Wo ist die gewonnene Stunde geblieben?
Ich halte mich zur Zeit in Galicien auf. Dort erreicht man beim Kap Finisterre eine geographische Länge von -9.3° (oder 9.3 Grad westliche Länge), während in Katalonien am östlichen Rand des spanischen Festlandes +3.3° (oder 3.3 Grad östliche Länge) erreicht werden. Die Differenz von 12.6 Grad entspricht einem tatsächlichen Zeitunterschied von 50 Minuten.
Das heißt, bezüglich der Sonnenstände z.B. beim Sonnenaufgang und -untergang, erfahren wir bei unseren Spanienreisen von Ost nach West oder umgekehrt regelmäßig Zeitverschiebungen in der Größenordnung einer Stunde, die man eigentlich gar nicht richtig zur Kenntnis nimmt.
Im Vergleich mit der Mitte Deutschlands, die etwa bei 10 Grad östl. Länge liegt, ist auch die Costa del Sol (Málaga liegt bei 4.4° westl. Länge) genau eine Stunde später dran.
Das heißt, dort hat man auch im Winter tatsächlich noch die Auswirkungen der deutschen Sommerzeit, selbst wenn die Uhren wieder zurückgestellt wurden. Wer also gern die zusätzliche Stunde Helligkeit auch im Winter behalten will, sollte in Spanien Überwintern.
Dumm wäre es nur, wenn im Zuge der aktuell auf EU-Ebene diskutierten Neuregelung der gesetzlichen Zeiten herauskommt, dass Deutschland dauerhaft die "Sommerzeit" einführt, während Spanien den Zeit-Wechsel beibehält.
Dann müsste man zum Überwintern in Spanien die Uhr um 1 Stunde zurückstellen und hätte gar nichts gewonnen.
Ich kann mir noch ein paar andere Kombinationen vorstellen, wenn man z.B. auch Frankreich und Portugal berücksichtigt, so dass man beim Reisen aus dem Uhren-Umstellen gar nicht mehr heraus kommt. Das wäre dann schlimmer als die jetzigen zwei Mal pro Jahr.
Und das alles, ohne dass sich an den Abläufen von Sonne und Erde irgend etwas ändert.
Ich werde wahrscheinlich sowieso immer um 9 Uhr aus dem Bett krabbeln...
Nun weiterhin viel Spaß mit WOMO-IBERICO
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