Spanien im Winter 2021-22
Ankunft in Spanien
12. - 14. Oktober 2021
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Anreise durch Frankreich
Nachdem die letzte Spanien-Reise im Frühjahr 2021 noch im Zeichen der Corona-Pandemie stand - z.B. mit PCR-Test für Frankreich - ist dieses Thema inzwischen in den Hintergrund getreten. Ein Covid-19-Impfzertifikat ist jetzt unser Begleiter.
Von Dortmund aus geht es auf Autobahnen über Luxemburg nach Frankreich bis Metz. In der Nähe befindet sich ein ganz brauchbarer Stellplatz in dem Ort Scy-Chazelles beim örtlichen Sportboot-Hafen.
Der nächste Tag bringt uns bis kurz hinter Digoin in den kleinen Ort Molinet, wo wir nun schon zum dritten Mal übernachten, weil das offenbar auf dem Weg Richtung Clermont-Ferrand immer gut passt.
Noch eine 400-km-Etappe und wir erreichen den Ort Bioule kurz vor Montauban, wo wir auf dem dortigen offiziellen Stellplatz noch einmal in Frankreich übernachten, bevor wir morgen Spanien ansteuern.
15. Oktober 2021
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Bielsa
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Aínsa
Nachdem ich in den letzten Tagen fast nur auf Autobahnen gefahren bin, sind heute 250 km Landstraße angesagt. Aber damit nicht genug - das Navi-Gerät überrascht mich mal wieder mit einer "Abkürzung", die ein paar Kilometer spart und dafür über sehr schmale Straßen verläuft. Und natürlich begegnet uns genau hier ein raumfordernder Mähdrescher...
Ich bin schon nass geschwitzt, als die eigentliche Bergstraße in die Pyrenäen beginnt, aber die wunderschönen Ausblicke lassen mich langsam ruhiger werden.
Schließlich stehe ich in über 1800m Höhe vor der Einfahrt zum Tunnel von Aragnouet-Bielsa und weiß: gleich bin ich in Spanien.
Von hier aus geht es nur noch bergab. Unterwegs hätte ich noch die Möglichkeit, zwei Stellplätze in dem kleinen Bergdorf Plan zu besuchen und zu dokumentieren, aber dazu habe ich jetzt überhaupt keine Lust mehr (mindestens eine Stunde würde dieser Ausflug "kosten").
Ich freue mich auf das Tagesziel Aínsa und hoffe, dass der dortige Wohnmobil-Stellplatz bei meiner Ankunft an einem Freitag Nachmittag nach 16 Uhr noch nicht überfüllt ist.
Ich habe Glück - es gibt noch eine große Auswahl an freien Plätzen. Aber am späten Abend stehen schließlich über 60 Wohnmobile auf dem Parkplatz.
16. - 17. Oktober 2021
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Aínsa
Christa und ich bleiben das ganze Wochenende auf dem Stellplatz direkt neben der Altstadt von Aínsa, wo wir uns von der Anreise erholen und in diversen Restaurants/Bars verwöhnen lassen. Das Ganze bei herrlichem Wetter tagsüber, nur nachts wird es für meinen Geschmack schon zu kalt (etwa 6°C).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Aínsa nach Salas Bajas
18. Oktober 2021
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Aínsa
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El Grado
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Barbastro
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Salas Bajas
Die zwei Ruhetage in Aínsa haben mir gut getan. Es kann wieder losgehen. Viel zu viele neue Stellplätze warten darauf, besucht und dokumentiert zu werden. Und als "Abfallprodukt" locken noch interessante Entdeckungen abseits der touristischen Hauptstrecken.
Dazu zählt wohl auch der Ort El Grado, den ich heute zuerst ansteuere. Unterhalb des kleinen Bergdorfes befindet sich im Tal des Río Cinca bei einem Picknick-Bereich ein vollwertiger kommunaler Wohnmobil-Stellplatz...
...der sehr gut als Ausgangspunkt für Wanderungen z.B. entlang des Flusses zum Stausee und zu der Klosteranlage Santuario de Torreciudad dienen kann.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es ein paar Kilometer weiter bis zum Ort Barbastro, wo vor etwa zwei Jahren ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wurde, der aber kurioserweise schon bald darauf mit Übernachtungsverbot-Schildern versehen wurde.
Eine Erläuterung wurde mir auf Nachfrage von der Tourismus-Abteilung der Stadt geliefert (Hochwasser-Gefahr, siehe Stellplatz-Beschreibung). Jetzt kann ich mir persönlich ein Bild von der Situation machen.
Die für Wohnmobile reservierten Plätze liegen tatsächlich direkt neben dem kleinen Flüsschen Vero, allerdings doch deutlich über dem normalen Wasserspiegel. Ob ein eventuelles Hochwasser bis auf die Parkplatz-Ebene gelangen würde, mag ich nach den neuesten Hochwasser-Katastrophen in Deutschland nicht mehr ausschließen.
In der Praxis gibt es aber wohl kein Problem mit dem Übernachten, wenn man sich auf eine andere Stelle des großen, allgemeinen Parkplatzes stellt. Und wenn man Fernsehen will, muss man das sowieso machen, weil auf den reservierten Plätzen die Bäume den Kontakt zum Astra-Satelliten verhindern.
Ich will hier nicht übernachten, aber ein kleiner Stadtrundgang sollte schon sein. Immerhin hat Barbastro einiges an kirchlichen Bauwerken zu bieten (z.B. die Kathedrale mit dem freistehenden Turm und die Parroquia de San Francisco de Asís).
Nach dem Rundgang und dem wohlverdienten Café-con-leche in einer Bar direkt neben dem Stellplatz geht es noch ein Stück weiter bis zum Ziel der heutigen Etappe in dem Ort Salas Bajas.
Hier hat die Gemeinde erst kürzlich einen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet - offenbar mit der Absicht, zusätzliche Touristen in das Weinbau-Gebiet zu locken und z.B. den Umsatz der direkt neben dem Stellplatz liegenden Bodega Enate anzukurbeln.
Selbst so kleine Orte wie Salas Bajas haben manchmal überraschende Winkel, die sich bei einem Spaziergang offenbaren. Hier ist es der Kirchplatz, wo nicht nur das einzige Restaurant des Ortes liegt, sondern wo eine interessante Fassaden-Malerei sofort den Blick auf sich zieht.
Nach diesem Rundgang ist das Tagesprogramm beendet. Das Wohnmobil hat eine gute Stelle auf dem Parkplatz gefunden. Jetzt muss nur noch die Nacht störungsfrei verlaufen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Salas Bajas nach Huesca
19. Oktober 2021
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Salas Bajas
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Barbastro
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Huesca
Die Nacht verläuft ruhig. Von der Kirchturmuhr ist nichts zu hören, und sogar der Hahn auf dem Nachbargrundstück wartet bis 7 Uhr mit seinem ersten Krähen.
Christa und ich bleiben noch zum Mittagessen und probieren dabei den Wein der hiesigen Bodega Enate - eine gute Wahl.
Schließlich verabschieden wir uns von Salas Bajas, wobei ich noch die Lkw-Waage am Ortseingang nutze. Für 0.60 € kann ich das Wohnmobil wiegen und stelle fest, dass diesmal fast eine Punktlandung geglückt ist: 3380 kg ohne Personen an Bord entspricht genau den erlaubten 3.5 Tonnen.
Die weitere Fahrt geht erst mal wieder zurück nach Barbastro, wo ich die Autobahn A-22 in Richtung Huesca ansteuere. In der Nähe der Autobahn-Auffahrt liegt die Raststätte "Area 62", die sowohl für Lkw als auch für Wohnmobile und Caravans einen bewachten Parkplatz zum Übernachten anbietet. Wem die Sicherheit nachts besonders wichtig ist, der findet hier einen durchaus akzeptablen Platz.
Leider bekomme ich bei meinem Besuch keine aktuellen Preis-Informationen, denn bis auf weiteres ist das Parken wegen Covid-19 kostenlos (weil z.B. die Duschen geschlossen sind).
Die Autobahn A-22 endet ein paar Kilometer vor Huesca und kurz darauf bin ich auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz am westlichen Ortsrand. Bei der Ankunft habe ich noch die Auswahl zwischen mehreren freien Stellen, aber abends ist wie üblich alles voll.
Die Stadtverwaltung sucht schon eine Möglichkeit, das Angebot für die Wohnmobilisten zu erweitern. Wahrscheinlichster Kandidat für den neuen Stellplatz ist der Camping Municipal, der ganz in der Nähe des jetzigen Stellplatzes liegt - allerdings soll der Neue eine Schranke an der Einfahrt erhalten und kostenpflichtig sein.
20.-21. Oktober 2021
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Huesca
Auf dem Stellplatz in Huesca sind drei Tage Aufenthalt erlaubt. Christa und ich nutzen diese Zeit, um in den nicht weit entfernten Geschäften (Alcampo, Decathlon) die Dinge zu besorgen, die bei der Abreise in Deutschland irgendwie vergessen wurden...
Dabei kann ich mich auch gleich noch bei der nahen Repsol-Tankstelle vergewissern, dass die Entsorgung für Wohnmobile noch möglich ist.
Aber auch sonst kann man es in Huesca gut aushalten. Der Weg in die City ist nicht weit. Es gibt etliche Cafés und Restaurants, und vor allem viele Grünanlagen, die jetzt im Herbst besonders hübsch aussehen.
Weitere Infos und Bilder zu Sehenswürdigkeiten in Huesca kann man in dem Reiseblog Winter 2017-18 nachlesen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Huesca nach Riglos
22. Oktober 2021
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Huesca
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Bolea
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Loarre
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Riglos
Die Nächte sind schon ziemlich kühl. Morgens und abends muss etwas geheizt werden, so dass ich heute schon die erste Gasflasche gegen eine Volle eintausche. Auch der Diesel-Tank wird noch in Huesca bei einer billigen BonArea-Tankstelle gefüllt (1.247 €/l). Dann geht es weiter.
Das erste Ziel ist heute der Ort Bolea, wo es einen neuen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz gibt - ein guter Ausgangspunkt für viele Wanderungen in den Bergen und Wäldern der Vor-Pyrenäen.
Ein paar Kilometer weiter, in der Nähe des Ortes Loarre, findet man eine noch gut erhaltene Burg. Da dieses Castillo de Loarre zu den schönsten Burgen Spaniens gehören soll, wollen Christa und ich uns die Sache etwas näher anschauen.
Man muss schon relativ nah sein, um die Burg zu erkennen, denn von weitem betrachtet verschmilzt sie fast mit den umgebenden Felsen.
Eine gut ausgebaute Straße führt auf einen großen Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile Platz finden (GPS: 42.3279, -0.6118). Von hier aus sind es nur wenige hundert Meter bis zur Burg. Der Eintrittspreis für Rentner (span.: Jubilados) beträgt 5.50 € (ohne Führung, aber mit Audio-Guide).
Während die Burg von außen wirklich beeindruckend aussieht, ist das Innere nicht so außergewöhnlich. Es gibt keine ausreichende Beleuchtung und an vielen Stellen wird an der weiteren Restaurierung gearbeitet. Der Burghof ist eher ein Materiallager.
In der Felsen-Landschaft rund um das Castillo de Loarre könnte man noch viel Zeit verbringen. Die Aussicht über das Tiefland ist hervorragend.
Aber für heute ist noch eine Steigerung geplant - das endgültige Tagesziel ist der kleine Ort Riglos. Diesen Ort würde niemand kennen, hätte er nicht diese atemberaubende Lage direkt vor den markanten Felsen - den Mallos de Riglos.
Und genau dort gibt es einen offiziellen Park- und Übernachtungsplatz für Wohnmobile.
Es ist Freitag-Nachmittag und der für Wohnmobile vorgesehene Platz ist schon fast komplett belegt. Meist sind es eher kleinere Fahrzeuge bzw. Vans, mit denen die Kletter-Sportler anreisen. Unser 7m-Wohnmobil ist hier das größte Fahrzeug und ich bin froh, dass ich mich noch in eine Lücke an den Rand quetschen kann.
Mehr Action brauche ich heute nicht mehr. Christa und ich finden im Ort noch eine sonnige Stelle, wo wir den Café-con-leche vor einer tollen Kulisse genießen können.
23. Oktober 2021
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Riglos
Wir bleiben noch einen Tag, um bei herrlichem Wetter eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung von Riglos zu machen.
Der Weg führt uns auf eine Bergkuppe, wo neben dem Friedhof ein Schotter-Parkplatz liegt, der zusätzlich zu dem Übernachtungsplatz am Ortsrand ebenfalls für Wohnmobile autorisiert ist.
Dieser Zufallsfund wird natürlich ebenfalls als Übernachtungsplatz in die womo-iberico-Landkarte eingetragen.
Wir setzen unsere Wanderung auf einem Rundweg fort, der ein tolles Fotomotiv nach dem anderen bietet. Neben den "großen" Mallos (das ist der aragonesische Begriff für derartige Felsformen) gibt es noch kleinere, die Mallos Pequeños, die aber auch reizvolle Bilder liefern.
Am Ende des Rundwegs landen wir wieder in Riglos, dort wo im höchstgelegenen Ortsteil die Kirche steht, und wo viele Kletterer den Einstieg für ihre Bergtouren an den steilen Felswänden finden.
- Details
- Geschrieben von gg-iberico
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