Nordspanien im Herbst 2016
25.-27. August 2016, Beginn der Reise
Anders als im letzten Jahr beginnt die diesjährige Winter-Reise ganz unspektakulär.
Nach einer etwas kürzeren ersten Etappe mit Übernachtung in Trier schaffen wir (Christa ist natürlich wieder dabei) die restliche Strecke bis Spanien in zwei Tagen mit nur einer Übernachtung in Frankreich.
Am Ortsrand von Molinet (in der Nähe von Digoin), an einem Seitenkanal der Loire, gibt es einen relativ neuen Stellplatz (GPS: 46.4709, 3.9416), der die bessere Alternative zu dem lauten Stellplatz in Digoin ist.
Die extrem hohen Temperaturen machen die Fahrt nicht gerade zu einem Vergnügen, die Klimaanlage stößt schnell an ihre Grenzen. Aber außerhalb des Fahrzeugs ist es noch heißer.
Deshalb fahre ich immer weiter und erreiche schon am dritten Tag Spanien.
In der Nähe von Figueres steuere ich den privaten Wohnmobil-Stellplatz der Finca "El Noguer" an. Hier werden wir erst mal einen Ruhetag einlegen.
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- Geschrieben von gg-iberico
28. August 2016, Cabanes
Auch an einem Ruhetag ist etwas Bewegung angesagt. Insbesondere will ich natürlich wissen, was der Ort Cabanes zu bieten hat. Also raffen wir uns am Spätnachmittag auf und machen einen Spaziergang durch den Ort.
Schon nach kurzer Zeit ist klar, dass in Cabanes nichts los ist. Was von Weitem noch ganz idyllisch aussieht, ist bei näherer Betrachtung doch eher renovierungsbedürftig.
Am besten sieht der Ort noch auf einer großen Wandmalerei aus.
Nach der Rückkehr zum Wohnmobil muss ich leider feststellen, dass der Wetterbericht richtig lag mit der Vorhersage, dass etwas Regen zu erwarten ist. Es gibt tatsächlich ein paar Regentropfen, und aus den Bergen ist Donnergrollen zu vernehmen. Nachts bleibt es aber ruhig.
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- Geschrieben von gg-iberico
29. August 2016, Navata
- Cabanes
- Figueres
- Navata
Heute ist keine lange Etappe geplant. Nur einmal quer durch Figueres, und nach etwa 20 km sollte das Tagesziel erreicht sein.
Ich kann also noch in aller Ruhe die Ver- und Entsorgung des Stellplatzes nutzen. Dabei fällt auf, dass zwar alles funktioniert, aber irgendwie sind die Teile lieblos auf dem Gelände verteilt. Hier könnte man mal ordentlich aufräumen.
Der Weg nach Figueres ist kurz und schon bald sind wir bei dem angepeilten Supermarkt Esclat. Auf dem dortigen Parkplatz soll sich ein offizieller Übernachtungsplatz für Wohnmobile befinden. Ich finde zwar die richtige Stelle, aber es gibt überhaupt keinen Hinweis auf einen Stellplatz. Da muss ich noch mal bei der Stadtverwaltung nachfragen.
Ich wollte hier sowieso nicht übernachten, also fahre ich weiter zu dem kleinen Ort Navata. Hier befindet sich ein privater Stellplatz auf dem Parkplatz eines Restaurants.
Da das Restaurant "Can Janot" ein Mittagsbüfett anbietet, nutzen wir diese Gelegenheit. Anschließend schauen wir uns noch den Ort an.
Navata ist etwa genau so klein wie Cabanes (das wir uns gestern angeschaut hatten) und auch etwa genau so uninteressant. Ein bisschen sauberer sieht es allerdings aus.
Abends gesellt sich noch ein weiteres Wohnmobil zu uns, so dass wir schließlich mit drei Wohnmobilen hier die Nacht verbringen.
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- Geschrieben von gg-iberico
30.-31. August 2016, Tavertet
- Navata
- Tavertet
Da direkt an den Pyrenäen tief hängende Wolken zu erwarten sind mache ich einen kleinen Umweg über den südlicher gelegenen Ort Tavertet, der einen relativ neuen Wohnmobil-Stellplatz zu bieten hat.
Tavertet liegt oberhalb des beeindruckenden Tals des Flusses Ter mit seinen steilen Felswänden und dem Stausee Pantà de Sau. Schon vor zwei Jahren war ich in dieser Gegend und war von den Felsformationen fasziniert.
Von Navata bis Olot geht es noch auf breiten Straßen, danach biege ich ab auf die C-153, die über den gut 1000m hohen Pass Coll de Condreu führt.
Mein Navigationsgerät hat dann wieder mal eine Abkürzung auf Lager, und führt mich durch den Ort Cantonigròs. Mit meinem 6m-Wohnmobil geht es tatsächlich, ich empfehle aber den etwas längeren Weg über L'Esquirol zu nehmen.
Die nun noch kleinere Straße hat die Bezeichnung BV-5207, und sie ist der einzige Weg, auf dem ein ausgewachsenes Wohnmobil nach Tavertet gelangt.
Am Ortsrand von Tavertet wird man erst einmal von etlichen Ver- und Gebotsschildern sowie Schlagbäumen verunsichert.
Für Besucher-Pkw und Busse ist hier Schluss - sie müssen auf den hier liegenden Parkplatz. Wohnmobile dürfen aber nicht auf diesen Parkplatz - sie werden in katalanischer Sprache aufgefordert, eine Telefonnummer anzurufen, um Informationen zum Wohnmobil-Stellplatz zu erhalten.
Ein derartiges Verfahren ist nicht besonders besucherfreundlich - vor allem für ausländische Wohnmobilisten. Ich setze mich deshalb auch darüber hinweg, denn schließlich will ich mir ja erst mal den Stellplatz nur anschauen. Ob ich hier übernachte ist noch nicht entschieden.
Eine herunter gelassene Halbschranke umkurve ich genauso wie die Anwohner mit ihren Pkw und fahre direkt zum Stellplatz, dessen Position ich ja kenne.
Alles sieht aus wie ich es von Fotos kenne. Die Lage mit der Aussicht auf die Berge ist toll. Der Stellplatz ist völlig leer und ich stelle das Wohnmobil an den äußersten Rand des Platzes.
Dann machen wir erst mal einen Rundgang durchs Dorf. Bei der Rückkehr zum Stellplatz werde ich von einer vor dem Stellplatz stehenden Stadtangestellten gefragt, ob ich zu dem Wohnmobil auf dem Platz gehöre.
Ich habe natürlich sofort ein schlechtes Gewissen (weil ich nicht angerufen habe), aber es geht um etwas ganz anderes: das Wohnmobil steht an einer Stelle, an der in wenigen Minuten eine Kuh-Herde durchgetrieben werden soll. Offenbar war hier vor dem Bau des Stellplatzes der normale Weg der Rindviecher.
Ich stelle mich schnell auf die andere Platzseite, und dann warten wir alle gemeinsam fast eine Stunde auf die Kühe, die "in wenigen Minuten" kommen sollten. In der Zwischenzeit kassiert die Stadtangestellte auch gleich noch die Übernachtungsgebühr.
Nach dem Viehtrieb stelle ich das Wohnmobil wieder auf den ursprünglichen Platz. Und da es noch nicht so spät ist, machen Christa und ich noch eine kleine Wanderung zu den Klippen in der Nähe des Ortes, mit Aussicht auf den Stausee und steile Felsen.
Auch wenn bei der tiefstehenden Sonne nicht alle Fotos gelingen, die Auswahl für diesen Bericht fällt schwer.
Da wir noch eine Wanderung in die andere Richtung machen wollen, bleiben wir einen weiteren Tag in Tavertet.
Am späten Vormittag brechen wir auf und laufen noch einmal durch den Ort. Hier ist wirklich alles sauber und aufgeräumt, vieles sieht aus wie gerade erst gebaut.
Die Wanderung führt oberhalb der allgegenwärtigen Klippen entlang und eröffnet immer neue Perspektiven.
Diese Landschaft werde ich auf jeden Fall in meine Favoriten-Karte aufnehmen.
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- Geschrieben von gg-iberico
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