Spanien im Herbst 2023
Durch Frankreich nach Spanien
20. - 22. August 2023
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Anreise durch Frankreich
Um im August nach Spanien zu fahren muss man schon einigermaßen hitzeresistent sein - um so mehr, wenn wie in diesem Jahr gerade jetzt eine Hitzewelle ganz Westeuropa überrollt. Aber wir wollen ja nur nach Nord-Spanien...
Von Dortmund aus geht es Sonntag Mittag los. Es ist vorgesehen, über Luxemburg diagonal durch Frankreich in die westlichen Pyrenäen zu fahren.
Wie so oft landen wir zur ersten Übernachtung auf dem Stellplatz Trier, direkt an der Mosel
Am folgenden Tag geht es nach Frankreich, wo wir es bis Autun schaffen. Seit unserem letzten Besuch vor vielen Jahren ist hier ein neuer, besserer Übernachtungsplatz eingerichtet worden. Die Lage oberhalb vom See (GPS: 46.9512, 4.3116) mit schattigen Zonen ist auch bei der aktuellen Hitze (gegen Abend noch 35°C) ganz gut.
Der nächste Tag bringt uns bis Süd-Frankreich, wo wir in Albi auf dem Stellplatz neben der Kläranlage übernachten (GPS: 43.9335, 2.1361). Der schönere Teil der Stadt bleibt für uns heute, bei weiterhin sehr hohen Temperaturen bis 37°C, unerreichbar.
23. August 2023
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Panticosa
Der vierte Reisetag soll uns heute endlich nach Spanien bringen - und damit auch in die ersehnte Höhenlage in den Pyrenäen, wo ich mir vor allem nachts etwas Abkühlung erhoffe.
Über Toulouse und Pau geht es schließlich auf der D934 nach Süden ins Gebirge, wo wir auf dem etwa 1800m hohen Portalet-Pass Spanien erreichen (GPS: 42.8058, -0.4185).
Noch ein paar Kilometer weiter, und ich erreiche schließlich das Tagesziel - den Wohnmobil-Stellplatz in Panticosa.
Auch in der Höhenlage von fast 1200m ist es auf dem schattenlosen Platz gegen 17 Uhr noch immer sehr heiß - im Wohnmobil sogar unerträglich. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als eine schattige Location aufzusuchen und die ganze Sache mit einem Kaltgetränk angenehmer zu gestalten - und die Ankunft in Spanien muss natürlich auch gefeiert werden.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Panticosa nach Sallent de Gállego
24. August 2023
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Panticosa
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Baños de Panticosa
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Sallent de Gállego
Nach der Hitzewelle droht zum Wochenende eine Kältewelle vor allem in Nord-Spanien, was mich etwas unter Druck setzt, weil ich eigentlich den August noch in den Pyrenäen verbringen wollte.
Also wird der eigentlich heute fällige Ruhetag nach der fast 1600 km langen Anreise gestrichen und es beginnt gleich das touristische Beiprogramm mit dem Weg über die Pasarelas de Panticosa.
Dieser Klettersteig führt auf einer Metall-Konstruktion durch eine Schlucht am Ortsrand, dann weiter hinauf zu einem Aussichtspunkt, um schließlich wieder im Dorf zu landen.
Der nur gut 2 km lange Rundweg hat es durchaus in sich, vor allem die Teilstücke außerhalb der Metall-Pasarelas. Aber es lohnt sich das Eintrittsgeld von 4 € pro Person zu bezahlen (mehr Infos auf der offiziellen Webseite der Pasarelas de Panticosa).
Normalerweise reicht so ein Programmpunkt für einen Tag, aber wegen des drohenden Wetter-Umschwungs will ich heute noch bis ans Ende des Tals nach Baños de Panticosa fahren.
Dort war früher ein beliebter Wohnmobil-Übernachtungsplatz am See, der vor drei Jahren durch einen weniger beliebten Platz an der ehemaligen Mineralwasser-Abfüllstation (Embotelladora) abgelöst wurde. Inzwischen soll aber auch dort das Übernachten nicht mehr erlaubt sein, was ich heute vor Ort überprüfen will.
Tatsächlich gibt es noch immer einen Hinweis auf einen "Caravaning"-Parkplatz, aber ein weiteres Schild klärt darüber auf, dass Übernachten hier nicht erlaubt ist. Der Weg direkt zum Firmen-Gelände der ehemaligen Abfüll-Station, wo eigentlich der Übernachtungsplatz sein sollte, ist mit einer Kette versperrt. Damit ist der Fall für mich erledigt, und der bisherige Übernachtungsplatz wird aus der "womo-iberico"-Datenbank entfernt.
Ich fahre noch eine Runde über die Parkplatz-Bereiche direkt beim Balneario und bei der Casa de Piedra, wo kein einziger freier Platz zu finden ist, schon gar nicht für ein 7m-Wohnmobil. Aber direkt am See (wo eigentlich gar kein Parkplatz ist, sondern der Fußweg zur See-Umrundung) kann ich mich noch in eine Lücke stellen - besser geht es nicht. Jetzt ist erst mal Mittagspause.
Am Nachmittag steigt auch hier auf fast 1700m Höhe das Thermometer auf 35°C. Damit sollte aber der Höhepunkt der Hitzewelle erreicht sein.
Da ich ja hier nun nicht übernachten kann, fahre ich wieder zurück an Panticosa vorbei ins Valle de Tena, und dann wieder bergauf (Richtung Frankreich) bis zum Ort Sallent de Gállego, der immerhin auch auf 1300m Höhe liegt - und eine ansehnliche Bergkulisse um sich versammelt hat.
Hier ist seit einem Jahr ein kostenpflichtiger, kommunaler Wohnmobil-Stellplatz in Betrieb, der den kostenlosen Vorgänger auf einem einfachen Parkplatz ersetzt hat.
Der Zugang und die Bezahlung erfolgen mit der Smartphone-App "PVerde", in der man einmalig eine Kreditkarte registrieren muss. Später kann man dann alle Stellplätze, die mit dieser App arbeiten, auf einfache Weise reservieren und bezahlen.
Nachdem die Bezahlung problemlos funktionierte, muss ich beim Öffnen der Schranke manuell nachhelfen, weil offenbar das Nummernschild nicht korrekt erkannt wird - das Eintippen einer per SMS und eMail empfangenen Code-Nummer führt aber zum Erfolg: die Schranke öffnet sich.
Christa und ich spazieren anschließend sofort in den Ort, um ein schattiges Plätzchen zu finden, denn auf dem Stellplatz gibt es keinen Schatten.
Im Straßen-Café des "Hostal Centro" finden wir schließlich Schatten, Café-con-leche-con-hielo (mit Eiswürfeln!) und gute Musik (von B.B.King) - ein schöner Abschluss eines anstrengenden Tages.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Sallent de Gállego nach Canfranc Estación
25. August 2023
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Sallent de Gállego
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Sabiñánigo
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Canfranc Estación
Nach einer ruhigen Nacht mit einem Temperatur-Minimum von 15°C wird es auch heute schnell wieder warm. Aber mit der Kaltfront-Warnung im Hinterkopf geht es heute gleich weiter, und zwar ins Nachbartal, an dessen Ende der Somport-Pass einen weiteren Weg über die Pyrenäen nach Frankreich bietet.
Aber zuerst muss ich das Tal des Río Gállego verlassen. Am Tal-Eingang liegt der Ort Sabiñánigo, der groß genug ist, um gleich mehrere Supermärkte aufzubieten. Ein neuer Mercadona liegt günstig am Ortsrand (GPS: 42.5219, -0.3602) - hier werden erst mal alle Vorräte aufgefüllt.
Anschließend fahre ich an dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz beim Pirenarium vorbei, um zu schauen, ob dort eventuell wieder ein Fest veranstaltet wird, so dass der Stellplatz nicht nutzbar wäre (das ist uns schon früher mal passiert).
Aber der Platz ist fast völlig leer, von einer eventuellen Veranstaltung ist nichts zu sehen - also bleibt dieser Stellplatz für das kommende Wochenende eine gute Option, zumal es hier auch Strom-Anschlüsse gibt, die bei einer Schlechtwetter-Lage sehr hilfreich sein können.
Nach dieser Erkenntnis geht es gleich weiter über Jaca ins Tal des Río Aragón. Auf der N-330 fahre ich nach Canfranc, wo ich aufpassen muss, nicht aus Versehen die Fahrspur durch den Somport-Tunnel nach Frankreich zu wählen, sondern die alte Landstraße N-330a, die durch den Ortsteil Canfranc-Estación verläuft.
Seit meinem letzten Besuch im Sommer 2018 hat sich hier einiges geändert - das ist auch der Grund meines neuerlichen Besuchs. Es gibt einen neuen Wohnmobil-Stellplatz, der zwar zeitgleich mit der Eröffnung des Bahnhofshotels im Januar 2023 fertig gestellt wurde, dessen Ver- und Entsorgung aber noch immer nicht in Betrieb ist.
Bei der Anfahrt zum Stellplatz sollte man sich nicht verleiten lassen, den kürzesten Weg über die Brücke vor dem Bahnhofsgebäude zu nutzen, auch wenn andere das so machen - es ist unübersehbar absolut verboten.
Christa und ich sind natürlich neugierig, was aus dem ehemals baufälligen Bahnhofsgebäude geworden ist. Jetzt ist es komplett renoviert und zu einem Hotel umfunktioniert worden.
Die neue Nutzung des gewaltigen Bauwerks ist sicher interessant, genau so interessant wäre allerdings die Wieder-Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke durch den alten Somport-Tunnel, der inzwischen über 100 Jahre alt ist und sich überhaupt nicht verändert hat...
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Canfranc Estación nach Sabiñánigo
26. August 2023
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Canfranc Estación
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Jaca
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Sabiñánigo
Da der Wetterbericht weiterhin Regen und Kälte für das Wochenende ankündigt, verlassen wir heute Canfranc und die Bergregion. Der Rückzugsort soll Sabiñánigo sein - dort kann man auch bei sehr schlechtem Wetter zwei Tage ausharren.
Auf dem Weg dorthin komme ich wieder in Jaca vorbei, wo ich mir die seit letztem Jahr geltende Kuriosität bei den Wohnmobil-Parkplätzen persönlich anschauen will - ein Stellplatz, den man erst ab 22 Uhr benutzen darf, einmalig in ganz Spanien!
Dahinter steckt eine lange Geschichte, die in einer Ordenanza Municipal gipfelte, die das Parken für Wohnmobile, Vans und umgebaute Kastenwagen im gesamten Stadtgebiet verbietet, außer an drei ausgewiesenen Stellen:
1. der offizielle Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für maximal 48 Stunden,
2. ein Parkplatz am westlichen Ortsrand etwa beim Mercadona-Supermarkt nur tagsüber,
3. ein Parkplatz mit Ver- und Entsorgung am östlichen Ortsrand beim Carrefour-Einkaufszentrum nur nachts.
Den endgültigen Beweis der Unfähigkeit lieferte die "Regierung" von Jaca nach langer Diskussion mit den Bürgern der Stadt durch eine Ausnahmeregelung für Einwohner, die ein Wohnmobil besitzen und ihr Fahrzeug einfach nur parken wollen - die dürfen das jetzt, aber nur bei Wohnmobilen mit maximal 5m Länge...
Nachdem ich meiner "Dokumentationspflicht" nachgekommen bin, verlasse ich Jaca auf dem kürzesten Weg, damit ich nicht noch wegen "unerlaubtem Parken" zur Kasse gebeten werde - mein Geld gebe ich lieber im wohnmobil-freundlichen Sabiñánigo aus.
Über das fertige Autobahn-Teilstück der A-23 erreiche ich schnell den Nachbarort Sabiñánigo, wo ich direkt zum kommunalen Wohnmobil-Stellplatz fahre, der auch jetzt - am Samstag Mittag - noch weitgehend leer ist (ich nehme es vorweg: am Abend sind beide Seiten des Platzes komplett voll mit über 40 Wohnmobilen und Vans).
Das Wetter ist wechselhaft, aber noch ist es trocken und warm, so dass Christa und ich in der Bar der direkt neben dem Stellplatz liegenden "Pirenarium"-Herberge ein Kaltgetränk zu uns nehmen können.
27. August 2023
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Sabiñánigo
Nun ist es doch deutlich kälter geworden (nachts 12°C), und da die Sonne noch nicht so richtig mitspielt, mache ich schon vor dem Aufstehen etwas die Heizung an - im August in Spanien !!!
Aber der eigentlich angekündigte starke Regen bleibt aus, und im Laufe des Tages lässt sich auch die Sonne wieder blicken - bis 23°C wird die Temperatur steigen.
Christa und ich starten am Nachmittag einen Rundgang durch den Ort, dessen Zentrum mehr als 2 km entfernt ist. Im Ortszentrum kann man keine Besonderheiten entdecken, aber zumindest für Kunst-Interessierte gibt es unterwegs einige Skulpturen zu betrachten, die den Weg an vielen Stellen verzieren.
Weniger abstrakt ist der Trinkwasser-Brunnen im Park und die Darstellung der Pyrenäen-Fauna in einem Kreisverkehr.
Im Straßen-Café des Casinos an der Plaza España können Christa und ich noch einen schönen Café-con-leche genießen, bevor wir bei der Rückkehr zum Stellplatz wieder einmal feststellen müssen, dass die Klischee-Vorstellung unserer spanischen Gastgeber leider immer wieder bestätigt wird: außer uns stehen noch drei weitere nicht-spanische Wohnmobile auf dem Platz aus drei verschiedenen Ländern, und alle drei ignorieren das Camping-Verbot. Ein großes Ärgernis, das in den spanischen Foren und Medien immer wieder gern aufgegriffen wird.
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- Geschrieben von gg-iberico
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