Spanien im Winter 2022-23
Durch Frankreich nach Spanien
16. - 18. Oktober 2022
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Anreise durch Frankreich
Nachdem die beiden letzten Spanien-Reisen (Frühjahr 2021 und Winter 2021/22) noch im Zeichen der Corona-Pandemie standen - z.B. mit PCR-Test und Covid-19-Impfzertifikat als Begleiter - ist diesmal die Problematik der Diesel-Versorgung in Frankreich das Hauptthema.
Eigentlich wollte ich in diesem Jahr diagonal durch Frankreich zur nordspanischen Atlantik-Küste fahren, aber der Weg ist zu lang für eine einzige Tankfüllung. Der neue Plan sieht vor, den kürzesten Weg durch Frankreich zu nehmen. Das bedeutet bei Mülhausen nach Frankreich einzureisen und bei La Jonquera die Grenze nach Spanien zu überqueren.
Sicherheitshalber nehme ich noch 10 Liter Diesel im Reservekanister mit, was zusammen mit dem 90-Liter-Tank im Wohnmobil für die etwa 900 km lange Strecke reichen sollte - wenn ich nicht zu schnell fahre...
Von Dortmund aus geht es Sonntag Mittag endlich los. Die erste Übernachtung findet eher zufällig in dem kleinen Ort Stromberg statt, weil ich dort einen Stau auf der Autobahn A61 umfahren will. Keine schlechte Wahl.
Der nächste Tag bringt uns schließlich nach Frankreich, wo wir in Belfort auf dem Stellplatz in der Nähe der Festung übernachten.
Am nächsten Tag kann ich problemlos an der Autobahn A36 vor Besançon den Diesel-Tank wieder auffüllen. Es passen zwar nur 14 Liter hinein, aber das sollte nun wirklich bis Spanien reichen.
Nach etwa 400 km erreiche ich den Ort Tournon-sur-Rhône, wo die zweite Frankreich-Übernachtung auf dem dortigen Stellplatz stattfindet.
19. Oktober 2022
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Girona
Der vierte Reisetag soll mich heute endlich nach Spanien bringen. Die Hochrechnung beim Spritverbrauch deutet an, dass ich mir keine Sorgen wegen der Diesel-Versorgung machen muss. Und so ist es dann auch.
In Figueres bei meiner Lieblingstankstelle (AVANZA, GPS: 42.231, 2.9593) zahle ich mit 115 € zwar den höchsten Betrag, den ich jemals beim Dieseltanken bezahlen musste, aber es sind immerhin "nur" 1.669 € pro Liter inkl. 20 Cent Bonifikation. Insgesamt habe ich 83 Liter Diesel auf einer Strecke von fast genau 900 km verbraucht - mit 9.2 l/100km ist das für das Portemonnaie und für die Umwelt gut. Weder das Nachtanken in Frankreich noch die 10-l-Reserve wären nötig gewesen.
Gegen 17 Uhr erreiche ich den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Girona.
Natürlich muss zur Feier des Tages noch ein ordentlicher Cafe-con-leche eingenommen werden. In dem nahe gelegenen Restaurant/Bar "L'Exquisit Factory" (GPS: 41.9924, 2.8058) finden Christa und ich das richtige Ambiente und "feiern" die Ankunft in Spanien.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Girona nach L'Estartit
20. Oktober 2022
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Girona
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Sant Gregori
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La Pera
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L'Estartit
Bis Mitternacht gab es noch häufigen, lauten Flugverkehr und schon vor 6 Uhr begann der Berufsverkehr auf der Hauptstraße nebenan. Da außerdem gestern Abend und jetzt schon vor dem Frühstück viel Unruhe auf dem Platz herrscht, weil irgendwelche Wohncontainer aufgestellt werden und gleichzeitig die Ver- und Entsorgungsstation umgebaut wird, werde ich die vorgesehenen Ruhetage wohl doch woanders verbringen.
Nur wenige Kilometer entfernt in der Ortschaft Sant Gregori befindet sich ein relativ neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz in ruhiger Lage, umgeben von viel Grün. Das wäre vielleicht etwas für ein paar Ruhetage.
Nach der Mittagspause fällt dann die Entscheidung, bis zum Wochenende an die Costa Brava zu fahren.
Auf dem Weg dort hin komme ich an dem kleinen Ort La Pera vorbei, der kürzlich einen einfachen Übernachtungsplatz für Wohnmobile eingerichtet hat.
Ein Rundgang durch den Ort mit seinen engen Gassen bringt die Erkenntnis, dass ein Kurzaufenthalt reicht, und die maximal 24 Stunden Parkzeit auf dem Wohnmobilplatz eigentlich keine echte Einschränkung ist. Der Hauptplatz neben der Kirche beherbergt wohl alle wichtigen Einrichtungen - auch die einzige Kneipe im Ort.
Schließlich geht es an die Mittelmeer-Küste bei L'Estartit, wo ich den privaten Wohnmobil-Stellplatz "Costa Brava Area" ansteuere. Hier wollen Christa und ich zumindest bis Sonntag bleiben.
Wenige Parzellen des Stellplatzes sind bei unserer Ankunft belegt, andere sind gesperrt, weil dort gebaut wird oder neuer Rasen gesät wurde. Auf jeden Fall finden wir einen schönen Platz und richten uns ein.
21. Oktober - 23. Oktober 2022
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L'Estartit
Der Stellplatz liegt am Ortsrand, was zumindest in der Nebensaison für viel Ruhe sorgt. Dafür muss man aber etwa 20 Minuten Fußweg einplanen, wenn man in das touristische Zentrum beim Hafen gehen will. Wer nur zum Strand will, hat einen viel kürzeren Weg, aber dort sind zur Zeit keine geöffneten Restaurants oder Bars.
Christa und ich spazieren jeden Tag in Richtung Hafen, und haben dabei immer das schöne Panorama der Bucht von L'Estartit vor Augen.
Insbesondere das Naturschutzgebiet der kleinen Inselgruppe Illes Medes ist ein empfehlenswertes Ausflugsziel. Christa und ich haben schon vor vielen Jahren einmal eine entsprechende Tour mit einem kleinen Boot gemacht, das zwischen den Klippen und durch Höhlen fahren konnte. Eine beeindruckende Erfahrung.
Diesmal begnügen wir uns mit dem Blick von der Strandpromenade bei Café-con-leche oder einem kühlen Bier.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von L'Estartit nach Maçanet de la Selva
24. Oktober 2022
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L'Estartit
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Platja d'Aro
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Santa Cristina d'Aro
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Llagostera
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Maçanet de la Selva
Die vier Tage auf dem privaten Stellplatz "Costa Brava Area" in L'Estartit vergingen fast zu schnell. Noch immer unterschätze ich den Zeitaufwand, der nötig ist, die Software für den Reiseblog vorzubereiten, bei gleichzeitiger Fortführung der "normalen" Arbeiten zum Erfassen und Aktualisieren der Womo-Iberico-Stellplatzdaten und der Admin-Tätigkeit in der Womo-Iberico-Facebook-Gruppe. Gut, dass Christa dabei hilft.
Heute geht es aber auf jeden Fall weiter, und zwar weg von der Küste in das Inland Kataloniens.
Wie üblich versuche ich während der Tagesetappe auf dem Weg zum Übernachtungsplatz weitere Stellplätze aufzusuchen, um sie erstmals zu dokumentieren oder eventuelle Änderungen zu erfassen.
Der erste Ort, den ich heute ansteuere, ist Platja d'Aro, wo in diesem Sommer ein neuer Übernachtungsplatz für Wohnmobile eingerichtet wurde. Und zwar ganz in der Nähe des bisherigen Stellplatzes, der endgültig geschlossen wurde.
Die Zufahrt zum Platz unter den Bäumen hat nun eine Barriere gegen Wohnmobile, und die Parkstreifen der benachbarten Straßen wurden mit entsprechenden Parkverboten versehen.
Was bleibt, ist der neue Parkplatz, der explizit für Caravans und Wohnmobile reserviert ist. Hier drängen sich nun alle zusammen, die offenbar unbedingt in Platja d'Aro bleiben wollen.
Ich komme in der Mittagszeit an und finde nur genau eine freie Stelle. Offenbar findet auf diesem Platz so gut wie keine Fluktuation statt, obwohl nur ein Aufenthalt von maximal 3 Tagen erlaubt ist - im Mittel müssten also jeden Tag etwa ein Drittel aller Fahrzeuge abreisen und Platz machen.
Bei einem kurzen Rundgang wird schnell klar, das die Wenigsten vorhaben, diesen Platz schnell wieder zu verlassen - nahezu überall sieht man das typische Camping-Verhalten, das natürlich nicht erlaubt ist. Mal sehen, wie lange die Stadtverwaltung das diesmal toleriert, zumal auf diesem Platz keine Entsorgungsmöglichkeit für Abwasser und WC vorgesehen ist.
Ich habe genug gesehen und verlasse Platja d'Aro, und ich weiß, dass ich so schnell nicht wieder zurückkehren werde.
Vielleicht sieht es im Nachbarort Santa Cristina d'Aro besser aus. Dort ist vor kurzem ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet worden.
Tatsächlich verhalten sich hier alle korrekt, was vielleicht daran liegt, dass dieser Stellplatz nur ein Teil eines allgemeinen Parkplatzes ist. Leider sind aber auch hier alle vorgesehenen Plätze besetzt, was bei kostenlosem Strom-Angebot keine Überraschung ist.
Ich muss wohl doch weiter weg von der Küste, um problemlos freie Stellplätze zu finden.
Da auch in Santa Cristina die Wasserversorgung nur mit einem Jeton funktioniert, den man sich erst irgendwo besorgen muss, verzichte ich hier darauf und fülle den Wassertank auf dem weiteren Weg in der Ortschaft Llagostera beim dortigen kommunalen Stellplatz.
In Llagostera ist noch alles so einfach, wie es eigentlich sein sollte - Trinkwasserhahn mit Gewinde, WC-Kassetten-Klappe mit eigenem Wasserhahn und ein Abwasser-Gully zum drüber fahren - aber kein Strom, keine Automaten oder sonstiger Firlefanz, und alles funktioniert.
Bald darauf ist das Tagesziel erreicht - der erst vor wenigen Tagen neu eingerichtete kommunale Wohnmobil-Stellplatz in Maçanet de la Selva.
Die Lage zwischen Gewerbehallen und direkt neben einer viel befahrenen Straße verspricht nicht viel Ruhe. Aber zum Weiterfahren habe ich auch keine Lust mehr. Immerhin habe ich eine große Auswahl an freien Plätzen.
Sobald das Wohnmobil ordentlich hingestellt ist, spazieren Christa und ich in den Ort Maçanet de la Selva und finden schließlich eine hübsche Bar/Cafetería. Touristische Highlights oder historische Monumente sollte man hier aber nicht erwarten.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Maçanet de la Selva nach Sant Esteve d'en Bas
25. Oktober 2022
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Maçanet de la Selva
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Sils
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Amer
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Sant Esteve d'en Bas
Die Straße vor dem Stellplatz in Maçanet de la Selva wird doch mehr genutzt als ich gedacht habe. Sie verbindet die nächste Autobahn-Auffahrt mit einem in der Nähe liegenden Industriegebiet, in dem neben vielen anderen Firmen ein Logistik-Zentrum angesiedelt ist. Ein Lkw nach dem anderen fährt am Stellplatz vorbei, und zwar in beide Richtungen, etliche auch nachts, und ab 5 Uhr morgens geht es dann erst richtig los.
Das ist nichts für mich. Heute geht es gleich weiter, und zwar weit weg von den küstennahen Hauptverkehrsstrecken.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt der kommunale Wohnmobil-Stellplatz am Bahnhof von Sils. Da ich dort fast direkt vorbei fahre, schaue ich ihn mir an, denn mein letzter Besuch liegt schon sechs Jahre zurück.
Es hat sich nicht viel verändert, alles funktioniert. Dass inzwischen auch hier - nur wenige Meter neben den Gleisen der Eisenbahn - einige Zeitgenossen die Parkmöglichkeit neben der Ver- und Entsorgungsstation mit einem Campingplatz verwechseln, ist für den Fortbestand dieses Stellplatzes sicher nicht dienlich.
Der weitere Weg führt mich in den kleinen Ort Amer, in dem schon vor mehreren Jahren begonnen wurde, einen Wohnmobil-Stellplatz einzurichten. Bis heute ist er aber leider noch nicht in Betrieb, obwohl die Ver- und Entsorgungsstation schon lange fertig ist.
Der Stellplatz ist wohl Teil eines größeren Projektes, in dem die alten Gebäude des ehemaligen Bahnhofs von Amer restauriert werden, um den hier verlaufenden Vía Verde del Carrilet aufzuwerten.
Ein Stellplatz an dieser Stelle wäre ein idealer Einstiegspunkt für eine Radtour auf der Vía Verde. Zur Zeit behelfen sich die Wohnmobilisten mit dem Parkstreifen vor dem Feuerwehr-Gebäude, nur wenige Meter von dem geplanten Stellplatz entfernt (GPS: 42.0116, 2.5963).
Christa und ich machen einen kleinen Spaziergang zum ehemaligen Bahnhof, der schon komplett restauriert ist. Ich nehme an, dass hier noch ein Restaurant oder etwas ähnliches installiert wird.
Für die vorbei radelnden Vía-Verde-Nutzer gibt es zumindest für ihre Fahrräder schon eine Mini-Werkstatt: in einer Säule, die man mit einer Münze wie bei einem Einkaufswagen im Supermarkt öffnen kann, sind Werkzeuge aller Art verborgen, ergänzt durch Luftpumpe und Steckdosen zum Aufladen der E-Bike-Akkus.
Wenn das Gesamt-Projekt irgendwann fertig ist, wird Amer bestimmt eine gute Adresse für Rad- und Wohnmobil-Touristen. Heute ist es aber noch nicht so weit, deshalb fahre ich bis zum nächsten Ort mit einem schon funktionierenden Stellplatz: Sant Esteve d'en Bas.
Der hiesige kommunale Wohnmobil-Stellplatz ist noch ziemlich neu. Und neu ist auch die Art und Weise, wie die einzelnen Dienste zu nutzen sind.
So muss man an dem Service-Automaten wählen, ob man Trinkwasser tanken will, oder nur etwas Wasser zum Spülen der WC-Kassette braucht, und an einer anderen Service-Säule kann man die Strom-Steckdosen aktivieren. Alles muss einzeln per Kreditkarte bezahlt werden. Die eigentliche Entsorgung und das Übernachten ist jedoch kostenlos.
Das Konzept Dienstleistungen zu bezahlen ist sicher in Ordnung, aber zu viele Automaten sind auf Dauer meist ein Problem, denn irgend etwas geht immer kaputt.
Auf jeden Fall habe ich vor, zwei Tage hier zu bleiben.
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- Geschrieben von gg-iberico
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