Karte1516 4

Nachdem die letzte Winterreise schon im Februar ein vorzeitiges Ende fand, beginnt diesmal die Reise zum Überwintern in Spanien ungewöhnlich früh: schon am 19. August brechen Christa und ich auf, weil wir noch einen Teil des Sommers in Nord-Spanien verbringen wollen.

Leider sorgt ein mehrtägiger Werkstatt-Aufenthalt noch in Deutschland für eine kurzfristige Plan-Änderung (siehe Editorial vom 29.8.15), so dass wir erst morgen in Spanien ankommen werden.

Heute stehen wir zum letzten Mal auf einem französischen Stellplatz im Ort Arreau, nur noch wenige Kilometer vor dem Pyrenäen-Tunnel von Bielsa, der Frankreich mit Spanien verbindet.

Und morgen geht es dann richtig los...

Arreau

  • Bielsa
  • Aínsa

Der Wetterbericht hatte uns schon darauf vorbereitet, dass die Pyrenäen-Überquerung eventuell in den Wolken stattfinden muss, die bis hinunter auf etwa 1500m in den Bergen hängen. Da hilft auch nicht das Warten bis fast Mittag - die Sonne schaut zwar ab und zu durch einige Wolkenlücken, aber im Wesentlichen bleibt es bewölkt. Zumindest auf französischer Seite.

Kurz vor der Einfahrt zum Tunnel von Bielsa, in über 1800m Höhe, befinden wir uns dann auch in den Wolken.

150902-Wolken

Aber der Tunnel ist nicht zu verfehlen und nach 3 km sind wir endlich in Spanien, wo uns zumindest etwas Sonnenschein und eine spektakuläre Landschaft erwartet.

150902-Bielsa

Da es zeitlich gut passt machen wir Mittagspause in dem Ort Aínsa. Überrascht stellten wir fest, dass Aínsa die Auszeichnung Pueblo más bonito de España trägt (siehe Bericht "Die schönsten Dörfer Spaniens").

150902-Ainsa

Die Suche nach einem netten Restaurant führt uns durch die Altstadt. Obwohl wir schon viele ähnliche Ortschaften gesehen haben, sind wir übereinstimmend der Meinung, dass die Altstadt von Aínsa den Titel, eines der schönsten Dörfer Spaniens zu sein, zu Recht trägt.

150902-AinsaAltstadt

Im Nachhinein stellte sich die Entscheidung, Aínsa zu besuchen, als echter Glücksgriff heraus - der Ort ist nicht nur sehr hübsch, es gibt auch einen riesigen Parkplatz direkt neben der Altstadt, der als Übernachtungsplatz für Wohnmobile genutzt werden darf. Wir beschließen dann auch spontan, hier zu übernachten.

150902-AinsaStp

Alles wäre perfekt gewesen, wenn es nicht nachts ein kräftiges Gewitter und lang anhaltenden Regen gegeben hätte...

  • Aínsa
  • Sabiñánigo
  • Jaca
  • Berriozar

Heute soll es weiter Richtung spanische Nordküste gehen. Da wir inzwischen Spanien erreicht haben, sind die geplanten Tagesziele nicht so weit entfernt wie bei der Anreise durch Frankreich.

Der nächste Ort, in dem ich eigentlich übernachten will, ist etwa 50 km entfernt und heißt Sabiñánigo. Er bietet seit wenigen Monaten einen Wohnmobil-Stellplatz an. Aber schon bei der Zufahrt zum Platz sieht man, dass auf dem Parkplatz-Gelände Absperrungen und ein Festzelt aufgebaut werden. Prompt werden wir auch von dem Bautrupp-Chef darauf hingewiesen, dass der Stellplatz wegen einer Veranstaltung zur Zeit gesperrt ist.

Also mache ich nur ein paar Fotos, und weiter geht's.

150903-SabinanigoStpDer nur wenige Kilometer entfernte Ort Jaca hat schon seit vielen Jahren einen von Bussen und Wohnmobilen genutzten Parkplatz am Ortsrand, der nun als Ersatz für Sabiñánigo herhalten könnte. Allerdings hatte ich schon im Frühjahr in der spanischen Presse gelesen, dass dieser Platz zu einem echten Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung ausgebaut werden soll, Fertigstellung bis spätestens 18. September 2015.

Mir war klar, dass mich wahrscheinlich eine Baustelle erwartet, aber oft genug wurden solche Vorhaben auch verschoben oder gar nicht durchgeführt. Aber diesmal ist offensichtlich alles im Plan. Der Platz ist eine Baustelle!

150903-JacaStpNachdem Plan B auch nicht funktioniert hat, geht es auf direktem Weg nach Pamplona in den Vorort Berriozar, wo ich schon im letzten Jahr ein paar Tage gestanden habe. Hier sollte eigentlich nichts dazwischen kommen.

Und so ist es auch: der Stellplatz ist nur schwach besucht, wir können uns schön in die Sonne stellen und sogar das neue Solar-Paneel hinter der Windschutzscheibe platzieren. Allerdings sind aus den geplanten 50 km inzwischen über 180 km geworden.

150903-BerriozarWieder einmal scheint alles perfekt zu sein, bis um 2 Uhr nachts ein paar Jugendliche unbedingt neben den Wohnmobilen Testfahrten mit einem kleinen Mini-Motorrad machen müssen...

  • Berriozar
  • Almándoz
  • Arizkun
  • Amaiur / Maya

Das heutige Ziel liegt etwa 50 km nördlich von Pamplona - das Valle de Baztan (Baztan-Tal) in den westlichen Ausläufern der Pyrenäen, die hier nur noch rund 1000 Meter hoch sind.

Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass wir nach der Anreise durch Frankreich genau durch dieses Tal nach Spanien einreisen. Aber die Leser des aktuellen Reiseblogs haben bestimmt schon mitbekommen, dass von dem ursprünglichen Plan eigentlich noch gar nichts funktioniert hat. Nun geht es also "verkehrt herum" durch das Tal, das uns auf diese Weise wieder nach Frankreich bringt.

An der Strecke liegen drei Wohnmobil-Stellplätze, die ich mir heute anschauen will.

150904-BaztanStpZuerst steuern wir den Ort Almándoz an und finden bei der Herberge/Restaurant "Venta de San Blas" den angekündigten Stellplatz für Wohnmobile. Die Aussicht über die bewaldeten Berge ist beeindruckend, die Ruhe auch.

150904-VentaSanBlasStpAnschließend geht es nach Arizkun, wo in dem Ortsteil Ordoki bei einem kleinen Gewerbegebiet ein Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung eingerichtet wurde. Eigentlich wollte ich hier übernachten, aber das kleine Gewerbegebiet sah doch schon eher wie ein kleines Industriegebiet mit viel Metallverarbeitung aus. Nicht so ganz mein Geschmack. Da nützte auch der direkt am Platz vorbei laufende Jakobsweg, eine idyllische alte Brücke und der Baztan-Bach nichts.

150904-OrdokiSchließlich erreichten wir kurz vor dem Otsondo-Pass (nur 574m hoch) in der Nähe des Ortes Amaiur/Maya den dritten Stellplatz. Eigentlich ist es nur der Parkplatz bei einem Picknick-Bereich, der aber zur Nutzung für Wohnmobile vorgesehen ist. Immerhin gibt es hier gemauerte und überdachte Grill-Plätze, fließendes Wasser und funktionierende Toiletten.

150904-OtsondoStpDa hier auch Sat-TV empfangen werden kann (wichtig, weil heute Deutschland gegen Polen Fußball spielt) bleiben wir zum Übernachten hier. Vorher stellen wir auf einer kleinen Wanderung fest, dass man von hier aus weit über die hübsche, grüne Landschaft blicken und am Ende sogar schon das Meer sehen kann.

150904-Otsondo