Spanien im Herbst 2024
Durch Frankreich nach Spanien
6. - 9. September 2024
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Anreise durch Frankreich
Fast drei Monate zu Hause in Dortmund sind erst mal genug - das Wohnmobil mit neuem TÜV und neuer Gasprüfung ist startklar.
Nach einem kurzen Abstecher zum Bodensee geht es bei Weil am Rhein nach Frankreich, mit dem ersten Etappenziel in Belfort. Hier legen Christa und ich gleich einen Ruhetag ein und lassen uns ein wenig durch die lebendige Innenstadt treiben.
Der nächste Tag bringt uns in die Nähe von Clermont-Ferrand, wobei ich das neue Maut-System "Flux Libre" auf der Autobahn A-79 ausprobiere. Ich bin positiv überrascht - es funktioniert problemlos, und ist noch dazu billig (Klasse 2: 6.30 € für die ganze A-79).
Das Tagesziel ist der städtische Stellplatz in Saint-Éloy-les-Mines. Diesen Ort kannte ich bisher noch nicht, als Etappenplatz ist er aber gut geeignet. Der gleich neben dem Stellplatz liegende See bietet einen schönen Rundweg nach der langen Autofahrt.
Inzwischen ist klar, dass die weitere Fahrt über Toulouse gehen wird, und danach irgendwo über die Pyrenäen.
Erst mal fahre ich aber nur bis Albi, wo wir vor gut einem Jahr schon einmal waren, aber wegen Hitze (37°C) auf einen Besuch der Stadt verzichtet hatten. Heute holen Christa und ich den Spaziergang durch die Altstadt zu den historischen Monumenten nach.
10. September 2024
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Les (Val d'Aran)
Heute erreichen wir Spanien.
Der eigentlich vorgesehene Weg durch den Tunnel von Bielsa ist leider nicht möglich - ein starkes Unwetter hat schwere Schäden an den Straßen hinterlassen, der Tunnel bleibt vorerst gesperrt.
Die naheliegende Alternative führt über Vielha und den dortigen Tunnel. Aber so weit will ich noch nicht vorausplanen, deshalb fahre ich nur bis kurz hinter die französisch-spanische Grenze bis zu dem kleinen Ort mit dem kurzen Namen Les.
Der für Wohnmobile vorgesehene Parkplatz ist ganz in Ordnung, allerdings bereitet mir die nahe Kirche mit der unüberhörbaren Turmuhr etwas Sorgen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Les nach Tremp
11. September 2024
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Les
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Vielha
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Naut Aran - Garòs
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Naut Aran - Arties
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Tremp
Die Kirchturmuhr in Les macht sich tatsächlich auch nachts jede Viertelstunde bemerkbar, aber einige dieser Glockenschläge sind offenbar nicht bis in meinen Tiefschlaf eingedrungen. So lange wie in der letzten Nacht schlafe ich sonst eigentlich nie.
Ziemlich ausgeruht wollen Christa und ich heute einige Orte im Val d'Aran besuchen - nicht nur wegen möglicher Stellplätze sondern auch weil es hier mehrere Pueblos bonitos gibt.
Der Haupt-Ort Vielha und die Nachbar-Gemeinde Naut Aran sind in den letzten Jahren in der Wohnmobil-Szene vor allem dadurch aufgefallen, dass die Möglichkeiten zum Parken und Übernachten immer mehr eingeschränkt wurden.
Nachdem ich erst vor wenigen Monaten eine neue/alte Parkmöglichkeit auf dem großen, zentralen P3-Parkplatz in Vielha veröffentlicht hatte, wurde diese kurz darauf wieder kassiert. Die neueste Regelung (seit Ende Juli 2024) verbietet jetzt auf P3 alle Fahrzeuge mit einer Höhe über 2.20m - ohne physische Höhen-Barriere, einfach nur durch ein zweckentfremdetes Schild.
Der interessanteste Teil des Schildes ist die unterste Zeile, die darauf hinweist, dass in der Bonaigua-Straße eine Parkzone für die hier verbotenen Fahrzeuge eingerichtet wurde - also auch für Wohnmobile.
Die Carrer Bonaigua ist nicht weit entfernt und ich fahre natürlich gleich dort hin.
Tatsächlich stehen dort etliche Großfahrzeuge, darunter auch einige Wohnmobile, aber schön ist das nicht.
Nach dieser ernüchternden Erkenntnis verlasse ich Vielha und fahre ein paar Kilometer das Tal hinauf in die Nachbar-Gemeinde Naut Aran. Diese Gemeinde umfasst mehrere Ortsteile, von denen drei den Titel "Pueblo más bonito de España" (dt.: Schönstes Dorf Spaniens) tragen: Garòs, Arties und Bagergue.
Zuerst erreiche ich Garòs, wo es einen einigermaßen brauchbaren Parkplatz direkt unterhalb des Bergdorfs gibt (GPS: 42.6991, 0.8454). Mit dem Wohnmobil sollte man besser nicht versuchen, in das Dörfchen zu fahren.
Gleich neben dem Parkplatz beginnt ein Fußweg ins Dorfzentrum. Für eines der "schönsten Dörfer Spaniens" hat Garòs aber leider wenig zu bieten. Einige typische Steinhäuser und vor allem die alte Kirche vermitteln zwar das Bild eines hübschen, sauberen Dorfes - Außergewöhnliches gibt es hier jedoch nicht.
Nur knapp 1 km weiter ins Tal hinein erreiche ich den Fußballplatz Camp de fùtbol de Naut Aran. Daneben befindet sich der offizielle Wohnmobil-Parkplatz der Gemeinde Naut Aran, der ähnlich wie in Vielha nicht wirklich schön ist.
Nach ein paar Fotos geht es gleich weiter in den nächsten Ort, der wie Garòs zu den "schönsten Dörfern Spaniens" gehört.
Der Ort Arties liegt direkt an der Hauptstraße C-28. Am östlichen Ortsrand finde ich den auch für Wohnmobile gut geeigneten Parkplatz P1 (GPS: 42.7012, 0.8739).
Um in den alten Ortskern zu gelangen muss man ein paar Schritte laufen. Nach knapp 400m überquert man den dieses Tal prägenden Fluss Riu Garona und befindet sich in dem touristischen Zentrum, wo alte Gebäude und vor allem die aus dem 11.Jh. stammende Kirche mit interessanten Gemälden zu finden sind.
Nicht weit von der Kirche entfernt endet der Ortskern und damit auch der gepflasterte Weg. Da ich mit den Augen schon das nächste Fotomotiv suche, bringt mich die unerwartete Stufe aus dem Gleichgewicht, das Fußgelenk knickt um und damit ist der Spaziergang erst mal beendet.
Während des folgenden Mittagessens schwillt das Fußgelenk immer mehr an. Jetzt ist endgültig klar, dass umdisponiert werden muss.
Der Besuch des dritten "Pueblo bonito" wird ersatzlos gestrichen, genauso wie die Weiterfahrt über den fast 2100m hohen Pass Port de la Bonaigua. Stattdessen fahre ich zurück nach Vielha und dann auf der weniger spannenden Strecke durch den Tunnel von Vielha über N-230/N-260/C-13 nach Tremp (Gasgeben geht ganz gut mit dem Tempomat, und Bremsen tue ich sowieso ungern...).
Den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Tremp hatte ich schon vor acht Jahren einmal besucht, mich aber nicht länger dort aufgehalten. Das hole ich jetzt nach.
In Tremp werden Christa und ich die nächsten Tage verbringen und zusehen, dass ich wieder fit werde für Berg- und Fahrradtouren.
12. - 14. September 2024
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Tremp
Die kurzen Stadtbesuche führen mich zumindest bis zu der mächtigen Kirche mit dem tollen Namen Basílica Mare de Déu de Valldeflors. Und für das leibliche Wohl finde ich eine große Auswahl an Bars/Cafés in der schattigen Rambla Dr. Pearson.
Der Stellplatz in Tremp erweist sich in meiner Situation als Glücksfall. Man steht hier nachts sehr ruhig. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés sind weniger als 500m entfernt - das schaffe ich sogar mit meinem lädierten Fuß und muss nicht auf den täglichen Café-con-leche verzichten. Ver- und Entsorgung sind direkt am Stellplatz und der günstige Strom-Anschluss erleichtert die Heimarbeit am PC.
Tremp scheint auch bei den Mountainbike-Fahrern beliebt zu sein. Viele Wohnmobilisten, die an diesem Wochenende auf dem Stellplatz sind, bringen zum Teil bemerkenswerte "Gelände-Maschinen" mit - die meisten inzwischen auch mit elektrischem Hilfsmotor. Entsprechend begehrt sind die zwei Steckdosen.
Die Stadtverwaltung hat den Bedarf erkannt und eine Ladestation spendiert, die allerdings nur bestimmte Lade-Anschlüsse bietet (z.B. Shimano, Giant, Bosch). Eine erweiterungsfähige Idee.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Tremp nach La Pobla de Segur
15. September 2024
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Tremp
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Figuerola d'Orcau
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La Pobla de Segur
Die ruhigen Tage in Tremp haben meinem lädierten Fuß gut getan - damit kann es heute endlich weiter gehen, und zwar mit dem Besuch eines Stellplatzes, auf dem ich bisher noch nicht persönlich war.
Nur etwa 12 Kilometer entfernt liegt der Ort Figuerola d'Orcau, der vor vier Jahren auf einem ehemaligen Fußballplatz einen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat.
Ich habe im Laufe der Jahre schon sehr viele verschiedene Ver- und Entsorgungsstationen gesehen - diese hier ist neu für mich.
Sehr kompakt gebaut enthält sie zwei verschiedene Wasser-Anschlüsse, zwei Steckdosen und einen Münzeinwurf, sowie beleuchtete Tasten und ein winziges Display (in englischer Sprache), mit dem alles gesteuert wird.
Da muss man schon sehr genau hinschauen, um alles zu verstehen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Der Ort Figuerola d'Orcau bietet nicht viel Abwechslung, ich finde noch nicht einmal ein offenes Café. Deshalb bleibe ich nicht hier, sondern fahre wieder zurück über Tremp bis an das Nordende des Stausees Pantà de Sant Antoni in den Ort La Pobla de Segur.
Hier gibt es nicht nur einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz und etliche Bars/Cafés, sondern auch eine Cepsa-Tankstelle, wo ich die leere Gasflasche tauschen kann.
Ein Spaziergang in den gut 1 km entfernten Ortskern bringt die Erkenntnis, dass es offenbar keine besonderen architektonischen Leckerbissen gibt. Einen Schönheitspreis bekommt der Ort sicher auch nicht. Aber die Lage am Río Noguera Pallaresa, einem Wildwasser-Fluss aus den Pyrenäen, und die umgebende Berglandschaft bieten eine Vielzahl an Freizeit-Aktivitäten.
Wie so oft findet man in der Nähe der Kirche einen schattigen Platz mit reichlichem Gastronomie-Angebot, so dass Christa und ich doch noch zu einem erfrischenden Kaltgetränk kommen - bei fast 30°C im Schatten (dafür waren die letzten Nächte mit knapp 4°C schon überraschend kalt).
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- Geschrieben von gg-iberico
Von La Pobla de Segur nach Camarasa
16. - 17. September 2024
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La Pobla de Segur
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Camarasa
Die erste Woche in Spanien verlief diesmal anders als gewohnt - wir haben uns irgendwie im Kreis gedreht. Aber jetzt soll es wieder richtig weitergehen.
Ich fahre von La Pobla de Segur nach Süden, wobei ich wieder Tremp durchquere, und folge dann dem Tal des Río Noguera Pallaresa durch eine beeindruckende Landschaft. Auf der gut ausgebauten C-13 kann man nur erahnen, wie anstrengend die Fahrt auf der alten Straße früher einmal gewesen sein muss. Sie verläuft auf dem anderen Flussufer und zwängt sich an einigen Stellen durch Tunnel direkt am Fluss.
Beim Aussichtspunkt Mirador del Doll bleibe ich kurz stehen, um einen Blick auf die grandiose Landschaft rund um den Stausee Pantà de Camarasa zu werfen.
Ein paar Kilometer weiter erreiche ich schließlich den Ort Camarasa. Hier endet die heutige Etappe auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz am Río Segre.
Ein paar hundert Meter vom Stellplatz entfernt zieht sich der Ort Camarasa einen Hügel hinauf.
Natürlich machen Christa und ich noch einen Spaziergang durch die Gassen und können auf der Plaça Major bei der einzigen geöffneten Bar unseren Café-con-leche genießen.
Nachdem wir anschließend noch bis ganz nach oben geklettert sind, können wir auf der einen Seite über den ganzen Ort bis zum Stellplatz schauen, und auf der anderen Seite fällt unser Blick auf den Río Segre mit den Resten der mittelalterlichen Brücke.
Nach einer weitgehend ruhigen Nacht beginnt der Tag wieder mit einem blauen Himmel, und der Wetterbericht verspricht für heute noch einmal schönes Sommerwetter, bevor in den nächsten Tagen eher Regen zu erwarten ist.
Das schöne Wetter wollen Christa und ich nutzen, um eine kleine Wanderung durch die in der Nähe von Camarasa liegende Schlucht Congost del Mu zu unternehmen. Der Río Segre hat sich hier einen Weg durch die Berge gebahnt.
Auf frei über dem Wasser schwebenden Gitterrost-Wegen und einer schaukelnden Hängebrücke kann man sich mitten hinein in das Natur-Spektakel begeben, und alle paar Schritte gibt es ein neues Fotomotiv.
Vom Beginn des Wanderweges bis zur Hängebrücke sind es etwa 2.5 km, aber nur das letzte Viertel ist der spektakuläre Teil. Das erste, längere Stück ist asphaltiert. Der Wanderweg geht hinter der Hängebrücke noch einige Kilometer weiter bis zum nächsten Ort, Christa und ich kehren aber hier um.
Der Einstieg in den Wanderweg befindet sich gut 2 km vom Stellplatz entfernt, direkt neben der Brücke der C-13 über den Río Segre (GPS: 41.8922, 0.8817). Dort gibt es einen kleinen Parkplatz, der auch für Wohnmobile geeignet ist.
Zur Not findet man auch auf der anderen Seite der Brücke eine Parkmöglichkeit (GPS: 41.8951, 0.8789), oder auch etwas näher am Ort Camarasa (GPS: 41.8857, 0.8795). Auf jeden Fall muss man nicht wegen fehlender Parkmöglichkeit auf die kleine Wanderung zum Congost del Mu verzichten.
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- Geschrieben von gg-iberico
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