Spanien im Frühjahr 2024
Durch Frankreich nach Spanien
11. - 14. Februar 2024
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Anreise durch Frankreich
Nachdem die Bauern-Proteste in Frankreich abgenommen haben, fängt es in Spanien damit erst an. Trotzdem will ich endlich wieder in den Süden. Das Wetter gibt keinen Anlass zur Sorge, also geht es heute Mittag los (nachdem ich mich noch eine Viertelstunde mit einer plötzlich auftauchenden Meldung im Ducato-Display herum geärgert habe: "Airbag kontrollieren lassen").
Bei störungsfreiem Verkehr kommen Christa und ich durch Luxemburg nach Frankreich bis Pont-à-Mousson südlich von Metz. Im Wohnmobil-Stellplatz des Sportboot-Hafens verbringen wir die erste Nacht dieser Reise.
Der nächste Tag bringt uns in die Nähe von Lyon. Da ich mir aber die üblichen Staus im Berufsverkehr der Großstadt ersparen will, bleiben wir auf dem Wohnmobil-Stellplatz in La Chapelle-de-Guinchay. Diesen Ort kannte ich bisher noch gar nicht, als Etappenplatz ist er aber gut geeignet.
Heute, am dritten Reisetag, durchqueren wir problemlos Lyon. Und auch die weitere Strecke auf der Autobahn A7/A9 ist störungsfrei, so dass wir gegen 16 Uhr das Tagesziel in Marseillan-Plage erreichen - südlich von Montpellier am Mittelmeer.
Das Wetter wurde jeden Tag etwas besser, aber nachts war es immer noch sehr kalt (letzte Nacht nur 4°C - am Mittelmeer!). Aber bald bin ich ja in Spanien - dann wird es hoffentlich endlich wärmer.
Leider habe ich die Rechnung ohne die spanischen Bauern gemacht! Blockaden an der Grenze bei La Jonquera führen zum Rückstau in Frankreich, und in der Folge zur Sperrung der Autobahn in Richtung Spanien südlich von Narbonne.
Spätestens jetzt ist klar, dass ich diesmal auf der Küstenstraße beim Cap Cerbère über Portbou nach Spanien einreisen werde.
Mein Versuch, auf kleinen Landstraßen dieses Ziel zu erreichen, ohne durch Narbonne fahren zu müssen, misslingt allerdings.
Erst lande ich vor einer 2.60m-Höhenbegrenzung. Hier wäre ich fast umgekehrt, wenn nicht zufällig zwei freundliche Menschen vorbei gekommen wären, die einen Schlüssel zum Öffnen der Sperre hatten. Trotz Schlüssel war noch richtiger, körperlicher Einsatz nötig, um das schwere Teil zu bewegen - dafür noch einmal Merci !
Anschließend bleibe ich in dem Ort Fleury fast stecken, weil dort wegen einer Baustelle die Umleitung durch Straßen führt, die selbst für unseren eher schmalen Travel-Van zu eng sind.
Ich bin froh, dass ich ohne Beschädigung am Fahrzeug wieder aus dem Ort heraus komme, und muss nun doch den Weg über Narbonne nehmen und mich dort in den Stau Richtung Spanien einreihen.
Fast eine Stunde später habe ich keine Lust mehr, auch noch die Kurbelei auf der Küstenstraße nach Portbou zu absolvieren, deshalb bleibe ich heute in Frankreich und fahre wieder ans Meer. In Le Barcarès stellen wir uns auf den städtischen Wohnmobil-Stellplatz beim Jachthafen.
15. Februar 2024
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Llançà
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Cadaqués
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Portlligat
Der fünfte Reisetag soll uns heute endlich nach Spanien bringen.
Von Le Barcarès in Frankreich geht es auf Landstraßen nach Süden ohne Komplikationen - und weit weg von den unklaren Verhältnissen auf der Autobahn bei Perpignan und La Jonquera.
Bald ist das Cap Cerbère erreicht, wo Christa und ich einmal um den Leuchtturm laufen...
... und kurz darauf überqueren wir die Grenze zu Spanien auf dem Col de Belitres - fast schon eine Reise in die Vergangenheit, als hier noch wirklich eine Zollstation war.
Auf der spanischen Seite des Berges geht es zügig bergab durch den kleinen aber früher einmal sehr wichtigen Grenzort Portbou und dann auf kurvenreicher Strecke bis Llançà. Hier gibt es seit dem letzten Sommer einen offiziellen Park- und Übernachtungsplatz für Wohnmobile.
Für mich ist hier heute nur ein Zwischenstopp, dann geht die Kurbelei weiter durch die Berge des Naturparks Cap de Creus bis ich schließlich wieder die Küste erreiche und den Ort Cadaqués vor mir liegen sehe.
Unser Tagesziel ist erreicht, wir müssen uns nur noch entscheiden, auf welchem der beiden offiziellen Wohnmobil-Parkplätze wir übernachten wollen.
Der ganzjährig kostenpflichtige Parkplatz "Saba" am Ortseingang ist nicht so ganz nach meinem Geschmack. Da bietet sich der Parkplatz P4 in der Bucht Portlligat (oder auch Port Lligat) eher an.
In der Hauptsaison ist auch dieser Parkplatz kostenpflichtig. Während Pkw dann nur akzeptable 5 € pro Tag zahlen müssen, sollen Wohnmobile pro Tag 50 € bezahlen. Es ist offensichtlich, dass man im Sommer hier keine Wohnmobile haben will.
Jetzt ist aber noch kein Sommer und wir bleiben (mit vielen anderen) erst einmal hier und werden in den nächsten Tagen Cadaqués erkunden.
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- Geschrieben von gg-iberico
Cadaqués und Portlligat
16. - 17. Februar 2024
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Cadaqués
Die erste Nacht in Spanien war zwar kälter als ich gehofft hatte, aber die nächtliche Ruhe auf diesem Parkplatz in Portlligat war schon erholsam. Noch ein, zwei Tage, und ich habe den Anreise-Stress vergessen...
In der Bucht von Portlligat, die durch einen kleinen Hügel vom Hauptort Cadaqués getrennt ist, befindet sich der eigentliche Touristen-Magnet dieser Ortschaft - das ehemalige Wohnhaus von Salvador Dalí, das jetzt ein Museum ist.
Christa und ich waren schon vor einiger Zeit in dem deutlich größeren Dalí-Museum in Figueres, deshalb verzichten wir hier auf den Besuch der Casa Dalí mit dem zugehörigen Olivengarten. Ein Blick aus der Ferne genügt uns heute.
Stattdessen wandern wir über den Hügel hinter dem ehemaligen Dalí-Anwesen und gelangen so in die Bucht von Cadaqués.
Ohne dem Künstler Salvador Dalí hätte Cadaqués vielleicht nie den Bekanntheitsgrad erreicht, den es jetzt hat, denn die Ortschaft selbst ist nicht außergewöhnlich - viele Neubauten stören den Gesamteindruck. Aber es gibt auch die hübschen, malerischen Ecken und Gassen im Altstadt-Bereich um die Kirche.
Natürlich hat Cadaqués auch in der Nebensaison einige (offene) Bars und Restaurants zu bieten. Christa und ich landen gleich zweimal in der Tapas-Bar "Boia" direkt am Strand - es ist eine schöne Lage und der Café-con-leche ist gut.
Die bunte Fahne signalisiert, dass hier nicht - wie in vielen anderen Orten Kataloniens - der Nationalismus regiert. Offenbar prägen weiterhin die internationalen Künstler und Besucher das weltoffene Bild von Cadaqués. Salvador Dalí als Auslöser dieser Entwicklung hat das Denkmal am Strand zu Recht verdient.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Cadaqués nach Els Monjos
18. Februar 2024
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Cadaqués
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Garrigàs (AP-7)
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Montmeló
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Els Monjos
Nach drei Tagen in Cadaqués bin ich wieder voller Tatendrang - heute geht es weiter, möglichst an Barcelona vorbei.
Erst noch 20 km durch die Berge kurbeln, dann wird es einfacher: Roses, Figueres und schließlich auf die Autobahn AP-7 nach Süden.
Schon nach kurzer Zeit erreiche ich die Autobahn-Raststätte "L'Empordà" ...
... wo ich eigentlich nach drei Tagen "Frei"-Stehen die Ver- und Entsorgung nutzen will. Im Prinzip wäre das auch möglich, aber das Leeren der WC-Kassette ist nicht mehr so einfach wie früher (ich war 2010 zum letzten Mal hier), deshalb verschiebe ich diese Aktion auf später - ich komme ja noch an weiteren Stellplätzen vorbei.
Zum Beispiel kurz vor Barcelona - da gibt es den Ort Montmeló, der einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz bietet. Den kannte ich bisher noch nicht persönlich, deshalb mache ich den kleinen Umweg.
Wer einen Barcelona-Besuch plant, sollte sich diesen Stellplatz genauer ansehen. Von hier aus gelangt man per Nahverkehr in die Metropole, und der Stellplatz macht auf mich einen guten, sicheren Eindruck.
Ich selbst fahre allerdings nach kurzer Pause weiter: auf der AP-7 um Barcelona herum bis Vilafranca del Penedès.
Der Stellplatz in Vilafranca gehört nicht zu meinen Lieblingsplätzen, deshalb fahre ich noch drei Kilometer weiter in den Vorort Els Monjos (oder korrekt: Santa Margarida i els Monjos).
Auch hier gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz. Den hatte ich mir kurz nach seiner Eröffnung vor gut zwei Jahren schon angeschaut, aber nicht übernachtet. Damals war ich nahezu allein hier. Heute sieht das anders aus ...
Der eigentliche Stellplatz mit der Ver- und Entsorgung ist nur eine kleine Ecke unter Bäumen neben dem riesigen "Dreckplatz". Die dort reservierten fünf Wohnmobil-Plätze reichen bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Aber immerhin sorgt das Vorhandensein der Ver- und Entsorgungsstation für ein einigermaßen zivilisiertes Miteinander und weitgehend hygienische Verhältnisse.
Hoffentlich beachten die Kollegen die Aufforderung zum Wasser-Sparen, sonst könnte es auch hier (wie schon in anderen Orten Kataloniens) bald vorbei sein mit der Wasser-Versorgung.
Wer kein Catalán versteht, dem helfe ich gern: "Die Trockenheit ist ein Fakt. Die Situation ist ernst. Jeder Tropfen zählt."
Nach der langen Autofahrt (heute waren es etwas mehr als 200 km) machen Christa und ich noch einen Spaziergang durch den Ort. Es liegt vielleicht daran, dass heute Sonntag ist, aber wir finden kein offenes Café/Restaurant und natürlich sind auch alle Geschäfte geschlossen.
Markante Gebäude sind ebenfalls Mangelware, einzig die Kirche fällt auf.
19. Februar 2024
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Vilafranca del Penedès
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Els Monjos
Die Lage des Übernachtungsplatzes neben einer Hauptstraße und in der Nähe einer Eisenbahnlinie ist natürlich nicht optimal, aber ein paar Stunden Ruhe gibt es doch.
Christa und ich beschließen, heute die Hauptstadt der Penedés-Landschaft - Vilafranca - aufzusuchen und alte Erinnerungen aufzufrischen. Immerhin sind schon 11 Jahre vergangen, seit wir das letzte Mal durch diesen Ort spaziert sind.
Da wir auch die dortigen Einkaufsmöglichkeiten zum Auffüllen unserer Vorräte nutzen wollen, nehmen wir das Wohnmobil mit und parken auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz am Ortsrand - in der Nähe der Supermärkte von Lidl, Dia und Mercadona.
Vom Stellplatz aus läuft man nur wenige Minuten bis ins Zentrum, wo uns einige schön angelegte Plätze erwarten. Groß oder klein, und je nach dem, ob man Schatten braucht oder lieber in der Sonne sitzt - man hat die Wahl.
Für eine Stadt dieser Größe hat Vilafranca eher wenige historische Monumente. Aber auf jeden Fall gehört die große Basílica de Santa María dazu - insgesamt schlicht, aber mit einem sehenswerten Portal.
Ansonsten steht Vilafranca und die umgebende Landschaft Penedés vor allem für Wein-Kultur. Im ehemalige königlichen Palast (Palau Reial), genau gegenüber der Basilika, befindet sich heute das Wein-Kultur-Museum VINSEUM.
Wir verzichten auf einen Besuch des Wein-Museums. Uns genügt der Wein, der uns zum Mittagessen gereicht wird.
Nach dem Stadtrundgang und dem Auffüllen der Vorräte fahre ich zurück zum Stellplatz in Els Monjos. Obwohl ich mit etwas Glück einen freien Platz auf dem Stellplatz von Vilafranca erwischt hatte, will ich hier nicht übernachten - der Verkehrslärm ist zu groß.
In Els Monjos kann man sicher sein, irgendwo auf dem großen Platz unterzukommen, obwohl auch heute Nachmittag gegen 17 Uhr wieder nahezu die gesamten Randplätze belegt sind. Aber wir kommen noch irgendwie dazwischen.
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- Geschrieben von gg-iberico
Von Els Monjos nach Peníscola
20. Februar 2024
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Els Monjos
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Amposta
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Peníscola
Die Temperaturen im nördlichen Teil der Mittelmeerküste sind immer noch nicht bei meiner Wohlfühl-Temperatur. Es geht also erst mal weiter nach Süden.
Das Ebro-Delta ist für mich so etwas wie eine virtuelle Grenze: hier endet der kühlere Norden und es wird langsam wärmer. Zumindest war das früher so...
Dort wo der Ebro ins Flachland des Deltas eintritt liegt der Ort Amposta. Hier gibt es seit einiger Zeit einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der in kürzester Zeit viele Freunde gefunden hat - man könnte auch sagen: zu viele. Manchen gefällt es hier so gut, dass sie wochenlang nicht mehr weg fahren...
In diesem Winter war der Stellplatz fast immer komplett voll, aber heute ist er halb leer. Der Grund ist eine Veranstaltung, wegen der der Stellplatz ab morgen gesperrt ist. So komme ich zu Fotos mit Seltenheitswert ...
Ich wäre gern ein, zwei Tage hier geblieben, denn den Ort Amposta hatte ich mir bisher noch nicht angeschaut. Und auch die neben dem Stellplatz liegende Grünanlage mit einem künstlichen See sprechen für einen Aufenthalt ...
... aber unter diesen Umständen fahre ich weiter und lande kurz darauf in Peníscola - ein Ort, den Christa und ich schon 15 Mal mit dem Wohnmobil aufgesucht haben. Das liegt natürlich auch daran, dass es hier wahrscheinlich die größte Anzahl an Stellplätzen innerhalb einer spanischen Gemeinde gibt. Und so ist es kein Wunder, dass ich gleich beim ersten Versuch einen freien Platz auf dem privaten Stellplatz "Stop&Go La Rotonda" finde.
21.-22. Februar 2024
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Benicarló
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Peníscola
Der Name des Stellplatzes "Stop&Go La Rotonda" sagt schon aus, dass der Platz direkt neben einem Kreisverkehr liegt. Mit Verkehrslärm muss man rechnen - aber eigentlich nur, wenn man ein größeres Wohnmobil besitzt, denn der Bereich für Fahrzeuge länger als 7 Meter befindet sich gleich an der Einfahrt.
Wir haben Glück - unser 7m-Travel-Van passt auf eine Parzelle im "kleinen" Bereich, und dort ist es ziemlich ruhig. Wir bleiben deshalb drei Tage.
Da lohnt es sich, die Fahrräder auszupacken und einmal in die eine Richtung (nach Benicarló) zu radeln, und einmal in die andere Richtung (nach Peníscola).
Auf dem Weg nach Benicarló am Meer entlang kommen wir an dem ehemaligen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz vorbei, der inzwischen zu einem Tagesparkplatz (ohne Ver- und Entsorgung, Übernachten verboten) degradiert wurde. So was braucht offenbar keiner, sonst wäre es hier nicht so leer ...
Ganz anders sieht es zwei Kilometer weiter, hinter dem Hafen, aus. Da findet man viele Wohnmobile, die offenbar ungestört hier stehen.
Nach dem ganzen Theater mit dem ehemaligen kommunalen Stellplatz und insbesondere mit dem Schließen der dortigen Entsorgungsstation ist die Stadtverwaltung nicht ganz schuldlos, wenn Wohnmobile wieder direkt am Meer stehen.
Der Stellplatz, auf dem wir zur Zeit "wohnen", ist nur etwa 500m vom Meer entfernt. Von dort aus ist die Halbinsel mit der Burg von Peníscola gut zu sehen - ein beliebtes Fotomotiv.
Mit dem Fahrrad sind Christa und ich schnell in Peníscola und radeln eine Runde durch den Ort. Auch hier ist noch weitgehend "Winterschlaf", aber zumindest einige Bars/Restaurants sind geöffnet.
Wir landen für einen Café-con-leche in der "Porto Rico"-Bar direkt gegenüber der Altstadt, und direkt vor den riesigen Buchstaben des Stadtnamens.
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- Geschrieben von gg-iberico
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