Calpe (oder Calp, wie der offizielle Name im valencianischen Dialekt heißt) liegt in der Provinz Alicante nordöstlich von Benidorm an der Costa Blanca. Herausragendes Wahrzeichen der Stadt ist der über 330 Meter hohe, steil aufragende Felsen Peñón de Ifach, der sich über den Hafen erhebt.
Für Wohnmobilisten ist Calpe besonders interessant, weil es schon weit genug südlich liegt um dort gemütlich überwintern zu können. Der Ort ist ganzjährig von Einheimischen und Touristen bevölkert, und entsprechend haben die meisten Restaurants und Geschäfte ebenfalls ganzjährig geöffnet.
Seit diesem Jahr gibt es in Calpe zwei offizielle, private Wohnmobil-Stellplätze. Und auch sonst ist Calpe nicht unbedingt wohnmobilfeindlich. Etliche Wohnmobile stehen an einigen schon seit Jahren bekannten Stellen im Stadtgebiet, wo sie offenbar weiterhin geduldet werden, solange sie kein auffälliges Campingleben entfalten. Zur Zeit sind insgesamt weit mehr als 100 Wohnmobile in der Stadt.
Es ist nicht überraschend, dass beide Wohnmobil-Stellplätze gut besucht sind. Auf dem schon seit einigen Jahren existierenden Stellplatz "Odissea Calpe" muss man vorher reservieren um einen Langzeitplatz zu bekommen. Es werden nur wenige Plätze für Kurzbesucher freigehalten.
Der erst kürzlich eröffnete Stellplatz "Mediterráneo" ist offenbar noch nicht so bekannt - hier gibt es zur Zeit noch einige freie Plätze. Wer weiß, wie das im nächsten Jahr aussieht.
Wenn man länger in Calpe verweilt wird man sich vor allem über das vielfältige Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere an Supermärkten freuen. Aldi, Lidl, Mercadona und Consum liegen zu Fuß erreichbar ganz in der Nähe der beiden Stellplätze.
Wer von Calpe aus etwas unternehmen will hat viele Möglichkeiten. Die Gegend ist zwar nicht unbedingt zum Fahrradfahren geeignet, aber zu Fuß kann man schöne Spaziergänge und Wanderungen machen.
Am beliebtesten ist natürlich das Spazieren auf der Promenade am Meer - der Paseo erstreckt sich über 3 km entlang der beiden Buchten links und rechts vom Peñón de Ifach.
Man kann auch auf den Felsen selbst klettern. Ein nicht so schwieriger Weg, mit einer "Abkürzung" durch einen kleinen unbeleuchteten Tunnel, führt bis auf den höchsten Punkt mit grandioser Aussicht auf Calpe, das Hinterland und die angrenzende Costa Blanca.
Zwischen den Wohnmobil-Stellplätzen und dem Meer liegt ein kleines Naturschutzgebiet - ein mit Flamingos bevölkerter Salzsee. Man kann um den See herum spazieren und an einigen Stellen nah ans Wasser gelangen, um die Flamingos besser zu beobachten.
Ein größerer Spaziergang könnte über einen ausgebauten Weg mit vielen Stufen entlang der Küste nach Norden zum kleinen Hafen Bassetes und weiter bis zur Cala Fustera gehen. Beim Hafen befindet sich ein Restaurant, dessen Terrasse direkt in den Felsen am Wasser liegt. Hier hat man nachmittags noch sehr lange Sonnenschein und einen schönen Blick auf den Peñón de Ifach.
Oder man geht in die andere Richtung, vom Ende der Promenade in die oberhalb angrenzende Siedlung, die direkt am Meer liegt. Dort kann man besondere Gebäude des Architekten Ricardo Bofill bestaunen.
Wanderungen in die Sierra Oltá startet man am Bahnhof von Calpe und geht dann den Berg hinauf z.B. zur kleinen Kapelle Ermita Vella d'Oltá. Ein sehr empfehlenswerter Weg, und von oben hat man einen guten Überblick über die ganze Stadt.
Ich persönlich habe Calpe noch nie im Hochsommer besucht, ich gehe aber davon aus, dass es dann wie überall an der Mittelmeerküste für Wohnmobile etwas enger wird. Aber in der Nebensaison und vor allem auch im Winter ist Calpe für Wohnmobilisten ein wirklich guter Ort.