Mit Sierras Subbeticas wird eine Berglandschaft in Andalusien bezeichnet, die von der UNESCO als Geopark anerkannt ist und in Spanien den Status eines Naturparks hat - Parque Natural de las Sierras Subbéticas.
Obwohl etwa in der Mitte zwischen Córdoba und Granada gelegen verlaufen alle Verbindungsstraßen in großem Abstand um den Naturpark herum. Innerhalb der Berglandschaft gibt es auch keine nennenswerten Ortschaften, diese liegen alle am Rand des Naturparks und sind meist nur durch kleinere Straßen verbunden.
Im Norden des Naturparks findet man auf einer stillgelegten ehemaligen Eisenbahnlinie einen landschaftlich sehr schönen Rad- und Wanderweg - den Vía Verde de la Subbética.
Auf unserer Reise Anfang Juni 2014 haben wir Teilstücke dieses Wegs zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt, wobei wir als Ausgangspunkte die Orte Doña Mencía und Cabra gewählt haben, weil es dort ganz brauchbare Wohnmobil-Stellplätze gibt.
Doña Mencía
Der Ort Doña Mencía ist relativ unscheinbar, allerdings gibt es dort einen Wohnmobil-Stellplatz neben dem ehemaligen Bahnhof, der direkt an dem Vía Verde de la Subbética liegt. Ein idealer Einstiegspunkt, vor allem wenn man den Weg zu Fuß benutzen will.
Wanderung nach Zuheros
Nach einer nicht ganz störungsfreien Übernachtung starten wir gegen 11 Uhr unsere Wanderung nach Zuheros, einem kleinen Bergdorf mit beeindruckender Lage und Aussicht.
Wir folgen dem Vía Verde in östlicher Richtung etwa 4 km entlang der Berghänge auf der rechten Seite, während links Olivenbäume die Ebene bis zum Horizont füllen.
Kurz vor Zuheros überqueren wir ein Viadukt und können von hier aus schon oben in den Felsen das Dorf sehen. An der ehemaligen Estacion de Zuheros (Bahnhof) biegen wir ab und klettern zum Dorf hoch.
Zuheros thront spektakulär auf einem Felsen in gut 600m Höhe. Das Castillo wurde im 9 Jh. von den Mauren erbaut. Auch die Kirche (Iglesia de los Remedios) wurde über einer maurischen Mezquita erbaut.
Unterhalb der Burg ist ein Weg angelegt worden, auf dem sich immer wieder tolle Ausblicke in die Schluchten und auf Olivenhaine ergeben.
Das Dorf selbst ist sehr schön restauriert. Ein zwischen Burg und Kirche angelegter Platz lädt zum Verweilen ein, mehrere Restaurants sorgen dafür, dass niemand hungern und dursten muss.
Cabra
Nach unserer Wanderung fahren wir noch am selben Tag mit dem Wohnmobil weiter nach Cabra, einer Kleinstadt mit ca. 20.000 Einwohnern am Rand des Naturparks.
Wir schauen uns zuerst den Wohnmobil-Stellplatz in der Innenstadt an, finden ihn aber nicht so toll und fahren weiter zum zweiten Stellplatz am Auditorium.
Direkt neben diesem Stellplatz wurde rund um die Quelle des Río Cabra ein toller Park mit großen, schattigen Bäumen, Wasserspielen, vielen Sitzgelegenheiten und Spazierwegen angelegt. Bei den zur Zeit herrschenden ziemlich hohen Temperaturen ist dies eine schöne Oase zum Abkühlen.
Wir wollen zu Fuß noch mal zurück zur Innenstadt laufen und entdecken auf dem Weg dorthin einen weiteren interessanten Park. Der Parque Alcántara Romero wurde bereits 1848 angelegt. Überall stehen Säulen mit Büsten verdienter Bürger der Stadt.
Mächtige alte Bäume tragen erheblich zur Klimaverbesserung bei, was natürlich auch die Einheimischen wissen: hier trifft sich jede Altersgruppe, die einen schieben noch einen Puppenwagen, andere schon einen Rollator.
Wir finden ein schattiges Plätzchen bei einem Kiosko im Park, wo wir unseren Durst löschen können. Nachdem wir heute doch schon einige Kilometer gewandert sind, verzichten wir schließlich darauf, noch bis zur Innenstadt zu laufen.
Radtour auf dem Vía Verde de la Subbética
Nach einer relativ ruhigen Nacht (nur die Vögel krakeelen bei Sonnenaufgang) starten wir mal wieder zu einer Radtour. Wir wählen von Cabra aus die Richtung nach Doña Mencía, dem höchsten Punkt dieses Radweges. So haben wir zuerst die Steigungen zu bewältigen und der Rückweg ist nicht mehr so anstrengend.
Unterwegs eröffnen sich immer wieder Einblicke in die Schluchten der Sierra.
Wir beenden unsere Radtour dann nach knapp 30 km wieder in Cabra am ehemaligen Bahnhof. Hier können wir im Restaurant Andén im Schatten unter Arkaden sitzen und ein gutes Mittagessen genießen. Allerdings müssen wir fast 1½ Stunden auf unser Essen warten, da die Küche erst (ganz spanisch) gegen 14 Uhr öffnet.
Wallfahrtskirche Ermita de la Virgen de la Sierra
Am nächsten Tag geht es mit dem Wohnmobil weiter. Dabei wollen wir noch einen Ausflugstipp eines Einheimischen befolgen. Wir fahren zu der etwa 13 km nordöstlich der Stadt gelegenen Wallfahrtskirche Ermita de la Virgen de la Sierra.
Die Kirche liegt in 1260m Höhe an der höchsten Stelle der Sierra de Cabra. Sie wurde im 13. Jh. erbaut und immer wieder restauriert. Der schön gestaltete Innenhof ist mit Marmor aus Cabra ausgelegt.
Die Kirche ist der Aufbewahrungsort für das Heiligtum, eine Statue der heiligen Maria (La Virgen de la Sierra).
Diese Statue wird jedes Jahr Anfang September im Rahmen einer Wallfahrt nach Cabra getragen.
Die exponierte Lage der Kirche präsentiert dem Besucher sehenswerte Ausblicke auf die umliegenden Berge der Sierras Subbéticas bis hin zur Sierra Nevada.
Dieser Abstecher hat sich gelohnt. Und wer einen wirklich ruhigen Platz zum Übernachten sucht, der kann ihn hier oben finden.
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