- San Fulgencio
- Pilar de la Horadada
- San Javier
- Cabo Cope
Heute soll es mal wieder ein gutes Stück nach Süden gehen. Nach dem Einkaufen und Verstauen von Verpflegung für mindestens vier oder fünf Tage nehme ich die N-332 unter die Räder und fahre an Guardamar und Torrevieja vorbei bis Pilar de la Horadada.
Diesen Ort wird kaum jemand kennen. Zumindest bis jetzt, denn im Dezember 2016 wurde von der Stadtverwaltung angekündigt, in der Calle Denia entlang der Rambla einen Wohnmobil-Stellplatz einzurichten.
Ich habe zwar noch keine neuen Nachrichten zu einem möglichen Stellplatz erhalten, aber ich fahre trotzdem an der angegebenen Stelle vorbei um mir schon mal ein Bild von der Situation zu machen.
In der ganzen Calle Denia ist noch nichts von einem Stellplatz zu sehen, aber die Lage wäre nicht schlecht. Es gibt keine richtige Durchgangsstraße, einiges Grün in der Umgebung, gute Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, und bis zum Meer sind es nur etwa 1.5 km auf einem guten Fahrradweg.
Wenige Kilometer weiter an der N-332, kurz vor San Javier, besuche ich dann eine Tankstelle, die seit letztem Jahr eine Ver- und Entsorgung für Wohnmobile anbietet. Keine schlechte Idee, denn in der ganzen Gegend ist die Infrastruktur für Wohnmobilisten noch sehr unterentwickelt.
Danach geht es auf der Autobahn AP-7 zügig an Cartagena und Mazarrón vorbei. Hinter Ramonete/Calnegre fahre ich von der Autobahn ab, und auf einer kleinen, aber ausreichend breiten Straße geht es Richtung Meer.
Bis mich ein "Wasserloch" stoppt.
Das Wasser ist völlig undurchsichtig - es ist unklar, ob sich darunter ein tiefes Loch oder sonstige Hindernisse befinden, oder ob es nur ein paar Zentimeter Wasser auf dem Asphalt sind.
Erst nachdem in der Nähe arbeitende Feldarbeiter mir bestätigen, dass man problemlos durchfahren kann, und gleichzeitig ein Pkw nahezu ungebremst durchrauscht, wage ich die Durchquerung.
Schon hinter der nächsten Kurve bin ich am Ziel: bei dem neuen Wohnmobil-Stellplatz "Tortuga Mora", der neben der gleichnamigen Strandbar direkt am Meer liegt.
Die Lage des Stellplatzes trifft genau den Geschmack von Christa und mir - wir können aus dem Wohnmobil direkt auf das Meer schauen.
Sobald das Wohnmobil steht, lockt mich Musik in die Strandbar. Hier ist offenbar ein musikalischer Fachmann am Werk.
Während des Café-con-leche werde ich von dem unvergleichlichen Gitarrenspiel des Bluesrockers Stevie Ray Vaughan verwöhnt. Und als dann noch mit dem Tarkus-Album von Emerson, Lake & Palmer nachgelegt wird, kann ich mich kaum losreißen. Hier ist chillen angesagt...
Die Geräusche des nahen Meeres stören nicht unseren Schlaf, und so können wir ausgeruht eine kleine Wanderung im Naturpark Cabo Cope unternehmen.
Das weit vorspringende Kap ist nicht besonders hoch (maximal 240m), der ausgewiesene Wanderweg (eher ein besserer Ziegenpfad) geht aber nur bis zu einem Aussichtspunkt auf etwa 100m Höhe.
Da ich solche Höhen sowieso nicht als Bergwanderung bezeichne, verzichte ich auf die weitere Kraxelei bis zum Gipfel. Dafür folgen wir einem anderen "Ziegenpfad" auf die Rückseite des Kaps und können dort noch einen Blick auf Klippen und Buchten erhaschen, die man sonst nur vom Meer aus sieht.
Auf dem Rückweg kommen wir an einem Schild vorbei, das klarmacht, warum unser Stellplatz und die Strandbar den Namen "Tortuga Mora" tragen: in dieser Gegend ist die "Maurische Landschildkröte" heimisch und natürlich streng geschützt.
Bei der gemütlichen Gangart der Schildkröten kann man nur hoffen, dass sie nicht zu oft die Straßenseite wechseln wollen...