20. Februar 2019
- La Marina
- Elche/Elx
- Los Alcázares
Der relativ neue Stellplatz "El Pinet" ist noch nicht so ganz nach meinem Geschmack, deshalb reichen zwei Tage Aufenthalt, zumal mich ein kräftiger Wind von der eigentlich geplanten Radtour abhält.
Die Hähne auf dem Nachbargrundstück haben heute wieder kurz nach 6 Uhr mit unüberhörbarem Krähen für allgemeines Aufwachen gesorgt. Vielleicht ist deshalb heute Großer Abreisetag - auf dem Stellplatz tun sich erhebliche Lücken auf.
Die Abreise klappt allerdings nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte: die Ver- und Entsorgungsstation wird durch zwei Groß-Fahrzeuge (Morello und Concorde) mit ihren offenbar riesigen Wassertanks laaaange blockiert. Es bildet sich eine Warteschlange der abreisewilligen Wohnmobile und gleichzeitig kommen schon welche von Außerhalb, die auf der Durchreise nur Entsorgen wollen. Ein schönes Chaos.
Nach einer halben Stunde Warten lasse ich mich von Christa überzeugen, dass wir auch ohne Ver- und Entsorgung abreisen können. Ich mache das eigentlich ungern, denn man weiß ja nie, wo man landet, oder ob dort die Ver- und Entsorgung funktioniert.
Zum Beispiel will ich heute bei einem in der Nähe liegenden privaten Stellplatz eines deutschen "Auswanderers" vorbei fahren und gegebenenfalls dort bleiben. Die dortige Entsorgungsmöglichkeit ist mir nicht bekannt.
Am Ende spielt es auch keine Rolle, denn mein Besuch auf der "J&B's Ranch" ist nur von kurzer Dauer. Die vielen frei laufenden Hunde sind nicht mein Geschmack. Auch wenn sie nur spielen wollen...
Da der Eigentümer keine aktive Werbung für seinen Stellplatz machen möchte, respektiere ich das natürlich und entferne den Eintrag aus Stellplatz-Karte und -Liste.
Nachdem ein Aufenthalt auf der "J&B's Ranch" nicht in Frage kommt, fahre ich weiter nach Süden, an Torrevieja vorbei bis zum Mar Menor.
In der Ortschaft Los Alcázares wurde Anfang Februar ein neuer privater Wohnmobil-Stellplatz eröffnet: "Área Los Alcázares". Interessant ist, dass dieser Stellplatz mit fast 100 Parzellen direkt neben dem schon länger existierenden privaten Stellplatz "Área Narejos" liegt, der auch fast 100 Parzellen anbietet.
Beiden gemeinsam ist, dass sie direkt vor der Start- bzw. Landebahn des Flughafens von San Javier liegen. Der Flugplatz wird zwar nur noch von Militär-Maschinen genutzt, aber die machen eine Menge Krach, wenn sie im Landeanflug oder beim Start knapp neben den Wohnmobilen vorbei jaulen.
Da der Stellplatz sehr neu ist, scheinen ihn noch nicht so viele Wohnmobilisten zu kennen. Deshalb habe ich die große Auswahl unter den vielen freien Parzellen - etwas, das zur Zeit auf anderen Stellplätzen kaum vorkommt. Da kann man oft froh sein, wenn man überhaupt einen Platz findet.
Der neue Stellplatz macht viel Werbung mit seinem "... in Europa einmaligen Konzept der autarken Energieversorgung ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz". Das will ich mir natürlich genauer anschauen. Vor allem frage ich mich, welche Batterie-Kapazität man benötigt, um den tagsüber geernteten Solarstrom abends und morgens für fast 100 Wohnmobile zur Verfügung stellen zu können.
Ich erfahre schnell die Antwort: nur 2 Stunden nach Sonnenuntergang beginnt ein lautstarkes Grollen und Brummen, das auf dem ganzen Platz zu hören ist, weil offenbar die Batterien schon erschöpft sind und ein gewaltiger Strom-Generator die Versorgung übernimmt.
So hatte ich mir das "... einzigartige ökologische Konzept ..." eigentlich nicht vorgestellt. Von 21 Uhr bis fast Mitternacht läuft der Generator. Und nachts um 3 Uhr werde ich wach, weil schon wieder der Generator anspringt. Morgens ab 7 Uhr muss er auch arbeiten - und das bei einer Platzbelegung von etwa 30%. Was passiert denn, wenn der Stellplatz voll ist? Hier sollte dringend nachgebessert werden - z.B. indem man den zur Zeit frei stehenden Generator in ein schallschluckendes Gebäude einschließt.