29. April 2019
- Daimiel
- Tablas de Daimiel
Der Hauptgrund für viele, die nach Daimiel kommen, ist der Besuch des etwa 15 km entfernten Nationalparks "Tablas de Daimiel". Das gilt auch für mich.
Vor etwa 9 Jahren war ich das erste und einzige Mal hier. Heute werden Christa und ich den Besuch, den wir noch gut in Erinnerung haben, wiederholen. Im Unterschied zu damals wollen wir diesmal auch beim Besucherzentrum des Nationalparks übernachten.
Das Übernachten im Wohnmobil auf dem Parkplatz beim Nationalpark ist seit einiger Zeit offiziell erlaubt, allerdings ist die Anzahl der Wohnmobile, die übernachten dürfen, auf 6 Fahrzeuge limitiert.
Meine Befürchtung, dass ich keine Genehmigung erhalte, weil schon das Limit erreicht ist, erweist sich als unnötig - es ist noch genug Platz.
Es ist Mittagszeit und wir verbinden einen ersten kleinen Spaziergang durch den Nationalpark mit dem Weg zum einzigen Restaurant, das es in der Nähe gibt. Das Restaurant "El Mesón de la Duquesa" ist etwa 1 km vom Besucherzentrum entfernt. Christa und ich versuchen, nicht entlang der Straße, sondern auf einem markierten Weg durch die Natur zu gehen.
Leider funktioniert das nicht so gut, denn der zuerst noch gut sichtbare Weg, der uns durch wunderbare Blumenwiesen führt, verschwindet irgendwann, und schließlich gehen wir mehr oder weniger querfeldein bis wir das Restaurant erreichen.
Das Tagesmenü bietet neben den üblichen auch typische Gerichte der Region. So kommen wir in den Genuss von Rebhuhn mit Bohnen und Hirschgulasch.
Der Verdauungsspaziergang bringt uns zur in der Nähe liegenden Molino de Molemocho - einer alten, gut restaurierten Wassermühle am Río Guadiana, bevor dieser sich in die große Lagune ergießt. Leider ist heute eine Besichtigung nicht möglich, wir können nur außen herum laufen.
Dabei entdecken wir am Rand der Lagune eine Storch-Kolonie, deren Bewohner offenbar kurze Wege zur Futtersuche schätzen.
Nach diesem ersten Rundgang bleiben wir für den Rest des Nachmittags im Wohnmobil, wo wir trotz aller geöffneten Fenster und bei offener Tür zum ersten Mal auf dieser Reise merken, dass es nun plötzlich Sommer wird - etwa 30°C drinnen wie draußen sind der Beweis dafür.
Erst als die Sonne schon tief steht, machen wir uns zu einem weiteren Spaziergang auf - dem üblichen Rundweg über die Holzstege, die einzelne Inseln verbinden.
Die Inseln sind als solche kaum zu erkennen - alles ist mit Schilf und Binsen zugewachsen. Leider ist der Wasserspiegel (zumindest zur Zeit) nicht sehr hoch, so dass man nur wenige Wasserflächen sieht und entsprechend selten Wasservögel beobachten kann.
Auf einer der Inseln findet man ein kleines Wäldchen aus Tamarisken-Bäumen. Dort kommt man sich wie in einem Urwald vor.
In den 9 Jahren seit meinem letzten Besuch im Nationalpark "Tablas de Daimiel" hat sich eigentlich kaum etwas sichtbar verändert. Und das ist auch gut so. Dieses einmalige Stück Natur sollte auch weiterhin für die hier lebenden Tiere und für uns unverändert erhalten bleiben.