9. Mai 2019
- Teruel
- Monteagudo del Castillo
- El Pobo
- Fuentes Calientes
Nach der "Wasserattacke" in der ersten Nacht habe ich das Wohnmobil ein paar Meter zur Seite versetzt und war in der zweiten Nacht nicht mehr in Reichweite des Rasensprengers. Ansonsten waren die Nächte überraschend ruhig, und wohlbehütet ist man auf der Plaza de Guardia Civil (die dort ein Hauptquartier hat) sowieso.
Heute ist endlich das Wetter für eine "Bergtour" geeignet. Die Orte, die ich besuchen will, liegen alle auf 1200-1400 Meter Höhe.
Auf dem Weg dorthin muss ich auf der A-226 zuerst einen kleinen Pass überwinden - den Puerto de Cabigordo mit 1600m Höhe (GPS: 40.4223, -0.9395). Von hier aus hat man einen guten Blick ins Tal des Río Alfambra.
Ab hier bleibt die Straße meist in einer Höhe zwischen 1400m und 1500m - auf dieser Hochebene ist im Winter mit erheblichem Schnee zu rechnen, im Sommer ist hier ein gutes Wandergebiet, auch geeignet für (sportliche) Radtouren.
Bald erreiche ich den Ort Monteagudo del Castillo, von dessen namensgebender Burg allerdings nicht mehr viel zu sehen ist.
Der Grund meines Besuchs ist natürlich ein neu eingerichteter kommunaler Wohnmobil-Stellplatz, der in dieser etwas abgelegenen Gegend auf jeden Fall zu begrüßen ist.
Leider kommen nicht alle Wohnmobilisten mit der Wasserversorgung klar, die wegen der in dieser Höhe immer vorhandenen Frostgefahr durch mehrere Absperr-Ventile gesichert ist.
Alles ist genau beschrieben - allerdings muss man dazu erst einmal die Metalltür öffnen, alles durchlesen (und verstehen), dann die Metall-Bodenklappe öffnen, die beiden Kugelventile (in der richtigen Reihenfolge) schließen/öffnen, schließlich noch den Absperrhahn für den außen liegenden Wasserhahn zur Spülung der WC-Kassette öffnen - und schon funktioniert alles!
Das Dorf ist sehr übersichtlich - ein kleiner Rundgang zeigt nur wenig Interessantes. Hier wäre touristisch noch einiges möglich. Vielleicht ist der neue Wohnmobil-Stellplatz ja ein Anfang.
Wer übrigens eine Bar/Restaurant sucht, muss schon sehr genau hinschauen - die einzige Kneipe (außer dem Hotel an der Hauptstraße, das bei meinem Besuch aber geschlossen war) befindet sich neben der Kirche in einem unscheinbaren Haus ohne äußere Werbung.
Nach der Mittagspause fahre ich weiter, allerdings nur ein kurzes Stück, denn schon im Nachbartal hat ein weiteres kleines Dorf die Zeichen der Zeit erkannt und versucht am expandierenden Wohnmobil-Tourismus teilzuhaben.
Der Ort El Pobo ist zwar noch nicht ganz fertig mit der Gestaltung des neuen Wohnmobil-Stellplatzes, aber grundsätzlich ist er schon nutzbar, die Ver- und Entsorgung funktioniert.
Etwas unglücklich ist zur Zeit noch die Zufahrt von der Hauptstraße - sehr lange oder sehr breite Fahrzeuge sollten vorsichtig manövrieren.
Als Tagesziel ist der Ort Fuentes Calientes vorgesehen. Auch hier befindet sich ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz, den ich mir etwas genauer anschauen will.
Auf den ersten Blick habe ich an dem Stellplatz nichts auszusetzen, erst später erkenne ich die eine oder andere Unzulänglichkeit (z.B. nächtliche Kirchenglocken).
Fuentes Calientes ist ein sehr kleiner Ort, trotzdem gibt es hier etwas, das ich bisher in Spanien noch nicht gesehen habe - Geier, die auf den Häusern sitzen, manchmal auch in Gruppen - man kommt sich vor wie in einem Wildwest-Film.
Und bei dem Multi-Service-Anbieter "Los Quiñones" (Herberge, Shop, Restaurant/Bar) kann man hervorragend auf der Plaza de la Iglesia sitzen, seinen Café schlürfen und sonst einfach nichts tun...