7. Juni 2021
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Campo de Criptana
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Cuenca
Ich hatte ja schon befürchtet, dass es auf dem Stellplatz in Campo de Criptana auch nachts nicht ruhig ist, aber dass ich nahezu stündlich von einem vorbei ratternden Güterzug geweckt werde, hatte ich doch nicht erwartet.
Für mich ist dieser teure neue Stellplatz eine komplette Fehlinvestition, denn eigentlich ist er nur zur Ver- und Entsorgung zu gebrauchen.
Es ist also klar, dass ich heute weiterfahre, und zwar in eine wirklich ruhige Gegend - die Serranía de Cuenca, ein Bergland nordöstlich der Provinz-Hauptstadt Cuenca.
Nachdem ich die eher langweilige Landschaft entlang der N-420, die schon mal 10 km geradeaus verläuft, hinter mir habe, beginnt nach der Überquerung der Autobahn A-3 der interessantere Teil der Strecke. Hier finde ich auch einen schönen schattigen Rastplatz für die Mittagspause.
Ich überquere den Río Júcar, der in den nächsten Tagen immer wieder meinen Weg kreuzen wird. Viele Wohnmobilisten, die oft lange auf dem "wilden" Stellplatz bei Cullera stehen, direkt an der Mündung des Río Júcar, werden gar nicht wissen, in welcher unglaublichen Landschaft dieser Fluss entspringt und welche spektakulären Schluchten er auf seinem Weg zum Mittelmeer gestaltet hat.
Bald darauf erreiche ich die Stadt Cuenca, wo es außer dem offiziellen Übernachtungsplatz unterhalb der "hängenden Häuser" (Casas colgadas) eine weitere gern genutzte Möglichkeit zum Übernachten gibt - den Parkplatz beim Playa Municipal, einer Flussbadestelle am Río Júcar.
Nur am Nachmittag scheint die Sonne in dieses enge, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Tal. Das ist natürlich gerade jetzt der Fall. Deshalb halten Christa und ich uns gar nicht lange beim Fahrzeug auf, sondern spazieren durch das schattige Flusstal auf gut ausgebautem Weg in die "City" von Cuenca.
Eigentlich wollten wir nicht den ganzen Hügel hinauf durch die Altstadt laufen, aber irgendwie hat es sich so ergeben, dass wir schließlich doch auf der Plaza Mayor vor der Kathedrale stehen.
Schließlich endet der Ausflug aber doch in der "Neustadt" in einer verkehrsberuhigten Zone, wo ich endlich wieder einmal eine ordentliche Konditorei finde - die Confitería Ruiz, mit einer großen Auswahl an leckeren Kuchen und Keksen (Calle Carretería 14, GPS: 40.07365, -2.1369).
8. Juni 2021
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Cuenca
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Ciudad Encantada
Insgesamt 12 Wohnmobile übernachten im Tal des Río Júcar in fast absoluter Ruhe, obwohl es meist junge Leute sind, die hier stehen. Der einzige Störenfried ist der Fluss, der ein nicht zu überhörendes Dauergeräusch verursacht - aber so etwas kann ich ausblenden.
Der Blick beim Frühstück aus dem Wohnmobil auf die von der Sonne beleuchteten Berge, während wir noch im Schatten sitzen, ist auf jeden Fall etwas Besonderes.
Noch mehr solcher Ausblicke erwarten mich, denn heute geht es tief hinein in die Serranía de Cuenca, deren Karst-Gebirge, durch Wasser und Wetter bearbeitet, unglaubliche Formen hervor gebracht hat.
Etwa 25 km von Cuenca entfernt findet man besonders interessante Felsen mitten im Pinienwald - die Ciudad Encantada (dt.: verzauberte Stadt).
Der Rundgang durch die "verzauberte Stadt" macht noch genau so viel Spaß wie bei unserem ersten Besuch vor 15 Jahren. Für uns Menschen ist das eine lange Zeit - den Fels-Figuren merkt man das aber nicht an...
Schon damals haben Christa und ich mit unserem Wohnmobil auf dem Besucher-Parkplatz übernachtet. Danach gab es eine Zeit, wo das verboten war. Inzwischen ist es wieder erlaubt, solange man sich an die "Kein-Camping"-Regel hält. Jetzt sind große Bereiche an den Rändern des Parkplatzes für Wohnmobile vorgesehen und mit Schildern ("Caravanas - En Bateria") markiert. Die Anweisung "En Bateria" (d.h. senkrecht zum Rand, nicht parallel) hat eher theoretischen Wert, da es eigentlich keine Bezugslinie gibt. Wichtiger ist es, eine Stelle zu finden, wo das Fahrzeug ohne Unterlegkeile oder Stützfüße einigermaßen gerade steht, denn die sind auf jeden Fall verboten.
Der Rundweg durch die Ciudad Encantada ist mit etwa 3 km nicht sehr lang, so dass wir etwas später noch einen kleinen Spaziergang dranhängen - zum 1.5 km entfernten Aussichtspunkt "Mirador de Uña".
Uña ist eine kleine Ortschaft im Tal des Río Júcar, deren Besuch für morgen auf dem Programm steht. Heute schauen wir uns das Ganze schon einmal von oben an.