11. - 12. Mai 2024
-
Marchal
-
Polícar
-
La Peza
Nach dem interessanten Aufenthalt in Marchal in den Ausläufern der Sierra Nevada schaue ich mir heute zwei weitere Orte in der näheren Umgebung an, die ebenfalls Wohnmobil-Stellplätze anbieten.
Zuerst fahre ich ein paar Kilometer weiter in die Berge hinein durch das Tal des zur Zeit trockenen Río Alhama. Auf fast 1200m Höhe liegt Polícar.
Nach den mir vorliegenden Informationen gehe ich davon aus, dass der Ort nicht so interessant ist wie z.B. Marchal, deshalb halte ich mich hier nicht lange auf und dokumentiere nur den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz.
Das eigentliche Tagesziel ist der Ort La Peza - nur etwa 5 km Luftlinie von Polícar entfernt. Tatsächlich fahre ich aber fast 25 km, da es keine wohnmobil-taugliche Straße über den Bergrücken zwischen den Orten gibt und man bis zur Autobahn A-92 zurück muss.
Immerhin komme ich so an dem hübschen Stausee Embalse de Francisco Abellán vorbei, der auf den großen Parkplätzen an der Staumauer eine gute Gelegenheit zur Reiseunterbrechung bietet (GPS: 37.313, -3.2534).
Bald darauf erreiche ich den kleinen Ort La Peza, dessen kommunaler Wohnmobil-Stellplatz ab Ortseingang gut ausgeschildert ist.
Ich habe Glück, dass bei meiner Ankunft noch viele Plätze frei sind. So finde ich eine Stelle, wo ich trotz der hohen Bäume den Astra-TV-Satelliten erwische.
Der Stellplatz mit seiner Lage an einem Hang etwas oberhalb des Ortes und gegenüber vom Burgberg bietet einen schönen Blick über La Peza.
Gleich nach der Ankunft machen Christa und ich uns auf den Weg, ein Restaurant zu finden. Die in vielen Kommentaren erwähnte Bar "Fernando" ist zwar in der Nähe, aber dort gibt es heute keinen freien Platz im Schatten. Deshalb machen wir gleich einen etwas längeren Spaziergang auf die andere Seite des Burgbergs zum Restaurant "Terraza Central II" (GPS: 37.2784, -3.2898). Hier finden wir den gesuchten Schattenplatz, und natürlich auch etwas zum Essen.
Nach einer weitgehend ruhigen Nacht (obwohl es Samstag war) wollen Christa und ich heute den Ort La Peza und seine Umgebung erkunden.
Da bietet sich zuerst ein Aussichtspunkt oberhalb vom Stellplatz an. Der Fußweg zum Mirador de La Peza ist nur etwa 1.5 km lang, aber man muss auch noch mehr als 100 Höhenmeter überwinden um den Ausblick genießen zu können.
Vom Aussichtspunkt sieht man schon das nächste Ziel - der Burgberg auf der gegenüber liegenden Talseite.
Viel ist von der ehemaligen Burg nicht mehr übrig. Der Weg hinauf lohnt sich eigentlich nur wegen der Aussicht bis zu den hohen Gipfeln der Sierra Nevada.
Ein Rundgang durch den Ort offenbart keine touristischen Highlights, außer vielleicht eine aus einem Eichenstamm gebaute Kanone, die für den Kampf gegen die Truppen Napoleons gebaut wurde.
Jedes Jahr im August werden die Episoden des Unabhängigkeitskampfes der Dorfbewohner mit ihrem Bürgermeister Alcalde Carbonero in historischen Kostümen nachgestellt.
Der jetzige Bürgermeister hat es da wohl leichter als im Jahr 1810. Rathaus und Kirche sehen zumindest unbeschädigt aus.
Auch in einem überschaubar kleinen Ort wie La Peza kommen schnell ein paar Kilometer zusammen, wenn man sich alle Ecken anschauen will. Christa und ich verzichten schließlich sogar auf einige Punkte und ziehen es vor, in der kleinen Bar ohne Namen neben der Kirche, unter einem großen Ahorn-Baum (oder ist es doch eine Platane?) zu relaxen.