14. - 15. Mai 2024

  • Huétor Vega

  • Monachil

Heute wollen Christa und ich eine besonders spektakuläre Wanderung unternehmen, die im etwa 5 km entfernten kleinen Ort Monachil beginnt - die Ruta de los Cahorros.

In Monachil gibt es keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz, nur einen allgemeinen öffentlichen Parkplatz, der allerdings mit größeren Fahrzeugen nicht so einfach zu erreichen ist. Deshalb hatten wir gestern noch diskutiert, ob wir mit dem Fahrrad oder dem Autobus "anreisen" sollten. Ich habe mich dann aber doch entschlossen, mit dem Wohnmobil hin zu fahren - andere haben das schließlich auch geschafft.

Die Anfahrt geht mitten durch den Ort, und obwohl es sich um Einbahnstraßen mit Parkverboten handelt hält sich ja nicht jeder daran...

20240514 Monachil Anfahrt

Wer sich für die komplette Ortsdurchfahrt interessiert, findet hier einen Video-Clip [*.mp4, 165 MB].

Ich komme tatsächlich nahezu problemlos zum Parkplatz (GPS: 37.1309, -3.5369), wo ich unter vielen Gleichgesinnten um diese Zeit (11 Uhr vormittags) noch einen ganz guten Platz erwische.

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Nachdem das Wohnmobil einigermaßen gerade steht machen wir uns sofort für die Wanderung bereit. Etwas zu essen und viel Trinkwasser sind immer wichtig, auch wenn es sich nur um weniger als 10 Kilometer handelt, aber die haben es in sich und ich rechne mit mehr als drei Stunden.

Die erste Hälfte des Weges verläuft am Río Monachil entlang, der am höchsten Gipfel der Sierra Nevada entspringt und zur Zeit noch viel Wasser führt. Hier ist wohl ganzjährig viel Wasser, denn die Vegetation ist üppig - manchmal kommt man sich wie im Dschungel vor.

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Das Besondere an diesem Wanderweg ist das Überqueren von insgesamt fünf Hängebrücken und das "Durchquetschen" an sehr engen Passagen, wo etwas Gelenkigkeit gefordert ist.

Die unterschiedlich langen Drahtseil-Hängebrücken sind zwar etwas wackelig, aber für uns kein Problem. Es ist nur schwierig, beim Überqueren gleichzeitig mit dem Smartphone zu hantieren - dabei kommt nicht viel Gutes heraus...

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Die vierte Hängebrücke ist die spektakulärste - 63m lang und 15m über dem Grund neben einem Wasserfall. Wer die Überquerung miterleben will kann sich diesen Video-Clip [*.mp4, 80 MB] anschauen.

Wer an dieser Stelle schon Angst hat, sollte besser umkehren, denn es wird noch schlimmer - vor allem für etwas längere oder breitere Menschen.

Der Fluss zwängt sich durch eine enge Schlucht, zum Teil durch eine Höhle, und die Wanderer müssen sich ebenfalls hier durchquetschen.

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Richtig spannend wird es an den Stellen, wo man nicht mehr aufrecht stehen kann, oder die Felsen bis über das Wasser reichen - hier helfen nur Techniken wie kriechen, robben oder rutschen. Das sieht zwar meist nicht sehr elegant und sportlich aus, aber die Hauptsache ist, dass man durchkommt.

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Wer unsere "sportlichen" Anstrengungen miterleben will, kann sich die folgenden kurzen Video-Clips anschauen. Hier "lernt" man etwas über Klammern [*.mp4, 38 MB], Kriechen [*.mp4, 45 MB] oder Rutschen [*.mp4, 43 MB] - vielleicht als Anschauungsmaterial für die eigene Wanderung entlang des Río Monachil.

Nach gut 3 km liegt der erste Teil der Wanderung hinter uns - spannend, aber nicht wirklich anstrengend. An der fünften Hängebrücke überqueren wir zum letzten Mal den Río Monachil und nehmen für den Rückweg die Route über die nördlichen Berge, ca. 200m oberhalb der Schlucht.

Hier ist man mitten drin im Naturpark Sierra Nevada und hat eine wunderschöne Berglandschaft um sich herum.

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Nach gut 3 Stunden liegt der Ort Monachil wieder vor uns.

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Gut, dass gleich neben dem Parkplatz die Café- und Tapas-Bar "El Sendero" liegt. Wir bekommen noch etwas zu essen (danach schließt die Küche...) und vor allem zu trinken, bevor wir endgültig zum Wohnmobil zurückkehren.

Nach kurzer Überlegung entscheiden wir, in Monachil auf dem Parkplatz zu übernachten, auch wenn direkt nebenan der Río Monachil vorbei tobt und erheblichen Krach macht - natürlich auch nachts...

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