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Der neue Tag beginnt eigentlich ganz normal, bis auffällt, dass am Kühlschrank die Gas-Kontrollleuchte blinkt. Kein gutes Zeichen, da ich erst gestern eine neue Gasflasche angeschlossen habe !

Ich schau mal hinter das Lüftungsgitter und stelle fest, dass die letzten 11 Jahre nicht spurlos an dem Gas-Brenner und seiner Umgebung vorbeigegangen sind. Überall Korrosion !

Vor zwei, drei Jahren gab es schon mal ein ähnliches Verhalten - damals hatte ein Kabel am elektronischen Gasventil keinen Kontakt, und etwas WD40-Kontaktspray löste das Problem.

Auch heute ziehe ich alle Kabelschuhe ab, reinige alles und sprühe es wieder mit WD40 ein. Leider ohne Erfolg.

Damit nicht auch noch der Inhalt des Gefrierfachs komplett auftaut, frühstücken wir bei laufendem Motor und betreiben den Kühlschrank mit 12 Volt.

Im Internet finde ich den nächsten Dometic-Reparaturbetrieb in der Nähe von Vitoria-Gasteiz, ca. 180 km entfernt. Und natürlich steht das Wochenende vor der Tür - also gibt es kein langes Überlegen.

Ich fahre umgehend auf die (leider kostenpflichtige) Autobahn AP-68 Richtung Norden. Nach etwa der halben Strecke, kurz hinter Logroño, ist Mittagspause angesagt.

Während Christa einen kleinen Happen zubereitet probiere ich neugierig wieder am Kühlschrank herum. Und was soll ich sagen - auf einmal funktioniert er wieder !

Zumindest startet der Brenner und die Flamme bleibt an. Offenbar brauchte das Kontaktspray etwas Zeit um sich durch all die Korrosionsschichten durchzubeissen.

Mit einem funktionierenden Kühlschrank in die Werkstatt zu fahren ist nicht so toll - ich will ja nicht auf Verdacht alle Aggregate austauschen. Also tritt Plan B in Kraft.

Wir suchen uns einen Stellplatz mit 230V-Stromanschluss und beobachten übers Wochenende, ob die Heilung von Dauer ist.

Der nächste in Frage kommende Stellplatz ist ganz in der Nähe - in Elciego.

160923 ElciegoStpNach dem Pech mit dem Kühlschrank haben wir nun Glück - der Wohnmobil-Stellplatz von Elciego gehört mit zu den besten kommunalen Stellplätzen, die ich kenne !

Der Kühlschrank hängt nun am 230V-Netz und wir können in Ruhe einen Stadtrundgang machen.

Direkt neben dem Stellplatz (und das ist eigentlich der einzige Nachteil) befindet sich die Kirche mit aufdringlich lauten und noch dazu unharmonisch klingenden Glocken. Allerdings schweigen sie nachts.

160923 ElciegoKircheDer Ortskern ist ganz nett. Man merkt, dass Elciego eine bedeutende Rolle in dem Weinanbaugebiet Rioja-Alavesa spielt. Viele kleine und große Bodegas prägen das Stadtbild, aber auch die alten Herrenhäuser der Weingut-Besitzer, die oft schon aus den letzten Jahrhunderten stammen.

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Nachts sinkt die Temperatur im Kühlschrank mithilfe des 230V-Anschlusses auf 1°C. Das ist zwar zu kalt für das Bier, aber trotzdem eine gute Nachricht, denn zumindest ist der Absorber-Kühlmechanismus offenbar in Ordnung. Im Tagesverlauf muss sich herausstellen, ob die Kühlleistung auch mit Gasbetrieb noch ausreicht.

Wir nutzen die Zeit und machen einen Spaziergang zur nahen Bodega Marqués de Riscal. Sie ist eine der bekanntesten dieser Gegend und fällt sofort ins Auge, wenn man nach Elciego kommt.

Neben dem üblichen Angebot zum Probieren und Kaufen der Wein-Produkte findet man hier auch ein Hotel, Restaurant und vor allem eine spektakuläre Architektur. Ähnlichkeiten mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao sind nicht zufällig, es war der selbe Architekt (Frank Gehry).

160924 BodegaRiscalIn dem frei zugänglichen Shop schauen wir uns die vielfältigen Wein-Produkte an. Hier könnte man viel Geld lassen. Für uns bleibt es erst mal nur beim Anschauen.

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Für den heutigen Tag ist eigentlich Regen gemeldet, aber es gibt nur ein paar Wolken. Wir bleiben auf jeden Fall bis Montag in Elciego. Bis dahin muss klar sein, ob ich doch eine Werkstatt aufsuche oder die Kühlschrank-Episode einfach abhake.