- Venialbo
- San Vicente del Palacio
- Segovia
Die letzte Nacht war schon sehr nah am Gefrierpunkt. Nur 1.5°C habe ich gemessen. Und das, wo ich heute doch nach Segovia fahren will, das immerhin auf etwa 1000m Höhe liegt.
Natürlich liegt die niedrige Nachttemperatur auch an dem wolkenlosen Himmel, der seit mehreren Tagen vorherrscht. Und damit ist es tagsüber wiederum schön warm. Heute sollen es 24°C werden.
Schon während des Frühstücks beobachten wir, wie sich der Parkplatz vor uns mit Pkw füllt, weil heute in Venialbo eine Mountain-Bike-Sportveranstaltung stattfindet.
Wir haben Glück und werden nicht zugeparkt. Bevor ich den Ort verlassen kann muss ich zwar noch ein Absperrband entfernen, aber dann sind wir raus aus Venialbo.
Der Weg durch die kastilische Hochebene in Richtung Segovia ist eintönig, aber die Straßen sind gut und ich bin bald wieder auf der Autobahn A-6.
In der Nähe des Ortes San Vicente del Palacio schaue ich noch kurz bei einer Raststätte vorbei, die einen Wohnmobil-Service anbietet. Ein paar Fotos sind schnell gemacht, dann geht es weiter, denn ich will zum Mittagessen in Segovia sein.
Um halb zwei bin ich kurz vor Segovia - der Blick auf die Stadt mit der mächtigen Kathedrale auf dem Hügel der Altstadt ist schon beeindruckend.
Es dauert noch fast eine halbe Stunde bis ich auf dem Stellplatz bin (weil mich das Navi-Gerät mitten durch die Stadt führen will). Und ich muss wieder einmal feststellen, dass auch immer mehr Spanier Spaß am Wohnmobilreisen haben. Ich finde genau einen freien Platz - insgesamt stehen hier über 30 Wohnmobile (und gegen Abend werden es noch mehr!).
Unser Versuch, zum Mittagessen das in der Region Segovia beliebte Spanferkel-Gericht (Cochinillo asado) zu essen, scheitert im ersten und zweiten Anlauf. Bei den vielen Touristen rund um das Aquädukt (das touristische Highlight in Segovia) brauchen die einen zu lange um überhaupt eine Bestellung aufzunehmen, bei den anderen soll man sich in eine Schlange einreihen, um einen frei werdenden Tisch zu bekommen.
Das ist natürlich gar nichts für mich. Wir holen uns lieber bei "100 Montaditos" ein paar leckere belegte Brötchen und können bald darauf wieder unseren Stadtrundgang aufnehmen.
Das zentrale Monument in Segovia ist das große Aquädukt, das quer durch die Stadt verläuft. Es beginnt schon in der Nähe des Wohnmobil-Stellplatzes bei der Plaza de Toros, so dass man beim Weg ins Zentrum immer am Aquädukt entlang gehen kann.
Wir folgen dem Standardweg der Touristen und gehen auf dem Hügel der Altstadt an der Kathedrale mit ihren vielen kleinen Verzierungen vorbei zur Burg (Alcazar).
Für heute reicht der Rundgang, auch wenn es nur eine Wiederholung war, denn im Sommer 2014 hatten wir Segovia schon einmal besucht. Damals waren es allerdings nur 2 Stunden, denn es gab noch keinen Wohnmobil-Stellplatz. Heute bleiben wir hier über Nacht.
Die Nacht verläuft überraschend ruhig (nur die Müllabfuhr macht um 1 Uhr nachts Krach). Auch die Nacht-Temperatur bleibt mit 9°C entgegen meiner Befürchtung weit von der Frostgrenze entfernt. Beim Frühstück beschließen wir deshalb, noch einen Tag in Segovia zu bleiben und noch einmal Jagd auf ein Spanferkel zu machen. Allerdings diesmal eher in einer nicht so zentralen Touristen-Gegend.
Auf halbem Weg ins Zentrum finden wir in dem kleinen Restaurant "Rincón de Vero" das Gesuchte. Der Preis liegt deutlich unter den im Zentrum geforderten 25 € und das Essen schmeckt trotzdem.
Nachdem wir gestern nur den Standard-Touristenweg wiederholt hatten, will ich heute einmal etwas Neues sehen. Zum Beispiel nicht von oben auf die Grünanlagen am Fuße des Burgberges hinab blicken, sondern durch das Tal laufen und nach oben schauen.
Rund um den Altstadt-Hügel verläuft ein sehr schöner, schattiger Weg, etwa 6 km lang. Man kann auch komplett um Segovia herum laufen, dann sind es etwa 10 km.
Der Weg geht durch das Tal des Río Eresma und eröffnet ganz neue Perspektiven der bekannten Monumente - Kathedrale und Burg.
Nach einer Drei-Viertel-Umrundung von Segovia landen wir im Ortsteil San Lorenzo. Von den Touristenströmen wenig bis gar nicht beachtet, findet sich auf der Plaza de San Lorenzo ein nettes Fleckchen, um den obligatorischen Café-con-Leche zu schlürfen.
Dann noch 2 bis 3 Kilometer laufen und wir sind wieder beim Wohnmobil.