19. August 2018
- La Seu d'Urgell
- Rialp
- Vielha
Nachdem wir gestern schon im Mercadona-Supermarkt die Vorräte ergänzt hatten, kann es heute relativ früh losgehen. Das Ziel ist der Ort Vielha.
Eigentlich ist das etwas ungewöhnlich, denn Vielha liegt an einer ganz anderen Route zum Überqueren der Pyrenäen als mein bisheriger Weg, der über Andorra ging. Aber gerade vor zwei Tagen hat nun endlich der schon im letzten Monat angekündigte private Wohnmobil-Stellplatz in Vielha eröffnet. Und das lasse ich mir natürlich nicht entgehen.
Ich fahre also quer durch die Berge wieder Richtung Frankreich.
Dazu geht es zuerst auf der N-260 (der sogenannten "Pyrenäen-Achse", span.: Eje Pirenaico) in Richtung Westen bis Sort, und dann nordwärts auf der C-13 nach Rialp.
Im Ort Rialp findet man schon seit etlichen Jahren einen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung. Hier steht man am Ufer des Río Noguera Pallaresa, einem Wildwasser-Fluss, der an vielen Stellen zum Rafting genutzt wird.
Direkt neben dem Stellplatz in Rialp befindet sich ein Landungspunkt für Rafting-Boote, was im Sommer regelmäßig für einige Action sorgt.
Heute bleibe ich nur zur Mittagspause auf dem Stellplatz. Dabei habe ich Glück und kann das Wohnmobil in den Schatten stellen. Das ist in Rialp inzwischen eine Seltenheit, nachdem im letzten Jahr viele Bäume entlang des Flusses gefällt worden sind.
Nach der Mittagspause geht es weiter durch die Berge, wobei ich beim Skigebiet von Baqueira auf dem Pass Bonaigua mit 2072 Höhenmeter den höchsten Punkt erreiche.
Ein großer Parkplatz (GPS-Koordinaten: 42.6643, 0.9782) verleitet mich zu einer Fahrtunterbrechung. Im Winter ist hier natürlich ein gewaltiger Ski-Zirkus, im Sommer ist nicht viel los, nur das Restaurant direkt am Pass hat geöffnet. Ansonsten hat man viele Möglichkeiten zum Wandern und die Aussicht zu genießen.
Nun geht es gut 1000 Meter bergab ins Val d'Aran bis nach Vielha. Offiziell heißt der Ort inzwischen Vielha e Mijaran, aber das findet man nur auf offiziellen Dokumenten.
Im Ortsteil Mijaran erreiche ich schließlich den neuen Wohnmobil-Stellplatz "Val d'Aran Camper Park", der zwar noch im Aufbau begriffen ist, aber ich werde ihn heute schon mal ausprobieren.
Da es noch nicht sehr spät ist, machen Christa und ich noch einen Spaziergang durch den alten Teil von Vielha. Wenn man auf dem Weg von oder nach Spanien einfach durchfährt, sieht man nur die modernen Wohn- und Geschäftshäuser an der Hauptstraße, aber es gibt eben auch einen altern Ortskern.
Bisher hatte Vielha den zweifelhaften Ruf, eine wohnmobil-feindliche Stadt zu sein. Die ganz harte Linie scheint aber etwas aufgeweicht zu sein, dennoch gilt grundsätzlich immer noch, dass im "Casco Urbano", also im Stadtkern von Vielha, das Parken für Wohnmobile verboten ist. Und zur (völlig überflüssigen) Verdeutlichung, um was es eigentlich geht, gibt es noch Zusatzschilder, die auf einem der beliebtesten Parkplätze (zentral, groß und kostenlos) das Parken in der Zeit von 23 Uhr bis 8 Uhr verbieten.
Zumindest tagsüber scheint sich niemand um das Parkverbot zu kümmern. Ich zählte bei meinem Besuch über 20 Wohnmobile, die zum Teil ganz offensichtlich nicht nur tagsüber hier standen. Wenn sich das jemand mal anschauen will - hier sind die GPS-Koordinaten zur Platzeinfahrt: 42.70155, 0.7982
Als Übernachtungsplatz trage ich diesen Parkplatz bei Womo-Iberico natürlich nicht ein, weitere Informationen findet man aber z.B. bei Park4Night.