29. August 2018

  • Canfranc Estación
  • Aísa

Die Nacht verläuft ruhig bis ich morgens von der Müllabfuhr geweckt werde, aber da ist es schon nach 6 Uhr. Und kurz darauf höre ich noch einen Lkw, der doch tatsächlich in den alten Eisenbahn-Tunnel fährt.

Es stellt sich heraus, dass im Tunnel von Somport, der normalerweise für die Öffentlichkeit gesperrt ist, gearbeitet wird. Vielleicht ist doch etwas dran an dem Gerücht, dass ein Interesse besteht, den Bahnverkehr zwischen Spanien und Frankreich zumindest zu touristischen Zwecken wieder aufzunehmen.

Ich verlasse heute Canfranc und damit auch die höher gelegenen Pyrenäen-Regionen und mache mich auf den Weg nach Aísa, einem kleinen Bergdorf, in dem vor einigen Monaten ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wurde.

Der kürzeste Weg dorthin ist eine sehr schmale und kurvenreiche Straße die aus dem Tal des Río Aragón über einen Bergrücken in das Nachbartal führt. Mit meinem nur 2.18 m breiten Travel Van geht das ganz gut - ich habe aber auf der ganzen Strecke auch keinen Gegenverkehr.

Am Ortsrand empfängt mich der neue und völlig leere Stellplatz, so dass ich das Wohnmobil großzügig quer auf zwei Parzellen stellen kann, um den einzigen Schatten auf dem Platz zu nutzen.

20180829 Aisa Stp

Am Nachmittag machen Christa und ich einen Rundgang durch Aísa. Es fällt sofort auf, dass es sich nicht um ein armes, kleines Bergdorf handelt, denn die meisten Häuser sind ganz ansehnlich und alles ist herausgeputzt. Hier ist offenbar einiges an Geld im Spiel. Dabei fällt mir ein, dass zum Stadtgebiet von Aísa auch der Wintersportort Candanchú gehört - vermutlich ist das die Geldquelle.

20180829 Aisa20180829 Aisa Bogen20180829 Aisa Kirche

Leider haben beide Restaurants am Nachmittag geschlossen und öffnen erst wieder um 19 Uhr. Kaffee und Kuchen gibt es also im Wohnmobil.

Einen großen Nachteil von Aísa möchte ich nicht verschweigen - die Kirchenglocken sind nicht nur tagsüber lästig, sie melden sich auch während der Nacht jede Viertelstunde, und zur vollen Stunde gibt es sogar die Besonderheit, dass die Stundenschläge nach einer Minute wiederholt werden.

Entweder sind alle im Dorf schwerhörig, oder sie wissen nicht, wie man das abstellen kann. Ich jedenfalls schlafe in dieser Nacht nur sehr wenig, und für mich ist das ein Grund, nicht zurückzukehren.


30. August 2018

  • Aísa
  • Jaca

Ziemlich unausgeschlafen verlasse ich Aísa mit der festen Absicht, heute nach Jaca zu fahren und dort einen Ruhetag einzulegen.

Obwohl das Navi-Gerät wieder den schmalen Weg über den Bergrücken wie auf der Herfahrt vorschlägt, fahre ich heute lieber den etwas längeren Weg über die A-2605. Insgesamt sind es aber trotzdem nur 25 km.

Bei der Ankunft am Wohnmobil-Stellplatz in Jaca gibt es noch viele freie Plätze. Ich entscheide mich für eine Mischung aus Sonne und Schatten bei gleichzeitiger Sat-TV-Empfangsmöglichkeit.

20180830 Jaca StpMittags

Nach dem Mittagessen suchen Christa und ich einen schattigen Park auf und landen später bei unserem Rundgang an der Zitadelle und im Zentrum bei der Kathedrale, wo es ebenfalls schattige Plätzchen gibt.

20180830 Jaca Festung20180830 Jaca Arcaden

Das gesamte historische Zentrum ist mit Fahnen geschmückt, und es stellt sich heraus, dass zur Zeit ein mehrtägiger Mittelalter-Markt stattfindet. Schon nachmittags ist relativ viel los. Sogar Musikanten ziehen durch die Stadt.

20180830 Jaca Musikanten

Nach einem Café-con-leche-con-hielo (...mit Eiswürfel) kommen wir zum Wohnmobil zurück, das inzwischen im Schatten steht.

Der Stellplatz ist jetzt komplett voll, trotzdem versuchen im Laufe des Abends noch mindestens 15 Wohnmobile einen Platz zu finden. Viele stehen schließlich in den Straßen der Umgebung.

20180830 Jaca Stp

 


31. August 2018

  • Jaca

Eigentlich ist heute Ruhetag, und im Reiseblog wollte ich darüber nichts schreiben. Aber einen kleinen Beitrag möchte ich doch bringen, nämlich über unser Mittagessen.

Weil es mal wieder im Fahrzeug zu heiß ist, um langwierig Speisen zuzubereiten, gehen Christa und ich in ein nahegelegenes Restaurant, in der Absicht ein paar Tapas zu essen.

Das angebotene Tagesmenü hört sich aber auch nicht schlecht an, so dass wir beide das Menu del Dia bestellen. Während wir in der letzten Zeit schon oft Pech hatten, bei der Qualität oder beim Service oder bei beidem, ist es heute anders. Ich lasse die Bilder sprechen.

20180831 Jaca Vorspeise20180831 Jaca Hauptgericht20180831 Jaca Desert

Normalerweise mache ich keine Werbung für Restaurants, denn zu oft ist es schon passiert, dass beim zweiten Mal alles anders war. Auch hier nenne ich nur der Vollständigkeit halber den Namen des Restaurants: "Las 3 Ranas".

Das Restaurant liegt nur wenige Gehminuten vom Stellplatz entfernt (hinter dem Spielplatz die Treppe hinauf) und hat einen geschlossenen Comedor (Speisesaal) und eine schöne Terrasse zur Auswahl. Übrigens: das Tagesmenü hat nur 14.50 € pro Person gekostet, inkl. Getränke. Bis auf die Pommes war eigentlich alles perfekt.