3. September 2018
- Isaba
- Ochagavía
- Lumbier
Trotz vieler Müllcontainer gab es in der Nacht keine Störung durch die Müllabfuhr, erst gegen 8 Uhr machten sich die Müllmänner ans Werk. Trotzdem wäre es schön, wenn die Stadtverwaltung einen anderen Ort als den Wohnmobil-Stellplatz für die Müllsammlung finden würde.
Heute soll es noch einmal durch die Hügel und Täler der Westlichen Pyrenäen gehen, die hier übrigens Östliche Navarra-Täler heißen - alles eine Frage der Sichtweise. Wahrscheinlich ist dies die letzte Etappe in dieser wunderschönen Landschaft.
Gleich am nördlichen Ortsrand von Isaba biege ich ab auf die NA-140, die über einen 1100m-Hügel in das Nachbartal des Río Salazar führt. Nach etwa 25 km erreiche ich den Ort Ochagavía.
Bis vor wenigen Monaten gab es regelmäßig Probleme, wenn man mit dem Wohnmobil in diesem Ort übernachten wollte. Inzwischen hatte die Stadtverwaltung ein Einsehen und hat einen Übernachtungsplatz für Wohnmobile ausgewiesen.
Da für heute noch ein größeres Programm vorgesehen ist, halte ich mich in Ochagavía nicht lange auf - ein paar Fotos machen und weiter geht's.
Das eigentliche Tagesziel ist der Ort Lumbier, in dessen Nähe die berühmte Schlucht Foz de Lumbier liegt.
Schon einige Kilometer vorher hat der Río Salazar eine beeindruckende Schlucht geschaffen, die man mit einem kleinen Umweg zum Aussichtspunkt Mirador de la Foz de Arbayún von oben bewundern kann.
Kurz darauf erreiche ich schließlich Lumbier, und fahre direkt zu dem neu eingerichteten Übernachtungsplatz für Wohnmobile, den ich wie so oft bei derartigen Stellplätzen mit falsch parkenden Pkw teilen muss. Allerdings ist hier zur Zeit ausreichend Platz.
Nach einem kurzen Mittagessen sind Christa und ich bereit für die Hauptattraktion des Tages - die Wanderung durch den Naturpark Foz de Lumbier.
Der Weg durch die Schlucht ist übrigens eine ehemalige Eisenbahntrasse, entsprechend ist dieser Weg auch ein Teilstück der Vía Verde del Irati. (Eine kurze Information in deutscher Sprache findet man hier).
Eigentlich wollte ich beim Stellplatz startend den Weg mit dem Fahrrad zurücklegen, aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit ziehe ich es vor, mit dem Wohnmobil bis zum Parkplatz am Anfang des Naturparks zu fahren (Parkgebühr: 2.50 €, GPS-Koordinaten: 42.6381, -1.3076).
Der letzte Kilometer geht dabei schon über die entsprechend schmale ehemalige Bahntrasse, wo man am besten keinen Gegenverkehr hat - vor allen Dingen kein anderes Wohnmobil. Übrigens: falls das Navi-Gerät die Zufahrt zum Parkplatz nicht kennt - hier sind die GPS-Koordinaten, wo der letzte Kilometer beginnt: 42.6459, -1.3101.
Die alte Bahnstrecke erweist sich als sehr abwechslungsreich: überhängende Felsen, steile Wände und zwei (unbeleuchtete) Tunnel. Eine Fahrt mit der alten Eisenbahn auf dieser Strecke muss toll gewesen sein.
Am Ende der nicht einmal 1.5 km langen Strecke befand sich schon im 18.Jh. eine Steinbrücke (Puente del Diablo), die die an dieser Stelle nur knapp10 Meter breite Schlucht überspannte. Anfang des 19.Jh. wurde sie beim Unabhängigkeitskampf gegen Napoleon zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Um an diese Stelle zu gelangen, sollte man keine Höhenangst und gutes Schuhwerk haben und etwas Klettern können. Allerdings gibt es Kletterhilfen in Form von am Fels befestigten Ketten.
Als Christa und ich schließlich an der Abbruchkante stehen, sitzt nur 10 Meter entfernt auf der anderen Seite ein ausgewachsener Geier, der offenbar genau weiß, dass wir ihm nicht gefährlich werden können.
Wir hatten uns heute bei unseren Aktivitäten etwas beeilt, weil ab Nachmittag etwas Regen und später Gewitter gemeldet war, aber die Sonne bleibt uns erhalten.
Nach der Rückkehr zum Stellplatz wollen wir uns deshalb noch den Ort Lumbier anschauen.
Schon bei der Ankunft hatten wir mehrere Personen in der typischen Navarra-Tracht gesehen: weiße Kleidung mit rotem Halstuch. Offenbar ist irgend ein Fest im Gange. Nach kurzer Internet-Recherche ist klar: zur Zeit findet das mehrtägige Patronatsfest San Ramón statt, bei dem auch Stiere durch die Straßen laufen, und einige Jugendliche dabei ihren Mut testen. Die restlichen schauen zu und beschäftigen sich mit Trinken...
4. September 2018
- Lumbier
- Pamplona-Berriozar
Die Nacht verläuft trotz Patronatsfest weitgehend störungsfrei.
Da das schon gestern gemeldete schlechtere Wetter nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben ist, fahre ich heute in das nur noch knapp 40 km entfernte Pamplona.
Hier hat man mal wieder eine größere Auswahl an Geschäften, insbesondere gibt es besonders preiswerten Diesel (ab 1.09 € pro Liter). Und auf dem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz im Vorort Berriozar steht man auch bei Regen und Gewitter gut. Hier werde ich wohl zwei Tage bleiben.