6. September 2018
- Berriozar
- San Martín de Unx
- Carcastillo
Das gestrige Gewitter war nur von kurzer Dauer und hat keinen Schaden angerichtet. Im Gegenteil - es hat für ein fast sauberes Wohnmobil gesorgt.
Heute will ich zu den weiter im Süden liegenden neuen Stellplätzen fahren, die erst in den letzten Monaten eingerichtet wurden.
Als erstes erreiche ich den kleinen Ort San Martín de Unx, dessen Altstadt malerisch auf einem Hügel liegt.
Der Übernachtungssplatz in San Martín de Unx besteht bisher nur aus einigen weißen Markierungen auf dem allgemeinen städtischen Parkplatz. Allerdings ist vorgesehen, das Ganze mit einer Ver- und Entsorgung zu vervollständigen.
Ob das eine sinnvolle Investition wäre, ist zumindest fraglich. Bei meinem heutigen Besuch musste ich feststellen, dass die Verantwortlichen offenbar noch nie mit einem ausgewachsenen Wohnmobil gefahren sind, sonst hätten sie nicht die kühne Idee gehabt, auf dem vorhandenen Parkplatz, der nur durch eine schmale und steile Gasse zu erreichen ist, einen Wohnmobil-Stellplatz einzurichten.
Ich hatte mir extra ein etwas schmaleres Wohnmobil für "besondere Gelegenheiten" zugelegt (mein Travel Van ist nur 2.18m breit), trotzdem verzichte ich hier auf die Fahrt zum Parkplatz. In der Zufahrt parkt nämlich unerlaubterweise ein Pkw. Erhebliches Manövrieren wäre angesagt, ohne Garantie, dass es wirklich passt. Normal-breite Wohnmobile hätten überhaupt keine Chance.
Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung müssen hier nachbessern, sonst wird es wohl nichts mit dem erhofften Wohnmobil-Tourismus in San Martín de Unx.
Ein paar Kilometer weiter auf dem Weg zum nächsten Stellplatz komme ich an dem Ort Ujué vorbei. Hier war ich schon im letzten Jahr, als ich mir diesen Ort, der zu den "Pueblos más bonitos de España" gehört, angeschaut hatte (siehe Infos).
Heute lasse ich Ujué links liegen und fahre auf der leider sehr schlechten Landstraße NA-5311 nach Süden bis ich den Río Aragón überquere und den Ort Carcastillo erreiche.
In Carcastillo wurde vor kurzem ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, den ich noch dokumentieren muss.
Auf dem schattenlosen Platz bin ich froh über jede Wolke die sich kurzzeitig vor die Sonne schiebt. Da ich sonst meist im Winterhalbjahr in Spanien unterwegs bin, ist mir der Mangel an Schatten auf den meisten Stellplätzen noch nie wirklich negativ aufgefallen. Im Gegenteil - meist kann ich gar nicht genug Sonne bekommen. Zur Zeit ist die Sonne aber noch sehr kräftig, die Solarzellen sind meist mittags schon mit ihrer Arbeit fertig. Da wäre am Nachmittag etwas Schatten schon wünschenswert.
Christa und ich bleiben nicht im zu warmen Fahrzeug, sondern schlendern durch den Ort, der zu dieser Zeit wie ausgestorben wirkt.
Wir entdecken keine aufregenden Highlights. Außer der Stadtverwaltung und der Kirche fällt mir nur das Gebäude einer Cervecería (dt.: Kneipe) auf, die an der Fassade unter anderem Werbung für "Hasenbräu Malzbier" macht. Sehr ungewöhnlich.
Ich ziehe die Bar auf der gegenüber liegenden Straßenseite vor - dort ist jetzt Schatten.
Nach einem Cafe-con-leche-con-hielo ist irgendwann 17 Uhr erreicht - der Zeitpunkt, an dem der Ort wieder zum Leben erwacht.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich ein kleiner Eroski-Supermarkt, der uns noch mit fehlenden Leckereien (z.B. Oblaten) versorgt. Nach der Rückkehr zum Wohnmobil muss ich diese natürlich direkt probieren - es ist eine gute Wahl.