25. September 2018
- Xinzo de Limia
- Muíños-Mugueimes
- Lobios
Der Ruhetag, der gestern ausgefallen ist, könnte eigentlich heute in Xinzo de Limia stattfinden, denn der Ort an sich ist ganz nett und bietet alles, was man üblicherweise braucht - Supermärkte, Bars/Restaurants, Grünanlagen.
Aber in der Nähe des Stellplatzes gibt es für meinen Geschmack doch zu viele Hunde, die bis in die Nacht hinein keine Ruhe geben. Und während des Frühstücks muss doch tatsächlich wieder direkt neben dem Wohnmobil Rasen gemäht werden. Für mich das Zeichen zum Aufbruch.
Die Reise geht heute in eine der entlegensten Ecken Spaniens - in die bewaldeten Berge am Río Limia, der auf Portugiesisch und auf Galego Río Lima heißt. Hier befindet man sich direkt an der Grenze zu Portugal, wo ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet liegt.
Der erste Ort, den ich besuche, ist Muíños. Vor wenigen Monaten wurde hier ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Bei meiner Ankunft stelle ich fest, dass der Ver- und Entsorgungsplatz gerade von einem Fahrzeug der Feuerwehr zum Wassertanken genutzt wird.
Ich nutze die Zeit und fahre erst einmal zum Stausee, der etwa 1.5 km entfernt etwas unterhalb der Ortschaft liegt. Hier gibt es schattige Parkplätze und viel Ruhe.
Ein kleiner Spaziergang am See zeigt, dass hier im Sommer das touristische Hauptangebot dieser Gegend ist. Riesige Liegewiesen, Parkplätze für hunderte Autos, ein Restaurant, das auch heute geöffnet hat und gut besucht ist, ein gepflasterter Paseo am See entlang und viele markierte Wanderwege machen einen Besuch hier interessant.
Nach der Mittagspause fahre ich noch einmal am Stellplatz vorbei, weil ich ihn gern ohne Feuerwehr-Fahrzeug fotografieren möchte. Allerdings ist die Feuerwehr immer noch auf dem Platz und blockiert die Ver- und Entsorgung. Jetzt aber nicht mehr zum Wassertanken, sondern einfach so...
Wenn man es genau nimmt, ist von dem großartig angekündigten Stellplatz nur genau ein enger Parkplatz für ein Wohnmobil vorhanden. Und das offenbar nicht nur vorübergehend. Auch die Umgebung mit dem Bauhof und abgestellten Lkw-Anhängern direkt nebenan lassen keine gute Bewertung zu. Ich werde der Stadtverwaltung wohl ein Foto schicken und meine Meinung darlegen.
Nach dieser Erfahrung kommt Muíños als Übernachtungsplatz nicht mehr in Frage und ich fahre weiter zum Ort Lobios.
Lobios ist mir schon seit etlichen Jahren bekannt, allerdings nur, weil ich damals in einer Veröffentlichung gelesen hatte, dass im Stadtgebiet ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet werden soll. Daraus ist allerdings bis heute nichts geworden.
Ich schaue mir trotzdem die vorgesehene Stelle an, die durchaus als Park- und Übernachtungsplatz nutzbar ist. Sogar Relikte einer schon fast fertigen Ver- und Entsorgung sind noch zu finden.
Der Platz hat nur den Nachteil, dass es absolut keinen Schatten gibt. Heute ist dies für mich also auch keine Option, denn der galicische Sommer ist noch nicht zu Ende.
5 km weiter im Tal des Río Caldo erreiche ich schließlich die Thermen von Lobios im Ortsteil Os Baños. Hier gibt es neben dem Thermalbad mit Hotelanlage auch frei zugängliche Becken mit heißem Wasser. Selbst bei Außentemperaturen von über 30°C sitzen Leute im 40°C heißen Wasser. Dazu fällt mir nichts mehr ein.
Natürlich gibt es auch viele Wohnmobilisten, die an dem (kostenlosen) Thermalbad Gefallen finden. Und je kürzer der Weg zum Becken, um so besser. Dumm nur, dass gerade dort ein absolutes Halteverbot für Wohnmobile gilt. Aber nicht alle halten sich daran.
Nachdem die Stadt Lobios es bisher versäumt hat, den Stellplatz im Ort selbst fertig zu stellen, hat sie zumindest bei den Thermen für Wohnmobile einen speziellen Park- und Übernachtungsplatz zugewiesen. Der liegt etwa 300m weiter hinter der Therme am Ende der Straße in einem sehr ruhigen und schattigen Bereich.
Hier steht man nahezu ungestört, nur ab und zu werfen die hohen, Schatten spendenden Eichen eine Eichel auf das Dach des Wohnmobils...
...deshalb stelle ich mich abends lieber an eine andere Stelle. Dort gibt es zwar kein Sat-TV-Empfang, aber mit meiner 10-GB-Simyo-Mobilfunk-SIM-Karte kann ich auch mit dem Laptop Fernsehen.
26. September 2018
- Lobios
- Entrimo
Nach den sehr heißen letzten Tagen ist es überraschend, dass die Temperatur heute morgen unter 10°C liegt. Man merkt, dass man sich hier in einer reinen Waldgegend ohne Beton und Asphalt befindet. Bis der erste Sonnenstrahl auf das Wohnmobil fällt ist es fast Mittag. Aber dann wird es gleich wieder richtig warm.
Bei der Hitze fährt man am besten etwas herum und schaltet die Klimaanlage ein. Ich fahre heute nur wenige Kilometer bis in den Ort Entrimo, der einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anbietet.
Nach der Beschreibung des Platzes und den Kommentaren in anderen Wohnmobil-Portalen erwarte ich nichts Besonderes, und ich werde nicht enttäuscht - es ist wirklich nichts Besonderes.
Ein sehr einfacher Ver- und Entsorgungsplatz, schlechte Manövrier-Möglichkeiten für größere Wohnmobile und eine eher uninteressante Lage der Parkplätze lockt offenbar nicht viele Wohnmobilisten an.
Es gibt allerdings auch ein, zwei Bars mit schattigen Terrassen, und eine ganz ansehnliche Kirche.
Der Ort Lobios gefällt aber sowohl Christa als auch mir etwas besser, deshalb fahre ich zurück und finde direkt im Zentrum einen maßgeschneiderten schattigen Parkplatz.
Auf der Suche nach einem brauchbaren Mittagessen erhasche ich einen Blick auf einen Teil von Lobios, wo noch viele der sogenannten Hórreos (alte Getreidespeicher) zu finden sind.
Die Nacht will ich wieder auf dem Stellplatz hinter der Therme verbringen, deshalb kehre ich am Nachmittag zurück, um auf jeden Fall noch einen Schattenplatz unter den Eichen zu bekommen. Das gelingt auch.
Da es aber noch relativ früh ist, machen Christa und ich noch einen kleinen Spaziergang im Tal des Río Caldo. Der Name dieses kleinen Flusses lässt schon das heiße Wasser der Thermen erahnen. Aber dort, wo ich die Hand ins Wasser halte, ist es normal kalt.
Schon die Römer hatten in diesem Tal eine Straße - die Via Nova - gebaut, die jetzt ein Wanderweg ist. Wir kommen bei unserem Spaziergang an der Ausgrabung eines römischen Hauses mit eigenem Thermalbad vorbei - der Mansio Aquis Originis.
Die Gegend zwischen Lobios, Entrimo und Portugal mit dem Tal des Río Caldo bietet viele Möglichkeiten zum Wandern in Wäldern und an Flüssen und auf Bergen bis fast 1500m Höhe. Hier könnte man noch länger verweilen, aber für dieses Mal müssen zwei Tage reichen.