29.-30. September 2018
- Tui
- A Guarda
- Vila Nova de Cerveira
Im weiten Umkreis von Tui gibt es keine größeren Städte mit guten Einkaufsmöglichkeiten - wer sich mit Proviant oder Diesel eindecken will sollte das hier tun. Vor allem vor der Weiterfahrt nach Portugal ist das zu empfehlen. Die Dieselpreise sind in Spanien erheblich niedriger.
Die günstigste Tankstelle weit und breit findet man in dem Einkaufszentrum "Outletui" am westlichen Ortsrand von Tui. Dort findet man auch alle namhaften Supermärkte wie Lidl und Mercadona.
Am einfachsten erreicht man dieses Gebiet über die N-551 und den Kreisverkehr an der A-55 (GPS: 42.0372, -8.6587). Zur Tankstelle folgt man am besten den Schildern, denn sie liegt etwas versteckt hinter Gebäuden und ist nur über merkwürdige Abbiegungen zu erreichen. Aber es lohnt sich. Wer es mit dem Navi-Gerät versuchen will - hier sind die GPS-Koordinaten der Tankstelle: 42.0414, -8.6618.
Nach dem Tanken und dem Einkaufen geht es dann in den äußersten süd-westlichen Zipfel Galiciens, dort wo der Río Miño in den Atlantik mündet.
Kurz vor der Mündung, auf dem Gebiet des Ortes A Guarda, liegt der Campingplatz "Santa Tecla", der laut meinen Informationen ein spezielles Pauschal-Angebot für Wohnmobile anbietet. Vor allem in der Nebensaison ist ein Übernachtungspreis von 12 € für 24 Stunden durchaus interessant.
Die Anfahrt ist allerdings auf dem letzten Kilometer eine "Waschbrett"-Piste - ein guter Test für Fahrgestell und Verschlüsse von Schränken und Schubladen.
An der Rezeption erlebe ich dann die nächste Überraschung, denn erst nach einiger Diskussion will man mir den günstigen 12-€-Preis zugestehen, allerdings nur für genau eine Nacht.
Ich wollte eigentlich zwei oder drei Tage bleiben - jetzt bleibe ich überhaupt nicht.
In der Nähe finde ich am Rand der Fluss-Auen des Río Miño einen schönen kleinen Parkplatz mit einem großen Baum, der den nötigen Schatten für die Mittagspause spendet.
Nach dem Misserfolg beim Campingplatz (was wieder einmal meine Abneigung gegen Campingplätze verstärkt) muss ein Plan B her. Viele Stellplätze gibt es in dieser Gegend nicht. Schon gar nicht, wenn man mehr als nur einen Tag bleiben will.
Natürlich ziehe ich auch die Portale von Park4Night und Campercontact zu Rate und finde einen Stellplatz auf der anderen Seite des Flusses - in Portugal.
Nur wenige Kilometer zurück verbindet eine Brücke die beiden Länder, und dort liegt auf der portugiesischen Seite der Ort Vila Nova de Cerveira mit einem kommunalen Wohnmobil-Stellplatz.
Bei meiner Ankunft fällt mir sofort die riesige Menge an Wohnmobilen auf, aber auch viele Menschen und Pkw verstopfen alle Wege und Plätze. Es ist offensichtlich, dass irgend etwas Besonderes los ist. Am Ende ist es nur der Wochenmarkt, der wohl jeden Samstag einen Ausnahmezustand herbeiführt.
Die Dimension des Marktes ist tatsächlich beträchtlich, wie man von oben gut sehen kann. Erst dachte ich, der Markt wäre auf Dauer angelegt, aber am nächsten Tag ist tatsächlich wieder alles abgebaut.
Trotz des großen Trubels finde ich noch eine freie Stelle für mein Wohnmobil. Auf dem offiziellen Stellplatz finden nur vier Fahrzeuge Platz, die restlichen etwa 50 Wohnmobile stehen auf dem angrenzenden allgemeinen Parkplatz.
Am folgenden Tag spazieren Christa und ich durch den Ort und sind überrascht, dass man an vielen Stellen auf irgendwelche Kunstobjekte stößt. Erst später lese ich, dass Vila Nova de Cerveira auch Vila das Artes (dt.: Stadt der Kunst) genannt wird.
Besonders interessant finden wir die Häkel-Arbeiten, mit denen auch alltägliche Objekte "verpackt" werden.
Mit Vila Nova de Cerveira als Ausgangspunkt kann man Fahrradtouren entlang des Río Miño machen oder wie wir einfach nur auf einem 6 km langen schön angelegten Weg am Flussufer spazieren gehen. Bootstouren auf dem Fluss sind genau so möglich wie Wanderungen in die nahen Hügel. Insgesamt kann man hier einige Zeit ohne Langeweile verbringen. Der Plan B ist auf jeden Fall ein Erfolg gewesen.