2.-3. Oktober 2018
- Mondariz
- Ribadavia
Der Oktober hat begonnen, und damit ist auch schon fast Halbzeit dieser Reise. Nicht an jedem Ort werde ich deshalb zwei Tage bleiben, sonst schaffe ich das restliche Pensum nicht mehr.
Heute will ich den Ort Ribadavia aufsuchen, der im letzten Jahr einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hat. Allerdings hat dieser in meinen Unterlagen noch ein großes Fragezeichen: laut einer sonst sehr zuverlässigen Quelle soll die maximale Aufenthaltsdauer auf dem Stellplatz nur 24 Stunden betragen. Das wäre im Widerspruch zu einem auf dem Platz aufgestellten Schild, auf dem 72 Stunden genannt werden.
Der Weg von Mondariz nach Ribadavia ist nicht sehr lang, und schon mittags bin ich am Ziel. Ich stelle mich wie üblich erst einmal in den Schatten (wovon es reichlich gibt) bevor Christa und ich zum Mittagessen aufbrechen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Restaurant durchkämmen wir den Stadtkern und stoßen auf einige nette Ecken, bevor wir uns schließlich auf der Praza Maior niederlassen.
Nachdem wir die Hälfte des unfassbar üppigen Grilltellers vertilgt (und den Rest eingepackt) haben, kehren wir zum Wohnmobil zurück. Mit vollem Bauch soll man ja nicht so viel herum laufen.
Ich stelle das Wohnmobil noch an eine andere Stelle, die zwar in der Sonne liegt, aber dafür die Möglichkeit des Sat-TV-Empfangs bietet. Und bald geht ja auch die Sonne unter.
Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht (es fahren zwar keine Züge auf der nahen Eisenbahnlinie, aber dafür kläffen etliche Hunde in der Nachbarschaft) ist schnell die Entscheidung gefallen, noch einen Tag in Ribadavia zu bleiben.
Das Wetter soll weiterhin sommerlich bleiben - für heute sind wieder 30°C gemeldet. Da ist es gut, etwas Schatten in der Nähe zu haben. Aber erst einmal bleibe ich in der Sonne stehen, denn die Solar-Anlage muss noch die Batterien füllen.
Nachmittags ist ein Spaziergang am Fluss entlang angesagt.
Im Ortsnamen Ribadavia versteckt sich der Name des Flusses: der Río Avia fließt unterhalb der auf einem Hang liegenden Stadt und mündet noch im Stadtgebiet in den Río Miño.
Wir spazieren etwa 2.5 km am Río Avia entlang und stellen wieder einmal fest, dass solche Flusslandschaften einen besonderen Reiz haben. Viel Grün und eine etwas kühlere Luft auf meist schattigen Wegen findet man eigentlich nur in der Nähe von Wasserläufen.
Am Umkehrpunkt steht zufällig eine ganz nette Bar, wo wir für kleines Geld den heutigen Café-con-leche-con-hielo bekommen - und etwas Kuchen gibt es noch dazu.
Zurück im Ort kommen wir zwangsläufig wieder an der Burg von Ribadavia vorbei, die direkt neben der Hauptstraße im Zentrum liegt. Ein Foto von Außen muss diesmal reichen.
Aufklärung der 24-Stunden-Frage:
Auf Nachfrage in der Tourist-Info wurde mir versichert, dass man 3 Tage (bzw. 72 Stunden) auf dem Stellplatz bleiben darf. Ein genaues Studium der entsprechenden Ordenanza Municipal (Städtische Verordnung) brachte schließlich die Erkenntnis, dass das vermeintliche 24-Stunden-Limit tatsächlich existiert, aber nur außerhalb des offiziellen Wohnmobil-Stellplatzes.