5. Oktober 2018

  • Lalín
  • Soutelo de Montes
  • Pontevedra

Eigentlich ist rund um den Stellplatz in Lalín keine ländliche Gegend, trotzdem scheint es in der näheren Umgebung etliche Hunde zu geben, die nachts nichts besseres zu tun haben als zu Kläffen. Vielleicht sollten die Stadtverwaltungen bei der Wahl einer Stellplatz-Lokalisation auch so etwas berücksichtigen.

Nicht ganz ausgeschlafen verlasse ich den ansonsten ganz brauchbaren Stellplatz. Das heutige Ziel ist die Provinz-Hauptstadt Pontevedra, wo ich das Wochenende verbringen will.

Auf dem halben Weg liegt der Ort Soutelo de Montes, der schon seit längerem einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz anbietet. Der Platz liegt zwar etwas außerhalb der Ortschaft, das hat aber einen Grund - direkt nebenan befindet sich eine kleine Rennstrecke für Karts und Motorräder, der Circuito da Madalena.

20181005 CircuitoMadalena

Der Stellplatz scheint nicht so oft benutzt zu werden, denn aus dem Abwasser-Gully wächst schon Gras. Aber eigentlich macht der Platz einen ganz netten Eindruck - wenn man etwas Benzin im Blut hat und tagsüber mit den Motoren-Geräuschen von der Rennstrecke leben kann.

20181005 Soutelo Stp

Auf der Weiterfahrt verabschiedet sich beim Überfahren einer Bodenwelle die Halterung des Navi-Gerätes. Bisher war ich mit dem kurz vor dieser Reise neu erworbenen Navi-Gerät sehr zufrieden (Eine iGo-Primo-Anwendung in einem kleinen Windows-CE-Computer von der Firma Elebest). Alles war eigentlich besser als bei dem Vorgänger (Becker-Navi). Und jetzt so etwas!

Der Fiat-Ducato hat auf dem Armaturenbrett so eine Art Klemmbrett, wo man Tablets oder eben auch Navi-Geräte anbringen kann. Aber den richtigen Blickwinkel bekommt man damit nicht hin. Also werde ich am Wochenende etwas basteln.

Pontevedra kann man auch ohne Navi-Gerät finden, und der dortige kommunale Wohnmobil-Stellplatz ist gut ausgeschildert. Dieser Beschilderung sollte man unbedingt folgen, sonst erreicht man den Stellplatz wahrscheinlich nicht.

20181005 Pontevedra Stp

Es ist noch früher Nachmittag als ich auf dem Stellplatz ankomme, und es gibt noch mehrere freie Plätze. Frühes Kommen lohnt sich hier, denn dieser Stellplatz ist gegen Abend fast immer voll.

Christa und ich machen noch einen Stadtbummel - und ich suche dabei natürlich eine nette Pastelería, wo es vielleicht eine schöne Kuchen-Auswahl gibt. Ganz erfolgreich bin ich dabei nicht - der Kuchen ist doch wieder nur "normal".

Einen "richtigen" Stadtrundgang machen wir heute nicht. Das historische Zentrum mit seinen vom Pilgerweg geprägten Monumenten haben wir uns schon beim letzten Pontevedra-Besuch angeschaut (siehe Reiseblog Winter 2015-16).

Heute fällt mir vor allem die Hängebrücke "Ponte dos Tirantes" auf, die man auf dem Stellplatz sogar hören kann, wenn der Wind die Drahtseile in Schwingungen versetzt.

20181005 Pontevedra Ponte

Im Zentrum kommt man fast automatisch an der Praza da Peregrina (dt.: Platz der Pilgerin) mit der auffälligen Kapelle vorbei. Die 64 Stufen zur Aussichtsplattform hinaufzusteigen kostet 1 € - allerdings ist gerade keine Besuchszeit, als wir vorbeikommen.

20181005 Pontevedra Peregrina


6. Oktober 2018

  • Pontevedra

Ein Grund, warum ich an diesem Wochenende in Pontevedra bin, ist der Wetterbericht - heute soll es bewölkt sein, sogar etwas regnen - und in einer größeren Stadt kann man auch bei schlechtem Wetter etwas unternehmen.

Ich hole vorsichtshalber das Zusatz-Solar-Paneel aus der Garage und installiere es hinter der Windschutzscheibe. Damit kann ich jetzt jeden Sonnenstrahl, der durch die Wolkenlücken kommt, einfangen.

Am Nachmittag setzt sich die Sonne etwas mehr in Szene und Christa und ich machen uns auf, das städtische Museum zu besuchen.

20181006 Pontevedra Museum120181006 Pontevedra Museum2

In mehreren Stockwerken sind Objekte und Werke aus der Römerzeit bis zur zeitgenössischen Kunst ausgestellt, sogar zwei kleine Bilder von Miró und Picasso sind zu sehen.

Mich persönlich beeindrucken am meisten die in einem eigenen Saal ausgestellten Arbeiten des in Galicien geborenen Künstlers Alfonso Castelao. In eindringlichen Bildern verarbeitete er Themen aus dem spanischen Bürgerkrieg, aber auch allgemein die Unterdrückung z.B. der Schwarzen in Amerika.

Wer ebenfalls das Museum aufsuchen will - es ist nur etwa 500m vom Stellplatz entfernt, der Eintritt ist frei.


7. Oktober 2018

  • Pontevedra

Noch ein Tag in Pontevedra - zum Ausruhen. Bis mir einfällt, dass ich ja noch die Halterung des Navi-Gerätes reparieren muss.

Nachdem ich mühsam per Hand aus einem Alu-Winkel ein passendes Teil heraus gesägt habe, stelle ich fest, dass der Akku der Bohrmaschine leer ist, und das Ladegerät ist nicht zu finden.

Plan B: noch einmal Sägen, aber jetzt aus einem gelochten Eisenblech, was natürlich deutlich anstrengender ist. Dafür sind aber schon die Löcher drin.

Danach fällt mir ein, dass ich das Ladegerät wegen seiner defekten Original-Verpackung in die Schachtel eines nicht mehr benutzten Navi-Gerätes gesteckt hatte, und siehe da - das Ladegerät ist doch an Bord. Also wird erst mal der Akku der Bohrmaschine geladen.

In der Zwischenzeit gehen Christa und ich ins Zentrum, um bei "100 Montaditos" leckere kleine belegte Brötchen zu essen.

Der Rückweg wird eine kleine Wanderung, weil ich an dem alten Wohnmobil-Stellplatz von Pontevedra vorbei gehe, um zu schauen, wie der aktuelle Zustand ist. Ein offenbar als Wohnmobil genutzter Reisebus steht auf dem Platz und beweist, dass der Platz gerade für sehr große Fahrzeuge durchaus brauchbar ist.

20181007 Pontevedra PP

Nach der Rückkehr zum Wohnmobil ist auch der Akku wieder geladen, und ich kann die Arbeit an der Navi-Gerät-Halterung beenden.

Ob sich die Hilfskonstruktion aus Schrauben und Unterlegscheiben in der Praxis bewährt, wird sich morgen zeigen.

20181007 Nave Halterung