13. Oktober 2018
- Padrón
- Vilarello
- Luou-Teo
- O Milladoiro
Nach zwei Tagen in Padrón ist wieder Bewegung angesagt.
Zuerst geht es an die Ver- und Entsorgungsstation, wo ich mich gleich wieder über die wenig durchdachte Deckel-Konstruktion ärgern kann. Eigentlich benötigt man drei bis vier Hände - mit einer drückt man den sperrigen Schlauch zur Seite, während man mit der zweiten den Deckel öffnet und nicht wieder loslässt (weil er sonst zufällt), die erste Hand ist nun wieder frei und kann zusammen mit der dritten Hand die WC-Kassette leeren. Eigentlich benötigt man nun die vierte Hand, um mit aller Kraft den widerspenstigen Druckknopf zu betätigen, denn wenn man die Kassette nur mit einer Hand festhält, könnte der extrem hohe Wasserdruck diese so unglücklich beschleunigen, dass man hinterher genau so nass ist wie die Kassette...
Reste von Bindfäden und Kabelbindern zeugen von mehr oder weniger geglückten Versuchen, die Angelegenheit kontrolliert ablaufen zu lassen. Die "beste" Lösung scheint mir noch der Einsatz eines simplen Astes zu sein, der den Deckel aufhält (und damit eine Hand einspart). Aber eine dritte Hand wäre trotzdem noch gut...
Irgendwann ist die Ver- und Entsorgung erledigt und es kann wieder losgehen. Allerdings fahre ich erst einmal wieder ein paar Kilometer in die Richtung, aus der ich vor zwei Tagen gekommen bin. Denn etwa 8 km vor Padrón im Ort Vilarello soll ein neuer Wohnmobil-Stellplatz im Bau sein. Das will ich sehen.
Nach einigen Problemen mit dem Navi-Gerät, das offenbar nicht so genau zwischen kleinen und großen Straßen unterscheiden kann, erreiche ich das Ziel - den Playa Fluvial Vilarello, ein Freizeitbereich mit Badestrand am Ufer des Río Ulla.
Der geplante Stellplatz, bzw. die Ver- und Entsorgungsstation, ist tatsächlich im Bau, allerdings noch weit von der Fertigstellung entfernt. Aber im nächsten Frühjahr könnte es hier einen interessanten neuen Anlaufpunkt für Wohnmobilisten geben.
Nach dieser Erkenntnis geht es wieder zurück nach Padrón und dann weiter auf der N-550 nach Norden. Nach einigen Kilometern verlasse ich die Hauptstraße und fahre über die kleine, aber gut ausgebaute Straße DP-0205 zur Ortschaft Luou, die so klein ist, dass ich den Namen auf keinem Ortsschild finde.
Dort befindet sich zwischen Gärten, Feldern und Waldrand das Restaurant "Fogar do Santiso", das schon seit einiger Zeit einen privaten Wohnmobil-Stellplatz anbietet. Der Stellplatz ist durchaus interessant, vor allem wenn man ausgiebig das Restaurant ausprobieren will. Wozu allerdings die Hinkelsteine und Druiden-Gestalten benötigt werden, ist mir nicht klar.
Da weiterhin Regen droht, möchte ich nicht auf diesem Stellplatz mit dem Naturboden stehen bleiben. In dieser Wetterlage ziehe ich Asphalt vor. Ich fahre also noch ein Stück weiter bis kurz vor Santiago de Compostela in den Ort O Milladoiro.
Hier war ich schon zweimal und weiß, dass sich in der Nähe des offiziellen Wohnmobil-Stellplatzes ein geeigneter Parkplatz zum Übernachten befindet.
Es hängen zwar dunkle Wolken am Himmel, aber zwischendurch kommt immer wieder auch die Sonne heraus, und die Temperaturen sind noch sehr angenehm.
Auf einem kleinen Rundgang am Nachmittag stelle ich fest, dass in O Milladoiro weiterhin nichts Besonderes geboten wird, aber immerhin finde ich eine interessante Cervecería, die offenbar auch selbst gebrautes Bier im Angebot hat. Aber auch Kaffee und Kuchen. Und gute Musik.