19. Oktober 2018
- Ponteceso
- A Laracha
- Caión
Ponteceso wird mir als gute Anlaufstelle auf dem Weg entlang der Costa da Morte in Erinnerung bleiben.
Da ich mich an die Vorgabe "nur eine Nacht" halten will, fahre ich heute weiter in Richtung A Coruña. Es ist aber noch unklar, ob ich heute so weit komme.
Da die Sonne nicht so richtig durch den Morgennebel (oder sind es Wolken?) kommen will, verzichte ich auf den eigentlich geplanten Abstecher nach Malpica, einem kleinen Küstenort in besonders hübscher Lage. Was nützt der schönste Ort, wenn alles in grauer Farbe erscheint?
Ich fahre also ohne Umweg zu dem Ort A Laracha, der zwar fast 15 km weit im Landesinneren liegt, aber mit dem Ortsteil Caión seine Fühler bis an die Küste ausstreckt.
Am Ortsrand von A Laracha, direkt an der Hauptstraße AC-552 bei einem Rastplatz mit Picknick-Tischen und -Bänken, besuche ich zuerst einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, den ich bei WOMO-IBERICO nur als Ver- und Entsorgungsplatz eingetragen habe, weil ich mir eine Übernachtung hier nur sehr schwer vorstellen kann. Schon das Parken ohne Behinderung ist auf dem schmalen Weg für normal-breite Wohnmobile problematisch.
Im Zentrum von A Laracha biege ich auf eine Nebenstraße ab. Von hier aus ist Caión ausgeschildert, und bald erreiche ich die Küste.
Etwa 1.5 km vor dem eigentlichen Ort und fast 100 Meter oberhalb des Hafens von Caión liegt die örtliche Sporthalle. Und genau hier wurde ein kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet.
Über die Lage dieses Stellplatzes kann man sich streiten - für die einen ist der Platz zu abgelegen und einsam, andere schätzen die Ruhe und den Blick über das Meer (allerdings mit einer Raffinerie im Blickfeld).
Heute ist es so diesig, dass man die Fabrikanlagen kaum sieht. Und der Stellplatz selbst ist tadellos gepflegt.
Bevor ich entscheide, ob ich hier übernachten will, schaue ich mir noch die Parkplätze an, die in Caión als alternativer Übernachtungsplatz in Frage kommen.
Zuerst fahre ich zu dem Strand-Parkplatz am Praia Salseira. Hier habe ich vor drei Jahren prima übernachtet, aber im folgenden Jahr gab es plötzlich Parkverbot-Schilder für Wohnmobile. In einer wohnmobil-freundlichen Stadt wie A Laracha ist das eigentlich nur denkbar, wenn übertriebenes Camping-Verhalten zum öffentlichen Ärgernis wird (wie fast regelmäßig im Sommer während der Badesaison).
Heute sieht die Situation etwas entspannter aus. Es gibt zwar ein Parkverbot für Caravans und Wohnmobile auf zwei Parkplätzen, und der Parkplatz auf der untersten Terrasse hat nur Pkw-Parkbuchten und ist für normale Wohnmobile sowieso tabu. Aber auf dem obersten Schotterplatz (GPS: 43.3146, -8.6086) steht kein Verbotsschild, so dass nach meinem Verständnis das (campingfreie) Parken und Übernachten erlaubt sein sollte.
Ich schaue mir auch noch den Parkplatz an der äußersten Spitze der Halbinsel an (GPS: 43.3212, -8.6066). Um dort hin zu gelangen, muss man durch den Ort fahren: über den Hauptplatz zum Hafen und dort dem großen P-Schild zum Parkplatz folgen. Dann steht man auf einer riesigen Schotterfläche direkt am Meer mit einem beeindruckenden Blick aus dem Fenster.
Da am Nachmittag der Wind auf 6 Windstärken zunimmt, verzichte ich auf den schönen Blick aus dem Fenster und stelle das Fahrzeug lieber genau in den Wind. Damit hört die Schaukelei auf.
Ziemlich schnell fällt nun die Entscheidung, dass ich nicht mehr weiter fahre. Der Platz macht einen guten Eindruck, hier bleibe ich über Nacht.
Noch scheint die Sonne, so dass Christa und ich einmal über den Paseo Maritimo laufen - der schön angelegte Weg führt um die ganze Halbinsel bis zum großen Badestrand. Und unterwegs gibt es zwei offene Bars, wo man im Windschatten noch richtig die Sonne genießen kann.
20. Oktober 2018
- Caión
Die Nacht verlief ohne Störung, und heute soll es wieder sonnig werden. Schnell fällt die Entscheidung, heute noch in Caión zu bleiben.
Zum Mittagessen landen wir in dem eher unscheinbaren Restaurant "O Muiño" an der Hafen-Zufahrt. Vor allem, weil in allen anderen Restaurants im Fernsehen ein Fußballspiel übertragen wird. Aber die Zufallswahl ist nicht schlecht - vor allem Christa ist mit ihrer Cazuela Marisco (Meeresfrüchte-Topf) sehr zufrieden.
Der notwendige Verdauungsspaziergang bringt uns über einen Küstenweg auf die andere Seite der Bucht, von wo aus man ganz Caión mit dem großen Badestrand überblicken kann. Die grüne Landschaft ergänzt das positive Bild.
Caión gefällt mir immer noch - schon nach dem letzten Besuch vor drei Jahren hatte ich den Strand-Parkplatz in meiner Favoriten-Karte vermerkt, ihn aber nach dem Parkverbot wieder entfernt. Caión hat gute Chancen, wieder aufgenommen zu werden.