23. Oktober 2018
- Monfero
- As Somozas
- Ortigueira
Nachdem schon gestern Nachmittag ein frischer Wind aufgekommen ist, gab es auch während der Nacht immer wieder kräftige Böen, die das Wohnmobil schüttelten und entsprechenden Lärm in den umgebenden hohen Bäumen verursachten. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass der Stellplatz in 400m Höhe auf einem weitgehend ungeschützten Plateau liegt, aber es ist auch nicht zu leugnen, dass in Galicien inzwischen richtig Herbst ist.
Der Wetterbericht lässt auch keinen Zweifel aufkommen - nur noch wenige Sonnentage werden gemeldet, dann soll mindestens eine Woche lang Regen vorherrschen. Heute fahre ich deshalb weiter, um bald an die Nordküste zu gelangen. Dort gibt es den einen oder anderen "Unterschlupf".
Da der Río Eume mit seinem tief eingeschnittenen Tal im Weg liegt, muss ich bis zur nächsten Brücke in Pontedeume einen erheblichen Umweg machen. Allerdings finde ich dort kurz vor der Brücke eine preiswerte Tankstelle (GPS: 43.4066, -8.1688) - auch gut.
Den Küstenabschnitt von Ferrol bis zum Cabo Ortegal lasse ich bei dieser Reise aus. Hier gibt es zur Zeit keine Stellplätze, die neu dokumentiert werden müssten. Ich fahre also durch das Inland nach Norden.
Dabei besuche ich den Ort As Somozas, der vor einiger Zeit einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet hatte. Man merkt auch hier, dass die Verantwortlichen offenbar manchmal vergessen, dass zu einem Stellplatz auch ein Platz gehört, wo man ein Wohnmobil einigermaßen gerade abstellen kann. Hier soll man auf Parkstreifen entlang der (wenig befahrenen) Straßen stehen, die fast überall ziemlich "schräg" sind.
Ich stelle mich auf den einzigen einigermaßen geraden Teil, so dass ohne umfassende Ausgleichsmaßnahme das Mittagessen zubereitet werden kann.
Zumindest heute sorgt Ostwind für einen unschönen Geruch aus dem nahe gelegenen Gewerbegebiet. Auch wenn die Umgebung ansonsten ganz nett ist, fahre ich deshalb nach der Mittagspause weiter.
Da die Bewölkung zunimmt und ich nicht noch eine unruhige Nacht mit Starkwind verbringen will, entscheide ich mich für den Ort Ortigueira als Tagesziel. Ich kenne den dortigen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz von einem früheren Besuch und weiß, dass man dort auch windgeschützte Stellen findet. Überhaupt ist die große Ría de Ortigueira so tief eingeschnitten, dass der ganze Ort sowieso schon sehr geschützt liegt.
In Ortigueira gibt es eine Ver- und Entsorgungsstation etwas außerhalb der Ortschaft beim städtischen Schwimmbad (Piscina Municipal), es gibt aber keine explizit für Wohnmobile reservierten Plätze. Man darf auf den allgemeinen Parkplätzen in der Umgebung parken und übernachten. Das gilt grundsätzlich auch für den zentralen Parkplatz beim Club Nautico.
In einer Cafetería bekommen Christa und ich nicht nur Café-con-leche, sondern ungefragt auch noch zwei große Portionen Kuchen. Das ist eine schöne Angewohnheit, die wir in Galicien schon mehrmals erlebt haben.
Am Ende des Nachmittags verlege ich das Wohnmobil schließlich zum Stellplatz hinter dem Schwimmbad. Hier steht man sehr ruhig, obwohl der Parkplatz auch von Besuchern und Angestellten des nebenan liegenden Gesundheitszentrums genutzt wird, und natürlich von den Schwimmbad-Besuchern. Nachts ist der Platz durchgehend beleuchtet und die ebenfalls hier befindliche Station der Guardia-Civil garantiert, dass keine unnötigen Lärmbelästigungen durch nächtliche Feiern oder Autorennen stattfinden.
Eigentlich ein optimaler Stellplatz, wären die Parkbuchten nur nicht so klein. Aber bis 7m Länge findet man noch die eine oder andere Stelle, größere Fahrzeuge können sich wahrscheinlich auf die drei großen Busparkplätze stellen, müssen aber damit rechnen, dass morgens vielleicht ein Schulbus seine Ladung zum Schwimmen bringt...