23. - 24. September 2023
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Medina de Pomar
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Puentedey
Mittagessen gibt es noch in Medina de Pomar, danach geht es zum Einkaufen in den nahe gelegenen Mercadona-Supermarkt, und ausgerüstet mit Vorräten für mehrere Tage fahre ich schließlich zum nur etwa 20 km entfernten Ort Puentedey.
Die Fahrt ist zwar kurz, aber entlang des Río Nela geht es durch eine wunderbare Landschaft mit unglaublichen Kalkstein-Formationen.
Der in dieser Gegend allgegenwärtige Kalkstein ist für viele interessante Felsgebilde und Höhlen verantwortlich. Eine der bekanntesten "Höhlen" ist die natürliche Brücke über den Río Nela - und genau hier befindet sich der Ort Puentedey (deutsch: Brücke Gottes).
Nur wenige hundert Meter von diesem Naturwunder entfernt stelle ich das Wohnmobil auf einer offiziell dafür vorgesehenen (ehemaligen) Wiese ab - auf holprigem Untergrund, aber vor toller Kulisse.
Bei der außergewöhnlichen Lage überrascht es nicht, dass Puentedey zu den "schönsten Dörfern Spaniens" (Los Pueblos más bonitos de España) gehört. Nach den eher mittelmäßigen Orten dieser Kategorie, die Christa und ich in der letzten Zeit besucht haben, gefällt uns Puentedey viel besser.
Natürlich spazieren wir durch den Natur-Tunnel - genau unter der Kirche San Pelayo und den Türmen des alten Palacios.
Wer einen schönen Blick auf das Gesamt-Kunstwerk haben will geht an der Kirche vorbei zu einem extra angelegten Balkon über dem Abgrund, dem Mirador de San Andres.
Genau unter dem Mirador verläuft eine alte Bahntrasse, die inzwischen zumindest teilweise zu einem Vía-Verde-Radweg ausgebaut wurde. Im Ortsgebiet von Puentedey findet man auf wenigen hundert Metern alles, was das Herz von Bahntrassen-Fans höher schlagen lässt - einen Tunnel, ein Viadukt und eine Brücke über den Fluss. Mit dieser Vía Verde werden wir uns morgen beschäftigen.
Der durch Puentedey führende Bahntrassen-Radweg ist ein Teilstück der Vía Verde del Fc. Santander-Mediterráneo, die in ihrer Gesamtheit von mehreren hundert Kilometern noch lange nicht fertig ist. Auch in der näheren Umgebung sind leider noch nicht alle Brücken fertig gestellt, so dass man nur relativ kurze Stücke in beide Richtungen fahren kann. Christa und ich packen trotzdem unsere Fahrräder aus und schauen uns das Ganze aus der Nähe an.
Die Strecke ist ziemlich abwechslungsreich. Es gibt zwar eine lange Gerade, aber die wird unterbrochen durch den ehemaligen Bahnhof von Brizuela und einen schön gestalteten Rastplatz vor einer tollen Felsenkulisse.
Leider ist in Richtung Osten nach genau 5 km Schluss, nach Westen kann man sogar nur knapp 2 km auf der Vía Verde fahren. Dann stoppen uns die noch nicht befahrbaren Brücken über den Río Nela.
Immerhin können wir von dem direkt hinter dem Tunnel in Puentedey liegenden Rastplatz einen Blick auf die Rückseite des "Pueblo más bonito" werfen - und auch aus diesem Blickwinkel bleibt Puentedey eines der "schönsten Dörfer Spaniens".