11. September 2024
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Les
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Vielha
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Naut Aran - Garòs
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Naut Aran - Arties
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Tremp
Die Kirchturmuhr in Les macht sich tatsächlich auch nachts jede Viertelstunde bemerkbar, aber einige dieser Glockenschläge sind offenbar nicht bis in meinen Tiefschlaf eingedrungen. So lange wie in der letzten Nacht schlafe ich sonst eigentlich nie.
Ziemlich ausgeruht wollen Christa und ich heute einige Orte im Val d'Aran besuchen - nicht nur wegen möglicher Stellplätze sondern auch weil es hier mehrere Pueblos bonitos gibt.
Der Haupt-Ort Vielha und die Nachbar-Gemeinde Naut Aran sind in den letzten Jahren in der Wohnmobil-Szene vor allem dadurch aufgefallen, dass die Möglichkeiten zum Parken und Übernachten immer mehr eingeschränkt wurden.
Nachdem ich erst vor wenigen Monaten eine neue/alte Parkmöglichkeit auf dem großen, zentralen P3-Parkplatz in Vielha veröffentlicht hatte, wurde diese kurz darauf wieder kassiert. Die neueste Regelung (seit Ende Juli 2024) verbietet jetzt auf P3 alle Fahrzeuge mit einer Höhe über 2.20m - ohne physische Höhen-Barriere, einfach nur durch ein zweckentfremdetes Schild.
Der interessanteste Teil des Schildes ist die unterste Zeile, die darauf hinweist, dass in der Bonaigua-Straße eine Parkzone für die hier verbotenen Fahrzeuge eingerichtet wurde - also auch für Wohnmobile.
Die Carrer Bonaigua ist nicht weit entfernt und ich fahre natürlich gleich dort hin.
Tatsächlich stehen dort etliche Großfahrzeuge, darunter auch einige Wohnmobile, aber schön ist das nicht.
Nach dieser ernüchternden Erkenntnis verlasse ich Vielha und fahre ein paar Kilometer das Tal hinauf in die Nachbar-Gemeinde Naut Aran. Diese Gemeinde umfasst mehrere Ortsteile, von denen drei den Titel "Pueblo más bonito de España" (dt.: Schönstes Dorf Spaniens) tragen: Garòs, Arties und Bagergue.
Zuerst erreiche ich Garòs, wo es einen einigermaßen brauchbaren Parkplatz direkt unterhalb des Bergdorfs gibt (GPS: 42.6991, 0.8454). Mit dem Wohnmobil sollte man besser nicht versuchen, in das Dörfchen zu fahren.
Gleich neben dem Parkplatz beginnt ein Fußweg ins Dorfzentrum. Für eines der "schönsten Dörfer Spaniens" hat Garòs aber leider wenig zu bieten. Einige typische Steinhäuser und vor allem die alte Kirche vermitteln zwar das Bild eines hübschen, sauberen Dorfes - Außergewöhnliches gibt es hier jedoch nicht.
Nur knapp 1 km weiter ins Tal hinein erreiche ich den Fußballplatz Camp de fùtbol de Naut Aran. Daneben befindet sich der offizielle Wohnmobil-Parkplatz der Gemeinde Naut Aran, der ähnlich wie in Vielha nicht wirklich schön ist.
Nach ein paar Fotos geht es gleich weiter in den nächsten Ort, der wie Garòs zu den "schönsten Dörfern Spaniens" gehört.
Der Ort Arties liegt direkt an der Hauptstraße C-28. Am östlichen Ortsrand finde ich den auch für Wohnmobile gut geeigneten Parkplatz P1 (GPS: 42.7012, 0.8739).
Um in den alten Ortskern zu gelangen muss man ein paar Schritte laufen. Nach knapp 400m überquert man den dieses Tal prägenden Fluss Riu Garona und befindet sich in dem touristischen Zentrum, wo alte Gebäude und vor allem die aus dem 11.Jh. stammende Kirche mit interessanten Gemälden zu finden sind.
Nicht weit von der Kirche entfernt endet der Ortskern und damit auch der gepflasterte Weg. Da ich mit den Augen schon das nächste Fotomotiv suche, bringt mich die unerwartete Stufe aus dem Gleichgewicht, das Fußgelenk knickt um und damit ist der Spaziergang erst mal beendet.
Während des folgenden Mittagessens schwillt das Fußgelenk immer mehr an. Jetzt ist endgültig klar, dass umdisponiert werden muss.
Der Besuch des dritten "Pueblo bonito" wird ersatzlos gestrichen, genauso wie die Weiterfahrt über den fast 2100m hohen Pass Port de la Bonaigua. Stattdessen fahre ich zurück nach Vielha und dann auf der weniger spannenden Strecke durch den Tunnel von Vielha über N-230/N-260/C-13 nach Tremp (Gasgeben geht ganz gut mit dem Tempomat, und Bremsen tue ich sowieso ungern...).
Den kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in Tremp hatte ich schon vor acht Jahren einmal besucht, mich aber nicht länger dort aufgehalten. Das hole ich jetzt nach.
In Tremp werden Christa und ich die nächsten Tage verbringen und zusehen, dass ich wieder fit werde für Berg- und Fahrradtouren.
12. - 14. September 2024
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Tremp
Die kurzen Stadtbesuche führen mich zumindest bis zu der mächtigen Kirche mit dem tollen Namen Basílica Mare de Déu de Valldeflors. Und für das leibliche Wohl finde ich eine große Auswahl an Bars/Cafés in der schattigen Rambla Dr. Pearson.
Der Stellplatz in Tremp erweist sich in meiner Situation als Glücksfall. Man steht hier nachts sehr ruhig. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés sind weniger als 500m entfernt - das schaffe ich sogar mit meinem lädierten Fuß und muss nicht auf den täglichen Café-con-leche verzichten. Ver- und Entsorgung sind direkt am Stellplatz und der günstige Strom-Anschluss erleichtert die Heimarbeit am PC.
Tremp scheint auch bei den Mountainbike-Fahrern beliebt zu sein. Viele Wohnmobilisten, die an diesem Wochenende auf dem Stellplatz sind, bringen zum Teil bemerkenswerte "Gelände-Maschinen" mit - die meisten inzwischen auch mit elektrischem Hilfsmotor. Entsprechend begehrt sind die zwei Steckdosen.
Die Stadtverwaltung hat den Bedarf erkannt und eine Ladestation spendiert, die allerdings nur bestimmte Lade-Anschlüsse bietet (z.B. Shimano, Giant, Bosch). Eine erweiterungsfähige Idee.