Der Regen hat zwar aufgehört, aber es gibt immer noch viele Wolken. Um den Strombedarf zu sichern will ich mich doch nicht nur auf die Solar-Paneele verlassen, und nachdem schon einige Wohnmobile wieder abgereist sind, finde ich einen freien Platz, von wo aus ich problemlos eine freie Steckdose erreichen kann.
Nach dem Mittagessen machen wir uns auf zum Besuch der City von Sevilla.
Auf dem Weg dorthin überqueren wir einen toten Seitenarm des Río Guadalquivir, der eigentlich nur noch eine Verlängerung des Hafenkanals ist. Der eigentliche Fluss verläuft weiter im Westen der Stadt.
An diesem ruhigen Flussarm hat sich eine schöne Freizeit-Landschaft entwickelt mit einer riesigen Grünanlage nebenan.
Hier entdecken wir ein Riesenrad, das offenbar inzwischen alle größeren Städte brauchen (nicht nur London - Málaga hat inzwischen auch so etwas). Auf jeden Fall fahren wir ein paar Runden und verschaffen uns erst mal einen Überblick.
Auf unserem Weg am Ufer entlang erreichen wir den Torre de Oro (Goldturm), ein Wahrzeichen der Stadt, das noch aus maurischer Zeit stammt.
Kurz darauf erreichen wir die Altstadt von Sevilla, in deren Zentrum die Kathedrale steht. Hier findet man das wichtigste Wahrzeichen der Stadt - den Glockenturm der Kathedrale mit dem Namen "Giralda". Er ist aus dem alten Minarett der früher an dieser Stelle stehenden Moschee entstanden.
In der Nähe der Kathedrale gibt es noch viele sehenswerte Bauwerke, Museen und Stadtviertel. Um alles in Ruhe zu genießen braucht man mehrere Tage.
Wir beschränken uns heute auf einen Rundgang, der uns nun durch die große Grünanlage Parque de María Luisa zur Plaza de España bringt. Hier befindet sich ein riesiges Gebäude, das auch auf einem Panorama-Foto die wahren Dimensionen nur schlecht sichtbar macht. Wer mehr zu diesem kolossalen Bauwerk lesen will findet einiges bei Wikipedia.
Wir kehren am nächsten Tag zurück um uns näher mit der Plaza de España zu beschäftigen.
Besonders interessant finden wir die Darstellungen historischer Ereignisse für jede einzelne der etwa 50 spanischen Provinzen. Für jede Provinz gibt es eine kleine Sitzecke, die ebenso wie die Bilder aus farbigen Kacheln besteht.
Mit dem Betrachten der Bilder mit all ihren Details könnte man Stunden verbringen. Aber es gibt ja noch so viel anderes zu sehen.
Auf dem Rückweg kommen wir noch am Palacio San Telmo vorbei, einem prachtvollen Barock-Bau, der jetzt die andalusische Regierung beherbergt.
Ein weiterer Tag auf dem Stellplatz soll mir die Möglichkeit verschaffen, in Ruhe diesen Reiseblog zu schreiben und die nächsten Tage zu planen.
Ein kleiner Ausflug in die Stadt darf es dann aber doch sein. Diesmal spazieren wir am westlichen Ufer des Guadalquivir entlang und überqueren im Stadtteil Triana (Wiege des Flamenco) den Fluss. So gelangen wir in einen anderen Teil der Altstadt als an den vorhergehenden Tagen und finden eher zufällig ein neues, modernes Wahrzeichen der Stadt - den Metropol Parasol.
Eine grandiose Holzkonstruktion, die nicht nur Schatten spendet (Parasol bedeutet Sonnenschirm), sondern gleichzeitig auf dem begehbaren Dach Aussichtspunkte bietet.
Nach diesem schönen Blick über Sevilla bleibt noch etwas Zeit für einen Besuch in dem königlichen Palast Real Alcázar.
Von außen eher unscheinbar bietet das Gebäude innen eine gut erhaltene Architektur arabischer Herkunft mit einer Fülle von feinen Ornamenten.
Der Alcázar von Sevilla ist auf jeden Fall sehenswert, zumal er auch noch sehr schöne Gartenanlagen zu bieten hat. Aber wer schon einmal in Granada die Alhambra besucht hat, findet hier nicht wirklich etwas Neues.
Für uns ist dies nun der dritte Tag in Sevilla, und jeden Tag gab es ein volles Sightseeing-Programm. Für diesmal soll das reichen. Aber ein Wiederkommen ist sehr wahrscheinlich. Zu viel blieb noch unbesucht.