- Alanís
- Cazalla de la Sierra
- Peñarroya-Pueblonuevo
Ich kann mich nicht so richtig entscheiden, welche Strecke ich heute fahren will, denn ich möchte ja wenn möglich alle Stellplätze, die in der Nähe liegen, aufsuchen und dokumentieren.
Schließlich fahre ich zuerst nach Cazalla de la Sierra. Hier soll eine Ver- und Entsorgungsstation bei einer Tankstelle sein. Die Tankstelle finde ich zwar, aber keine richtige Ver- und Entsorgung für Wohnmobile.
Ich habe schon einige Tankstellen besucht, die mit Wohnmobil-Service werben, aber gar keinen konkreten Servicepunkt anbieten. Das Abwasser soll man im Gully der Waschanlage entsorgen, die WC-Kassette darf man in der Kunden-Toilette leeren und Wasser zum Füllen des Wassertanks (oft mehr als 100 Liter) soll manchmal aus einem kleinen Schlauch genommen werden, der zum Füllen der Scheibenwaschanlage gedacht ist. Oft ist das gar kein Trinkwasser.
Derartige "Angebote" werden bei WOMO-IBERICO nicht gelistet.
Ich fahre wieder zurück nach Alanís und dann weiter nach Peñarroya-Pueblonuevo, wo es einen privaten Wohnmobil-Stellplatz gibt.
Auf der Straßenkarte bietet sich die Landstraße A-447 an, die zwar kurvenreich ist, aber als landschaftlich reizvoll gekennzeichnet ist.
Nach wenigen Kilometern wird die Straße schmaler und ein Hinweisschild lässt erste Zweifel aufkommen, ob dieser Weg die richtige Entscheidung ist.
"Carretera muy peligrosa" bedeutet nichts anderes, als dass die Straße sehr gefährlich ist. So etwas schreckt mich nicht ab, etwas Abenteuer darf ruhig dabei sein. Allerdings ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand, und das Wohnmobil wird kräftig durchgeschüttelt.
Nach etwa der halben Strecke endet die Provinz Sevilla und es beginnt die Provinz Córdoba. Oft ändert sich an solchen Stellen auch der Straßenzustand. So auch diesmal. Es wird noch schlechter! Jetzt kommen auch noch Waschbrett-Querrillen dazu. Immerhin weist ein neues Schild auf den schlechten Straßenzustand hin.
Nach fast 2 Stunden und etwa 50 Kilometern Schütteln und Rütteln erreichen wir wieder eine ordentlich asphaltierte Straße. Die Landschaft war zwar sehr schön, trotzdem kann ich diesen Weg nicht empfehlen.
Noch ein kurzes Stück auf der nun wieder "guten" Straße und wir erreichen den Ort Peñarroya-Pueblonuevo. Hier liegt der Stausee Embalse de Sierra Boyera.
Auf dem Gelände einer privaten Finca direkt am See befindet sich der Wohnmobil-Stellplatz El Pantano. Nach der nicht so tollen Fahrt durch die Berge wollen wir uns hier erst mal erholen.
Trotz vieler Tiere in der Umgebung - Gänse, Esel, Hahn und Hund, die sich tagsüber immer wieder mal bemerkbar machen - ist es nachts ruhig.
Schon morgens ist es schön warm und am Himmel sind kaum Wolken zu sehen. Wir beschließen spontan, dass heute Grill-Wetter ist.
Wir fahren mit dem Fahrrad etwa 6 km bis zum Ort Pueblonuevo, wo wir uns im Mercadona-Supermarkt mit Grill-Fleisch und frischem Brot versorgen.
Der Ortsteil Pueblonuevo ist Anfang des letzten Jahrhunderts in der Umgebung eines Kohlebergwerks entstanden. Seit über 40 Jahren findet hier aber kein Bergbau mehr statt, alles verfällt und sieht wenig einladend aus.
Zurück auf dem Stellplatz sieht die Welt wieder besser aus. Und so können wir unseren ersten Grillabend in diesem Jahr richtig genießen.