20. Oktober 2017
- Salardú
Nachdem ich in drei Etappen Frankreich durchquert habe, erreiche ich Spanien auf einer der Hauptstrecken über die Pyrenäen bei dem Ort Vielha.
Hier befindet sich die Region Val d'Aran, eine Gegend, die zwar formell zu Katalonien gehört, aber nicht von Katalanen sondern von Aranesen bewohnt wird. Entsprechend gibt es auch keine katalanischen Fahnen oder sonstige Hinweise auf die aktuelle Situation rund um das Unabhängigkeits-Referendum.
Ich hatte ja im Editorial angekündigt, dass ich bei dieser Reise Katalonien nicht besuchen werde. Im Prinzip bleibt es auch dabei, denn das Val d'Aran ist eigentlich nicht wirklich Katalonien (es gibt Sonderrechte, wie z.B. eine eigenen Sprache), und direkt hinter dem Tunnel von Vielha beginnt die autonome Region Aragonien, in der ich die Reise Richtung Westen (Navarra, Baskenland, etc.) fortsetzen werde.
Heute geht es noch nicht durch den Tunnel von Vielha, sondern ich fahre von Vielha über die C-28 zum wenige Kilometer entfernten kleinen Ort Salardú, der schon seit vielen Jahren einen Übernachtungsplatz für Wohnmobile zur Verfügung stellt (im Gegensatz zum wohnmobil-feindlichen Ort Vielha, wo ein grundsätzliches Parkverbot für Wohnmobile im ganzen Stadtbereich gilt).
Die Zufahrt zum Stellplatz ist an einer Stelle etwas eng und unübersichtlich, aber irgendwie geht es immer. Einfach langsam fahren. Und am Ende steht man direkt neben dem rauschenden Wildbach Garona bzw. Garonne, der später als breiter Fluss bei Bordeaux ins Meer mündet.
Ich erreiche den Stellplatz schon kurz nach 14 Uhr, so dass Christa und ich noch zur besten spanischen Mittagessen-Zeit ein Restaurant aufsuchen und eine regionale Spezialität probieren können - Olla aranesa, ein deftiger Eintopf.
Danach schließt sich noch ein kleiner Rundgang durch das Bergdorf an.
Die alten Wandmalereien und das Kruzifix hinter dem Altar in der schlichten Kirche sind auffallend originell, der restliche Ort ist allerdings ohne heraus stechende Highlights.
Zurück beim Wohnmobil stelle ich fest, dass trotz der hohen Berge problemlos Astra-Sat-TV empfangen werden kann und dass der Internet-Zugang per Mobilfunk auch mit meiner aktuellen deutschen LycaMobile-SIM-Karte funktioniert. Wenn es auf dem Platz jetzt noch eine Ver- und Entsorgung für das Wohnmobil gäbe, könnte man es hier gut aushalten. Immerhin sind 3 Tage Aufenthalt erlaubt.