9. November 2017

  • Pamplona
  • Legarda
  • Oyón
  • Santa María del Campo
  • Palencia

Das Wetter war gestern genau so ungemütlich, wie vorher gemeldet. Fast permanent Regen und Temperaturen, die eher in den Winter gehören - etwa 10°C Tageshöchsttemperatur, und nachts 3°C. Und der Wetterbericht macht uns keine Hoffnung auf Besserung in den nächsten Tagen in ganz Nord-Spanien.

Und dann kommt heute morgen, noch vor meinem Frühstück, ein Lkw auf den Wohnmobil-Stellplatz und produziert eine Stunde lang einen Höllenlärm während er das Nachbargebäude mit Pellets für die Heizung beliefert. Das hebt meine Stimmung auch nicht.

20171109 PamplonaStpPellets

Nachdem sowohl Christa als auch ich inzwischen leichte Erkältungssymptome aufweisen, beschließen wir kurzerhand, Nord-Spanien früher zu verlassen, als geplant - nämlich heute.

Nicht in Form einer Flucht, sondern als geordneter Rückzug werde ich heute schon mal etwa 300 km bis Palencia fahren. Dort, in Kastlien-León, ist man nicht mehr in dem kräftigen Regengebiet, das zur Zeit über dem Baskenland und Navarra liegt. Und für die nächsten Tage ist in Kastilien sogar Sonne pur gemeldet. Allerdings sollen auch dort die Temperaturen noch erbärmlich tief bleiben, vor allem nachts bei wolkenlosem Himmel.

Wie befürchtet geht die Abreise vom Stellplatz in Pamplona nicht reibungslos vonstatten - die Schranke hebt sich wieder nicht (vermulich ein Folgefehler, weil ich ja auch nicht "ordnungsgemäß" auf den Platz gefahren bin). Ein kurzer Anruf über die Gegensprechanlage sorgt aber schnell für Abhilfe und es geht los Richtung Palencia.

Da es ja keine Flucht ist, nehme ich mir wie üblich die Zeit, unterwegs noch den einen oder anderen Stellplatz aufzusuchen.

Zum Beispiel die Ver- und Entsorgung an einer Autobahn-Raststätte an der A-12 in der Nähe von Legarda. Für eilige Reisende sind solche Plätze durchaus geeignet, zur Not sogar zum Übernachten. Ich persönlich ziehe allerdings Stellplätze vor, die weit weg von Schnellstraßen liegen.

In der Nähe von Logroño, der Hauptstadt der autonomen Region La Rioja, fahre ich zu dem in diesem Sommer neu eingerichteten kommunalen Wohnmobil-Stellplatz in dem Ort Oyón-Oion (ein Doppelname wegen der spanisch-baskischen Bevölkerung). Ein Jahr nachdem ich das erste Mal dort war, kann ich nun den fertigen Stellplatz zumindest für die Mittagspause nutzen. Aber auch Übernachten sollte hier gut möglich sein.

20171109 OionLkwSchild

Das in der Zufahrt zum Stellplatz aufgestellte Verkehrsschild gilt übrigens nicht für Wohnmobile. Auch schwerere Wohnmobile dürfen den Stellplatz nutzen.

Nach der Mittagspause geht es auf Autobahnen (A-12, A-62) und Schnellstraßen (N-120) zügig an Burgos vorbei, bis ich in die Nähe des Ortes Santa María del Campo komme. Ich fahre von der Autobahn ab und gelange über eine gut ausgebaute Landstraße zu dem kleinen Ort mit dem langen Namen.

Hier wurde ebenfalls in diesem Sommer ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet, den ich mir anschauen und dokumentieren will. Leider ist der Stellplatz irgendwie unvollendet. Da sollte noch etwas nachgebessert werden, bevor man damit neue Touristen in den Ort locken kann.

20171109 SantaMariaDelCampoStp

Das letzte Stück des Weges fahre ich wieder über die Autobahn A-62, so dass die vom Navi-Gerät errechnete Ankunft in Palencia gegen 17 Uhr sein wird. Normalerweise erreiche ich ein Tagesziel deutlich früher. Ich mag nämlich keine Überraschungen mit vollen Stellplätzen und wundere mich immer über die spanischen Kollegen, die oft erst spät abends oder gar nachts auf den Stellplätzen erscheinen (und natürlich alle schon schlafenden Mitteleuropäer wieder wecken).

Ich hätte wetten können, dass von den 23 reservierten Plätzen auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Palencia bei meiner Ankunft nur die Hälfte besetzt ist. Immerhin haben wir November und keine Hochsaison.

Gut, dass ich nicht gewettet habe - nur noch zwei Plätze sind frei. Und kurz nachdem ich geparkt habe, ist auch der letzte Platz belegt. Später kommen noch einige Wohnmobile, die sich auf die Pkw-Plätze stellen.

20171109 PalenciaStp

Offenbar gibt es immer mehr Wohnmobilisten, die in dieser Jahreszeit zum Überwintern aufbrechen und auf den Hauptrouten in Richtung Süd-Spanien und Portugal auch im November die Stellplätze füllen. Da kann man schon mal spekulieren, wie es dann im Januar und Februar auf den Dauer-Stellplätzen am Mittelmeer und an der Atlantik-Küste in Andalusien aussehen wird...