26. November 2017
- Jerez de los Caballeros
Es ist mir ja nicht neu, dass man in Spanien am Wochenende oft und lange feiert. Das ist auch in Jerez de los Caballeros nicht anders. Aber so ausgeprägt wie hier habe ich es noch nicht erlebt.
Etwa 600m vom Wohnmobil-Stellplatz entfernt, am äußersten Ende des Ortes, befindet sich die Musik-Kneipe/Disco "El Ventorrillo". Dort finden am Wochenende häufig lautstarke Musik-Veranstaltungen statt, die bis zum nächsten Morgen dauern, und die man gut auf dem Stellplatz hören kann. So auch an diesem Freitag und Samstag. Ohne Ohropax war im Wohnmobil an Schlafen nicht zu denken.
Sollte ich noch einmal nach Jerez de los Caballeros zurückkehren, dann ganz bestimmt nicht an einem Wochenende. Heute ist aber Sonntag, und ich hoffe, dass die nächste Nacht ruhiger verläuft.
Nachdem sich der Morgennebel aufgelöst hat, scheint wieder die Sonne, und das einzige, was noch an den gestrigen Regen erinnert, ist die ausgefallene Stromversorgung.
Ein leidiges Thema in Spanien - die oft nicht fachgerecht verlegten Stromkabel und -Anschlüsse auf den Stellplätzen sorgen bei viel Feuchtigkeit für Spannungsabfall bis unter 200 Volt oder lösen Fehlerstromschalter aus.
Da heute unerwartet die Sonne scheint, ist mir der Stromanschluss egal. Christa und ich machen auf jeden Fall erst einmal einen Stadtrundgang, denn laut Prospekt aus der Tourist-Info gibt es einiges zu sehen.
Die Mauren und der Templer-Ritterorden haben ihre Spuren hinterlassen, genau wie mehrere Jahrhunderte Kirchenbau-Kunst.
Direkt neben dem Wohnmobil-Stellplatz befindet sich schon das erste etwas ältere Gebäude: die Stierkampf-Arena (Plaza de Toros) stammt aus dem Jahr 1862 und macht immer noch einen ganz ordentlichen Eindruck.
Nach 10 Minuten Fußweg betreten wir durch eines der noch vorhandenen alten Stadttore - Puerta de Burgos - den Altstadtbereich.
Durch enge Gassen, durch die aber auch Pkw fahren, gehen wir bergauf zur Kirche Iglesia San Bartolomé, die durch ihren barocken Schmuck im oberen Teil des Turms und an der Fassade auffällt.
Der weitere Weg führt uns zum Zentrum der Altstadt, der Plaza España, wo mehrere Bars/Restaurants um die Gunst der Touristen werben. Aber auch viele Einheimische treffen sich hier.
Auf dem Platz steht die Kirche Iglesia San Miguel, die ebenfalls über einen schön verzierten Turm verfügt, der aber zur Zeit teilweise wegen Bauarbeiten verdeckt ist. Das weiße Marmor-Portal mit den Barock-Elementen ist aber zu bewundern.
Nicht weit entfernt finden wir die Alcazaba, eine von den Arabern/Mauren errichtete Burganlage, die später von den Rittern des Templer-Ordens ausgebaut wurde. Heute befindet sich hier die Stadtverwaltung, aber auch eine weitere Kirche, die Iglesia Santa María.
Es gibt noch weitere interessante Gebäude, Gassen und Plätze. Auch die Geschichten hinter den Personen, deren Denkmale im Ort stehen, oder deren Grabstätten sich in den Kirchen befinden, sind interessant. Allerdings sprengt das den Rahmen dieses Berichts.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil haben wir noch einmal einen schönen Blick über die Altstadt mit der alles überragenden Iglesia San Bartolomé.