29. November 2017
- Jerez de los Caballeros
- Higuera la Real
- Sanlúcar de Guadiana
Fünf Tage an einem Ort - das ist ein neuer Rekord während der aktuellen Reise. Nicht ganz unschuldig war das Wetter, denn gestern hat es den ganzen Tag geregnet, und da war es viel gemütlicher, mit Stromanschluss und elektrischer Heizung, bei Fernsehen und Internet auf besseres Wetter zu warten.
Heute geht es aber wieder los. Und zwar gleich ein ganzes Stück weiter, als ich ursprünglich vorgehabt hatte, denn in der Zwischenzeit habe ich mal wieder einem meiner Original-Zähne etwas zu viel zugemutet und muss demnächst einen Zahnarzt aufsuchen.
Da mein Lieblingszahnarzt seine Praxis an der Costa del Sol hat (zwischen Fuengirola und Marbella), habe ich kurzerhand einen Termin für nächsten Montag vereinbart, und muss nun zusehen, dass ich bis zum Wochenende dort hin komme.
Deshalb lasse ich das ursprüngliche Tagesziel, den Ort Fregenal de la Sierra, links liegen und fahre auf der N-435 nach Süden, Richtung Huelva. Ein paar Kilometer weiter unterbreche ich dann aber doch die Fahrt, um mir in Higuera la Real den dortigen Wohnmobil-Stellplatz anzuschauen. Als Übernachtungsplatz kommt dieser Stellplatz für mich aber sowieso nicht in Frage, da er direkt neben der N-435 liegt.
Die Fahrt geht durch die typische Landschaft mit Steineichen und den dunkelhäutigen Ibérico-Schweinen, die den leckeren Bellota-Schinken liefern.
Die Wolkendecke wird immer dünner und bald scheint die Sonne wieder wie gewohnt vom blauen Himmel. Am Rand der Sierra Pelada finde ich schließlich einen brauchbaren Platz für die Mittagspause.
Die Straßen durch diese Gegend sind nicht immer gut ausgebaut. Der Hinweis auf einem Schild an der H-124 zwischen Cabezas Rubias und Puebla de Guzmán, dass der Fahrbahnzustand "irregulär" sei, beschreibt die Realität zutreffend - 16 km Asphalt-Flickenteppich bringen den Inhalt der Schränke und Schubladen ordentlich in Bewegung.
Aber irgendwann ist auch das geschafft und ich erblicke das heutige Ziel - den Ort Sanlúcar de Guadiana.
In diesem Ort gibt es einen kommunalen Wohnmobil-Stellplatz, der zwar etwas abseits liegt, aber da die Entfernungen nicht sehr groß sind, ist das kein Problem.
Es ist erst früher Nachmittag, so dass Christa und ich einen Rundgang durch den Ort machen, in der Hoffnung, ein nettes Café am Fluss zu finden.
Sanlúcar de Guadiana ist sehr überschaubar mit seinen etwa 400 Einwohnern. Die "Attraktionen" sind schnell aufgezählt: Die Kirche Iglesia Nuestra Señora de las Flores, die Festung Castillo San Marcos und die auf dem gegenüber liegenden Hügel befindlichen Windmühlen.
Interessant ist natürlich auch die Lage direkt an der Grenze zu Portugal - mit einem kleinen Boot kann man unkompliziert den Fluss überqueren und den auf dem portugiesischen Ufer liegenden Ort Alcoutim besuchen.
Am Ende bekommen wir auch noch einen besonders guten und besonders preiswerten Café-con-leche, und das auch noch mit einem besonders schönen Blick auf den Fluss.