26. Januar 2018
- Tarifa
Auch wenn man schon oft an einem Ort war, entdeckt man doch immer wieder neue Ecken oder Perspektiven. Also ist heute ein Spaziergang durch Tarifa angesagt, zumal sich die dunklen Wolken von gestern verzogen haben und heute wieder strahlend blauer Himmel vorherrscht.
Der Weg vom Stellplatz zum Ortszentrum verläuft am breiten Sandstrand entlang, wo mehrere Strandbars zum Verweilen einladen. Da kommen schon fast karibische Gefühle auf.
Wir verschieben das "Chillen" auf später und erreichen bald den Damm, der zu der kleinen Insel "Las Palomas" oder einfach Isla de Tarifa führt.
Hier befindet sich der südlichste Punkt des europäischen Festlandes.
Ich bedauere zum wiederholten Mal, dass der Zugang zur Insel für normale Menschen nicht möglich ist. Hier war schon immer irgend ein militärisches Sperrgebiet, inzwischen ist es auch noch ein Naturschutzgebiet. Auf jeden Fall ist am Ende des Dammes kein Weiterkommen möglich.
Wenn man sich umdreht und über den Damm zurückblickt, sieht man Tarifa in voller Schönheit vor sich liegen.
Links der kilometerlange und breite Strand, rechts der Hafen und das Castillo, und geradeaus thront der Palacio Santa Catalina über der Szene.
Der Palacio Santa Catalina sieht zwar aus wie eine Burg aus dem Mittelalter, er wurde aber erst Anfang des 20. Jh. gebaut. Und schon bald danach wurde der strategisch wichtige Hügel für umfassende militärische Zwecke gebraucht. Bis heute fühlt sich offenbar niemand dafür zuständig, aus diesem Bauwerk irgend etwas Sinnvolles zu machen, obwohl es an einem der meist-besuchten Stellen der Stadt liegt.
Nur wenige Schritte weiter erreicht man den Hafen von Tarifa. Hier gibt es noch eine kleine Fischereiflotte, aber das Hauptgeschäft ist die Fährverbindung nach Marokko. Mit der Jet-Fähre ist man in 35 Minuten in Tanger, auch mit dem Wohnmobil.
Direkt neben dem Hafen befindet sich auf einer kleinen Anhöhe die Burg. Das Castillo de Guzmán el Bueno wurde restauriert und man kann nun auf die Mauern klettern. Aber ich komme heute zu spät - schon vor 16 Uhr ist der letzte Einlass.
In der Altstadt findet man noch einige weitere Reste der ehemaligen Mauer, aber am besten erhalten bzw. restauriert ist das alte Stadttor Puerta de Jerez mit einer Tafel, die an die Rückeroberung von den Mauren erinnert.
Am Ende des Stadtrundgangs landen wir dann endlich in einer der Strandbars. Die Kaffee-Preise sind dort zwar besonders hoch, aber der Blick über den Strand mit den bunten Drachen, das Meer und der blaue Himmel sind es wert.
Bei der Rückkehr zum Stellplatz stellt sich heraus, dass auch dieser Platz immer mehr Liebhaber findet. Er ist zwar noch nicht voll, aber gut gefüllt. Mir gefällt es hier eigentlich auch - zumindest solange das Wetter gut ist.