31. Januar 2018
- Jerez de la Frontera
Am Nachmittag soll das Wetter schlechter werden, deshalb sind Christa und ich schon um 11 Uhr auf dem Weg in die Stadt. Die Buslinie 16 hält direkt vor dem Stellplatz und bringt uns für nur 1.10 € pro Person ins Zentrum von Jerez de la Frontera, zur Rotonda de los Casinos.
Wir folgen der hier beginnenden Fußgängerzone zur Plaza del Arenal und finden dort das Tourist-Info-Büro. Eine freundliche junge Dame erläutert uns in gutem Deutsch einen nicht zu langen Rundweg mit den wichtigsten touristischen Highlights.
Ausgestattet mit einem neuen kleinen Stadtplan starten wir den Rundgang bei der ehemaligen Festung (Alcázar).
Wir begnügen uns mit der Außenansicht, denn wenn man schon Eintritt bezahlt, dann sollte man sich auch die Zeit nehmen, alles in Ruhe anzuschauen und auf jede Mauer oder jeden Turm zu klettern.
Wir haben es zwar nicht richtig eilig, aber noch viel vor uns. Also geht es nur einmal rund um die Festung und schon stehen wir hinter der Kathedrale, die eine respektable Größe hat. Leider gibt es kaum eine Perspektive, um die ganze Anlage auf ein Foto zu bannen.
Auch hier verzichten wir auf eine Innenbesichtigung (zumal ich sowieso kein Freund von Eintrittsgeld für einen Kirchenbesuch bin) und wenden uns lieber den weltlichen Dingen zu. In einer Stadt wie Jerez hat das natürlich mit dem Getränk Sherry zu tun.
Eine der größten Bodegas - Gonzales Byass, mit der weltbekannten Sherry-Marke "Tio Pepe" - findet man direkt neben der Kathedrale. Und natürlich ein Denkmal mit dem Firmengründer.
Eine Besichtigung der Bodega steht heute nicht auf unserem Programm. Dafür wollen wir uns aber einen Tabanco von innen ansehen. Der Begriff Tabanco bezeichnet eine Gastwirtschaft, in der Wein oder Sherry direkt aus einem großen Fass ausgeschenkt wird.
Die interessanten Tabancos liegen alle auf der anderen Seite der Innenstadt, deshalb geht es erst wieder über die Fußgängerzone zurück (wo es eine kurze Mittagspause bei "100 Montaditos" gibt) bis zum "Gallo Azul", einem markanten Gebäude, das vor fast hundert Jahren von einem der Sherry-Barone der Stadt geschenkt wurde.
Ein paar Schritte weiter erreichen wir die Plaza Esteve mit der großen Markthalle, in der vor allem viel frischer Fisch angeboten wird.
Eine besondere "Delikatesse" finde ich außerhalb der Markthalle, wo jemand die vermutlich mühsam gesammelten Schnecken permanent an der Flucht hindern muss...
Jetzt sind wir in der richtigen Gegend, wo man die klassischen Tabancos findet. Wir entscheiden uns für den Tabanco "El Pasaje", weil man dort täglich um 14 Uhr eine kurze Flamenco-Show miterleben kann. Kostenlos.
Jerez de la Frontera hat noch viel mehr zu bieten als nur Sherry und alte Gebäude, z.B. die Königliche-Andalusische Reitschule. Aber das heben wir uns für den nächsten Besuch in dieser Stadt auf.