1. Februar 2018

  • Jerez de la Frontera
  • Rota

20180201 199VoltSchon gestern Abend hatte ich den Eindruck, die Stromversorgung sei unterbrochen, weil das Ladegerät meines Notebooks keinen Saft mehr lieferte und der Computer plötzlich im Akku-Betrieb war. Das ging aber schnell vorüber.

Heute morgen meldet sich dann lautstark das Klicken des Kühlschrank-Relais (das zwischen Gas und Strom automatisch umschaltet), obwohl die elektrische Kochplatte funktioniert.

Des Rätsels Lösung: die elektrische Spannung ist unter 200 Volt abgesunken. Ein Phänomen, das ich schon auf mehreren Stellplätzen vorgefunden habe. Offenbar wird zu sehr am Kabelquerschnitt gespart, was bei Kabellängen von nicht selten über 100m zu deutlichem Spannungsabfall führt. Und das vertragen die heutigen sensiblen elektronischen Steuergeräte nicht.

Dass diese Situation erst am dritten Tag meines Aufenthalts auftritt zeigt, dass es auch etwas mit dem hohen Gesamt-Stromverbrauch zu tun hat. Seit gestern Abend ist auf diesem Stellplatz wirklich jeder Winkel mit Wohnmobilen zugestellt - offenbar viel mehr, als ursprünglich geplant.

Ich reise heute ab, deshalb lasse ich die Sache auf sich beruhen. Bei einem nächsten Besuch würde ich aber zuerst zum Messgerät greifen.


Nachdem der nahegelegene Aldi-Supermarkt für das Auffüllen der Vorräte gesorgt hat, verlasse ich Jerez de la Frontera.

Ich will wieder zurück ans Meer, denn der starke Wind hat nachgelassen, und es sind zwei sonnige Tage gemeldet.

Allerdings lasse ich nun endgültig den Besuch des Stellplatzes im Hafen von Cádiz aus - der Umweg bis in die äußerste Spitze der Landzunge von Cádiz passt irgendwie gar nicht in den weiteren Ablauf.

Ich fahre lieber nach Rota solange die Sonne scheint, und später nach Chipiona, wo bei schlechterem Wetter ein Stromanschluss zur Verfügung steht.

Nach den Erfahrungen mit fast überall vollen Stellplätzen überrascht es mich nicht, dass auch der offizielle Wohnmobil-Stellplatz am Punta Candor schon am frühen Nachmittag nur einen freien Platz bietet. Ich schaue mir noch den nebenan liegenden Parkplatz an und entscheide mich, lieber den einzigen brauchbaren Platz dort zu nutzen.

Ich schiebe mich zwischen zwei andere Fahrzeuge, wobei es sehr nützlich ist, dass mein TravelVan deutlich schmaler ist als "normale" Wohnmobile.

20180201 Rota P

Eigentlich hätte ich die Auswahl zwischen mehreren freien Plätzen, aber ich bin heute nicht in Kampf-Stimmung und verzichte auf die beiden deutlich besseren Plätze, die von irgendwelchen Mitmenschen offenbar als ihr Eigentum markiert (und verteidigt) werden.

Wohlgemerkt - auf einem allgemeinen öffentlichen Parkplatz !!!

Eine Unsitte, die vor allem bei unseren spanischen Gastgebern auf völliges Unverständnis stößt, und von den Behörden gern zum Anlass genommen wird, die schönsten "Stellplätze" für Wohnmobile zu schließen.

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Es gibt aber auch positive Überraschungen, z.B. als sich mein Nachbar als treuer Fan der Womo-Iberico-Reiseberichte outet.

Bevor die Sonne zu tief steht, machen Christa und ich noch einen Spaziergang durch die mit Pinien bewachsenen Dünen am Punta Candor - ein noch sehr ursprünglicher Ort mit schützenswerter Vegetation, den man nur auf den vorgesehenen Wegen betreten sollte.

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Am Strand angekommen kann ich im Süden den heute verschmähten Hafen von Cádiz sehen, und im Norden ist schon das nächste Ziel zu erkennen - Chipiona, mit dem im flachen Land weithin sichtbaren Leuchtturm.

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