15. Februar 2018
- Castell de Ferro
- Berja
- Roquetas de Mar
Bisher dachte ich, Bergziegen leben in den Bergen. Nun wurde ich eines Besseren belehrt. Die spanische Spezies Capra pyrenaica, die normalerweise tatsächlich nur in den Sierras zu finden ist, hat an der östlichen Costa del Sol ihre Vorliebe für das Meer entdeckt.
Hier auf dem Stellplatz in Castell de Ferro kann man regelmäßig eine kleine Gruppe der Tiere beobachten - beim Futtersuchen in den Felsen, aber auch direkt auf dem Kies-Strand vor dem Stellplatz.
Leider sind es nur Jungtiere und Weibchen, die sich beim Stellplatz sehen lassen, aber während der heutigen Weiterfahrt sehe ich nach wenigen Kilometern direkt neben der Autobahn eine Gruppe ausgewachsener männlicher Tiere mit ihren beeindruckenden Hörnern. Schade, dass ich gerade 100 km/h drauf habe...
Kurz hinter Adra verlasse ich die Autobahn A-7 und fahre etwa 10 km ins Landesinnere nach Berja.
Diese Ort liegt nur auf gut 300m Höhe, wird aber als Tor zur Sierra Nevada bezeichnet, die schon in Sichtweite ist. Die einzige Straße von der Küste quer durch die Sierra Nevada verläuft von Berja nach Guadix.
Berja will diese gute Position offenbar touristisch weiter ausbauen, und bietet seit einiger Zeit einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz an, allerdings (noch) ohne Ver- und Entsorgung. Er liegt direkt neben der Hauptstraße und ist eigentlich leicht zu finden. Allerdings ist man an der Einfahrt schnell vorbei gefahren, da das Hinweisschild zwischen den vielen Bäumen der kilometerlangen Allee erst spät zu sehen ist.
Von Berja geht es auf der A-358 wieder zurück zur Küste - über Dalías, wo die Billig-Tankstelle Truck-Stop für einen vollen Diesel-Tank sorgt, und über El Ejido, wo der Lidl-Supermarkt wie schon so oft für das Auffüllen der Vorräte sorgt.
Schließlich mache ich noch einen Abstecher nach Almerimar, um zu schauen, wie die dortige Stellplatz-Situation ist. Der Hafen-Stellplatz sieht von weitem ziemlich voll aus, aber Pedro's Stellplatz ist halb leer. Gut zu wissen, falls man mal schnell irgendwo unterkommen muss.
Das Tagesziel ist dann bald erreicht - Roquetas de Mar.
Wie schon seit vielen Jahren, ist hier eine Hochburg der deutschen Überwinterer - mit und ohne Wohnmobil. Man hat den Eindruck, die Wohnmobilisten sind in der Überzahl - an jeder Ecke stehen Wohnmobile, an den klassischen Plätzen wie die Parkplätze am Playa Serena sowieso, aber auch auf vielen Parkstreifen entlang der Straßen und sogar direkt bei viel befahrenen Kreisverkehren. Da muss man schon ziemlich schmerzfrei sein.
Ich bin hier aus zwei Gründen: erstens hat Roquetas de Mar vor zwei Monaten eine neue Ordenanza Municipal (deutsch: Verordnung) in Kraft gesetzt, die den Umgang mit den vielen Wohnmobilen neu regelt. Bisher merkt man noch nichts davon, aber ich werde natürlich am Ball bleiben. Und zweitens wollen Christa und ich Bekannte besuchen, die hier schon seit einigen Wochen stehen.
Ich habe Glück und finde eine freie Lücke in der selben Stichstraße, in der auch unsere Bekannten stehen (GPS: 36.7184, -2.638). Und rund um mich herum ist das halbe Ruhrgebiet versammelt. Das ist ja wie Nach-Hause-Kommen...