17. Februar 2018
- Roquetas de Mar
Bei strahlend blauem Himmel hole ich heute die Fahrräder aus der Garage.
Bis zum Hafen von Roquetas de Mar sind es etwa 6 km, und wenn man bis zum nördlichen Ortsrand will, sind es noch ein paar Kilometer mehr. Zu viel für einen Spaziergang zu Fuß.
Roquetas de Mar ist eine Radfahrer-freundliche Stadt. Die ganze Strecke bis zum Nachbarort Aguadulce kann man auf einem Radweg zurücklegen, der fast immer an der Strandpromenade entlang läuft. Im Hafenbereich, wo der Radweg ein kurzes Stück die normale Straße nutzt, wurde die ganze Straße zur "Fahrradstraße" - hier verläuft der Radweg mitten auf der Fahrbahn, überholen durch Autos ist nicht möglich!
Direkt neben dem Hafen finden wir eins der wenigen Monumente in Roquetas de Mar - das Castillo de Santa Ana. Die schon aus dem 14.Jh. stammende Befestigungsanlage wurde restauriert und beherbergt jetzt ein Museum.
Etwa 1.5 km hinter dem Hafen erreichen wir die Rambla de Vícar - ein meist trockenes Flussbett von erheblicher Breite, wodurch man ahnen kann, auf welche Wassermassen man sich hier eingestellt hat, falls es in den Bergen mal ein Unwetter gibt.
Auf dem Parkplatz direkt neben der Rambla, und auch direkt neben dem Strand, wurde eine der drei geplanten Wohnmobil-Zonen eingerichtet. Zumindest stehen hier die entsprechenden Verkehrsschilder. Eine bessere Lage kann man sich eigentlich kaum vorstellen.
Trotzdem steht hier kein einziges Wohnmobil. Auf der anderen Seite der Rambla, nur 300m entfernt, stehen diejenigen, die eigentlich die neu eingerichteten Wohnmobil-Zonen nutzen sollen.
Ich bin mal gespannt, wie das im nächsten Winter in der Praxis aussehen wird. In diesem Winter wird wohl nichts Dramatisches mehr passieren, denn so langsam hat schon das Abreisen eingesetzt - die Reihen lichten sich.
Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter auf dem schön hergerichteten Radweg durch die Feuchtgebiete zwischen der Rambla de Vícar und Aguadulce (das übrigens nur ein Stadtteil von Roquetas de Mar ist).
Kurz vor Aguadulce kehren wir um und müssen feststellen, dass wird offenbar die ganze Zeit Rückenwind hatten - jetzt gibt es ordentlichen Gegenwind.
Am Hafen von Roquetas de Mar haben wir damit eine gute Begründung, warum wir erst einmal Rast machen müssen. Die Tapas-Bar "Korty" ist eine gute Wahl.
18. Februar 2018
- Roquetas de Mar
Nach der gestrigen Radtour in den Norden der Stadt, bei der immerhin etwa 30 km zusammengekommen sind, machen wir heute nur einen kleinen Spaziergang in den Süden von Roquetas de Mar.
Hier befindet sich das große Naturschutzgebiet "Paraje Natural de Punta Entinas-Sabinar", das sich über etliche Kilometer bis Almerimar zieht.
Innerhalb des 2000 Hektar großen Gebietes ist etwa ein Drittel der Fläche besonders geschützt. Hübsch sind die Schilder, die darauf hinweisen, dass man nicht die Gelege der auf dem Boden brütenden Vögel zertrampeln soll.
An der Meerseite des Naturschutzgebietes befindet sich ein kilometerlanger Strand, der auch als Badestrand nutzbar ist. Allerdings ist es nur ein Kiesstrand oder ein sehr grobkörniger Sandstrand. Aber es gibt viel Platz, und selbst im Hochsommer wird man hier immer ein ungestörtes Plätzchen finden.
20. Februar 2018
- Roquetas de Mar
Fünf Tage habe ich es an einer Stelle ausgehalten - und keinen Tag bereut, denn obwohl es nur ein einfacher Parkplatz am Straßenrand war, herrschte hier viel Ruhe. Die Wege zum Strand oder zum Einkaufen oder zu den Restaurants waren immer zu Fuß in einer Viertelstunde machbar. Fast ideal.
Gestern sind unsere Bekannten Richtung Heimat aufgebrochen, und auch wir müssen heute diesen Platz verlassen (weil nun auch die zweite WC-Kassette gefüllt ist).
Da die Welt ja bekanntlich klein ist, gibt es gerade jetzt noch weitere Bekannte, die sich in Roquetas de Mar aufhalten, allerdings auf dem Campingplatz (Richtig! Es gibt Plätze, da ist camping-artiges Verhalten nicht verboten!).
Wir machen noch einen kurzen Spaziergang zum Spar-Laden und kaufen etwas Brot, dann fahre ich zum Camping Roquetas, der schon fast in Aguadulce liegt.
Dass ich kein großer Freund von Campingplätzen bin, habe ich ja schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Vor allem, weil die Dachverbände der Campingplatzbetreiber keine Gelegenheit auslassen, juristisch gegen private und kommunale Wohnmobil-Stellplätze vorzugehen, die sie als lästige Konkurrenz empfinden.
In spanischen Wohnmobil-Foren findet man oft die Redensart "Al enemigo, ni agua" (deutsch: Für den Feind kein Wasser), was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Wohnmobilisten kein Geld für Campingplätze ausgeben sollten, solange die sich so feindlich verhalten.
Ganz so dogmatisch bin ich nicht. Zwei oder drei Tage werde ich auf diesem Campingplatz bleiben, denn Wäschewaschen und Duschen ist hier doch etwas einfacher. Und Christa möchte auch mal die Stühlchen in die Sonne stellen.
Aber so richtig Wohnmobil-geeignet ist der alte Teil des Camping Roquetas (auf dem ich schon mal in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gestanden habe) nicht. Zu viele Bäume, die Schatten werfen oder den Sat-Empfang behindern, eine richtige Ver- und Entsorgungsstation gibt es auch nicht, und die über die Parzellen gespannten Drähte für den sommerlichen Sonnenschutz können sich mit der rotierenden Automatik-Antenne verhaken, wenn man nicht aufpasst.
Ich finde nur genau einen halbwegs geeigneten Platz und manövriere das Wohnmobil zwischen die Bäume. Die Aussicht über die Dächer der übrigen Camper ist allerdings nicht wirklich schön. In der Beziehung gibt es doch viel bessere Stellplätze.