22. März 2018

  • Los Alcázares
  • Santiago de la Ribera
  • La Manga del Mar Menor

Vor 15 Jahren musste man noch um das ganze Mar Menor herum fahren, wenn man vom Yachthafen "Tomás Maestre" auf der schmalen Landzunge La Manga (wo damals mein Schiff lag) auf die andere Seite z.B. nach San Javier wollte (dort ist die zuständige Stadtverwaltung/Ayuntamiento). Das waren dann etwa 40 Kilometer!

Inzwischen gibt es eine "Abkürzung" mit einer Personen-Fähre, die zwischen Santiago de la Ribera (GPS: 37.796, -0.803) und dem Yachthafen auf La Manga (GPS: 37.7472, -0.7419) verkehrt.

Ferry Mar Menor

Die Fähre verkehrt täglich, außer sonntags, während des ganzen Jahres.
Im Sommer (ab Semana Santa/Ostern) fährt sie auch sonntags.

Der Preis beträgt 5 € pro Person für eine Überfahrt, ein Fahrrad kostet 1 € extra (Preise von 2018).

Es kann vorkommen, dass abhängig vom Wetter kurzfristig Fahrten ausfallen. Da vor allem die Anlegestelle in Santiago de la Ribera ein ziemlich wackeliger Holzsteg ist, sorgen schon kleine Wellen für Probleme beim Ein- und Aussteigen.

>>>>  Ferry Mar Menor, Homepage mit Fahrplan

Heute soll das Wetter nicht mehr so stürmisch sein wie in den vergangen Tagen, deshalb ist ein Besuch meiner alten Wahlheimat angesagt.

Mit dem Fahrrad fahren Christa und ich nach Santiago de la Ribera und gehen mit den Fahrrädern an Bord der Fähre, die um 11:30 Uhr ablegt. Nach etwa 40 Minuten erreichen wir die andere Seite.

20180322 FahrradTransport20180322 Ankunft TomasMaestre

Die Einfahrt in den Hafen weckt alte Erinnerungen, allerdings sah hier bei meiner ersten Ankunft mit dem eigenen Schiff (Sommer 2001) alles noch etwas übersichtlicher aus.

Auf der Nordseite des Kanals, der damals mit einer kleinen Drehbrücke überquert werden konnte, gab es noch überhaupt keine Betonburgen. Deren Bau durfte ich in den folgenden Jahren hautnah miterleben. Dazu gehörte auch der Bau einer neuen Hubbrücke, so dass nun auch schwere Lkw über den Kanal fahren können.

20180322 ElEstacio

Wir haben ein paar Stunden Zeit, bevor uns um 16:30 Uhr die Fähre wieder zurück bringen wird (Manche Leute fahren auch mit dem Fahrrad rund um das Mar Menor, aber die oben schon erwähnten 40 km sind mir für einen Nachmittag zu weit).

Auch wenn man sich nur ganz La Manga von Veneziola im Norden bis zum Cabo de Palos im Süden anschauen will, muss man etwas Kondition und Zeit mitbringen - La Manga ist 22 km lang!

Wir fahren heute nur in die Nordspitze zur Urbanisation Veneziola. Die heißt so, weil der Urheber der gesamten Ferienregion im Norden von La Manga (Tomás Maestre) hier Wohnungen an einem Kanalsystem bauen wollte, das wie Klein-Venedig aussehen sollte.

Davon ist nicht viel zu sehen, bis auf wenige Häuser und vor allem die außergewöhnliche Brücke über einen der Kanäle - die Puente da la Risa.

Den Namen hat ihr wohl der Volksmund gegeben, denn das Teil ist wirklich zum Lachen (span.: Risa, dt.: Lachen). Die Brücke ist offenbar erst kürzlich renoviert worden, denn ich habe sie einspurig und noch steiler in Erinnerung. Mit dem Wohnmobil würde ich aber auch jetzt nicht drüber fahren.

20180322 PuenteDeLaRisa120180322 PuenteDeLaRisa2

Zwischen den fast überall herum stehenden hohen Wohntürmen finden sich noch wenige Stellen, die einen schönen Blick auf das Meer bieten und die man mit dem Wohnmobil nutzen kann.

Neben dem kleinen Golfplatz bei den Resten der alten Windmühlen, die früher zur Salzgewinnung genutzt wurden (Molinos Salineros), stehen auch heute wieder einige Wohnmobile. Ich habe hier vor 5 Jahren mit dem Wohnmobil übernachtet, seitdem hat sich eigentlich nichts geändert.

20180322 Veneziola Molinos

Nur wenige hundert Meter entfernt sieht die Situation ganz anders aus. Auf dem Parkplatz gegenüber einer Strandbar finde ich ein Schild, das ich in dieser Art noch nie gesehen habe...

20180322 AC Verbot

Wenn man genau hinschaut, dann steht dort, dass Wohnmobilisten als Gäste in der Strandbar nicht erwünscht sind. Ich hoffe, dass das alle Wohnmobilisten "respektieren" und keinen Cent in so einem Laden ausgeben!

Es gibt genug Auswahl an Strandbars und Restaurants auf La Manga. Eine große Anzahl findet man im Yachthafen auf der Außenmole, wo Christa und ich heute unser Mittagessen einnehmen wollen. Vor allem, weil man hier einen schönen Blick über das Mar Menor hat.

20180322 AussenMole

Wer die Wahl hat, hat die Qual - das gilt auch für uns bei der Entscheidung, wo wir uns niederlassen wollen. Schließlich sitzen wir im Restaurant "Sol y Sombra" (deutsch: Sonne und Schatten), wobei wir heute Wert auf einen Sonnenplatz legen.

20180322 Restaurante

Nach der einen oder anderen eher schlechten Erfahrung in den letzten Wochen gehört das Essen heute zu den Besseren. Vor allem die Empfehlung des Chefs "Rabo de Toro" (deutsch: Ochsenschwanz) ist ein Gedicht.

Am Ende müssen wir uns beeilen, damit die Fähre nicht ohne uns ablegt.

Beim Blick zurück ist etwas Wehmut dabei, denn die Zeit mit der Segelyacht war auch ganz nett...

20180322 Abfahrt TomasMaestre