4. November 2019
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Puerto Lápice
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Camuñas
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Villalgordo del Júcar
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Albacete
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Chinchilla de Montearagón
Als ich vor drei Tagen Puerto Lápice ansteuerte, bin ich etwa 3 km vor der Autobahn-Ausfahrt an einer Raststätte vorbei gefahren, die einen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung anbietet. An dem Tag hatte ich schon so viele Stellplätze besucht, dass ich den Besuch dieses Platzes auf heute verschoben habe.
Dazu muss ich natürlich die 3 km wieder zurück fahren, aber die Raststätte "ServiA4" hat eine eigene Autobahn-Abfahrt aus beiden Fahrtrichtungen, so dass sich der Umweg in Grenzen hält.
Für Leute, die es eilig haben und die nicht weit von der Autobahn entfernt übernachten wollen, bietet sich dieser private Wohnmobil-Stellplatz durchaus an.
Ich schaue mir nur den Platz an und erkundige mich nach dem aktuellen Preis, dann fahre ich zurück auf die Autobahn, an Puerto Lápice vorbei in Richtung Osten - dorthin, wo das Mittelmeer auf mich wartet.
Die weiterhin wenig interessante Agrar-Landschaft zwischen Toledo und Albacete bringe ich vor allem auf der Autobahn hinter mich. Bei La Roda mache ich dann einen Abstecher zu dem kleinen Ort Villalgordo del Júcar, wo vor knapp einem Jahr ein neuer kommunaler Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wurde. In einer Park-ähnlichen Umgebung am Ufer des Río Júcar sollte dies eigentlich ein beliebter Stellplatz werden.
Ich bin aber nicht sicher, ob die Stadt immer noch hinter dem Konzept eines kostenlosen Wohnmobil-Stellplatzes steht. Zumindest habe ich heute auf dem Stellplatz eine Begegnung der besonderen Art, die einige Fragen aufwirft: ein Herr parkt seinen Mercedes vor der Ver- und Entsorgungsstation und spricht mich an. Er erklärt mir, dass dies ein besonderer Platz wäre, für den man ein Permiso (dt.: Genehmigung) benötigt. Meine Frage, wo man das nachlesen kann und wo man die Genehmigung bekommt, bleibt unbeantwortet. Er möchte aber gern meinen Ausweis sehen und ist dann zufrieden, dass ich offenbar Deutscher bin. Konkret geht es ihm darum, dass dieser Stellplatz nur für EU-Bürger (kostenlos?) zur Verfügung steht.
Ich habe keine Ahnung, ob in der Vergangenheit irgend etwas vorgefallen ist, was aus Sicht der Stadt zu Kontrollen zwingt. Denkbar wäre das, aber erklärt hat der Mensch mir das nicht. Auf meinen Hinweis, dass ich natürlich an umfassenden Informationen interessiert sei, weil ich sie für meine Webseite benötige, wurde er sehr wortkarg und ließ mich stehen. Ich hatte den Eindruck, dass das keine offizielle Aktion war, sondern eher ein Vorstoß eines "besorgten" Bürgers.
Ich habe für solche Sachen kein Verständnis - für mich ist der Stellplatz vorerst kein Ziel mehr. Ich werde aber per Mail bei der Stadtverwaltung nachhaken.
Nach dieser Episode verwerfe ich den Gedanken, hier zu übernachten, und fahre zurück zur Autobahn A-31, und dann nach Albacete.
Dort muss ich unbedingt tanken, denn bis zum Mittelmeer, wo es die billigsten Tankstellen gibt, reicht der Sprit nicht mehr. In Albacete beim Alcampo-Einkaufszentrum (GPS: 39.0095, -1.8785) kostet der Diesel aber auch nur akzeptable 1.119 € pro Liter.
Danach ist es nur noch eine kurze Etappe bis Chinchilla de Montearagón, mit einem meiner Favoriten-Stellplätze, wo bei meiner Ankunft der gesamte Platz leer ist. Erst später gesellt sich noch ein weiteres Wohnmobil dazu.
Der Wohnmobil-Stellplatz liegt in einer Mulde, umgeben von Hügeln und Häusern, so dass jetzt schon kaum noch Sonne auf den Platz fällt. Aber ich will sowieso nur noch die Füße hochlegen und nichts tun.