29. November 2019
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Torrevieja
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San Fulgencio
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La Marina
Vier Tage war ich auf dem Stellplatz in Torrevieja, und es hätten noch mehr werden können. Aber in der letzten Nacht um 2 Uhr wurden Christa und ich durch einen lauten Knall geweckt - irgendjemand hatte offenbar etwas auf das Dach des Wohnmobils geworfen. Einer der Bewohner der angrenzenden Wohnanlage hat wohl seinem Ärger über den unerwünschten Stellplatz direkt vor seinem Balkon mit einem Wurfgeschoss Luft gemacht (das zum Glück keinen Sachschaden verursacht hat).
Die Stellplatz-Betreiberin wäre gut beraten, die Aufteilung der Parzellen zu korrigieren und mehr Abstand zu den Wohnungen zu lassen. Ich jedenfalls würde mich bei einem nächsten Besuch nur in die Platzmitte stellen.
Bisher war noch nicht klar gewesen, wie lange wir in Torrevieja bleiben, aber dieser Vorfall hat die Entscheidung erleichtert - heute gibt es einen Ortswechsel.
Zuerst schaue ich in San Fulgencio unterhalb der Urbanisation La Marina bei den drei Stellplätzen nach, die es dort in der Umgebung von Lidl, Mercadona und anderen Geschäften gibt.
Mein Lieblingsplatz in dieser Gegend ist eigentlich der Mini-Camping "Oasis", der aber wie zu erwarten war komplett belegt ist. Die anderen beiden Stellplätze - der "Camper Park San Fulgencio" und die "Tankstelle Ghol" - haben zwar freie Plätze, aber dort ist es mir eigentlich zu laut.
Also fahre ich noch 5 km weiter in den Ort La Marina und zum dortigen privaten Wohnmobil-Stellplatz "El Pinet Playa".
Dieser Stellplatz existiert erst seit etwas mehr als einem Jahr, hat aber schon viele Freunde gefunden. Bei meinem letzten Besuch im Februar dieses Jahres war der Platz noch sehr rudimentär ausgestattet. Inzwischen hat sich einiges getan - die Ausstattung wurde deutlich verbessert, es sind auch ziemlich viele Wohnmobile auf dem Platz, aber es gibt noch einige freie Parzellen zur Auswahl.
Ich entscheide mich für eine Stelle weit weg vom Eingang, denn auf der anderen Straßenseite wohnen nervige Hunde, die regelmäßig nachts ausgiebig bellen.
Hier werde ich auf jeden Fall eine zeitlang bleiben - zumindest bis zum Ende der für die nächste Woche gemeldeten Regenfälle und dem damit einher gehenden Temperatur-Rückgang.
1. Dezember 2019
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La Marina
Nachdem wir gestern mit dem Fahrrad eine kleine Runde absolviert und dabei die Gelegenheit genutzt haben, auf der Terrasse des Campingplatzes "La Marina Resort" bei Sonne und schönem Blick über die umgebenden Pinien-Wäldchen einen Café-con-leche zu trinken, ist heute ein Rundweg zu Fuß angesagt.
Vom Stellplatz aus muss man 1 km die Straße hinunter gehen, dann ist man am Strand Platja d'El Pinet. Hier, wo früher Wohnmobile in großer Zahl überwintert haben, steht jetzt kein einziges mehr. Allenfalls kann man hier tagsüber parken, obwohl die Parkplätze alle nur für Pkw (Solo Turismos) vorgesehen sind.
Christa und ich brauchen keinen Parkplatz - wir sind zu Fuß unterwegs und können direkt am Strand spazieren.
Ich war noch nie im Hochsommer hier, wenn Badesaison ist, aber ich kann mir vorstellen, was dann hier los ist. Vor allem die Strandhäuschen, die jetzt weitgehend leer stehen, werden sicher alle bewohnt sein.
Wir gehen etwa 1.5 km am Strand entlang nach Süden bis zum Restaurant "Candela", das eigentlich immer, wenn ich hier war, geöffnet hatte. Heute aber nicht.
Auch die großen Parkplätze (die früher ebenfalls von Wohnmobilen zum Überwintern genutzt wurden) sind weitgehend leer. Inzwischen wird hier aktiver Küstenschutz betrieben - die Dünen werden mit Sträuchern befestigt und später bepflanzt.
Auf dem Weg hinauf in den Ort La Marina mache ich eine neue Entdeckung: diese etwa 1 km lange Straße ist eine Fahrrad-Straße geworden, auf der Fahrräder und Autos gleichberechtigt sind (Ciclo Calle - eine spanische Besonderheit, die es in dieser Form in Deutschland nach meinem Wissen nicht gibt). Im Klartext heißt das, Fahrräder dürfen wie Autos auf der Mitte der Fahrspur fahren, und bei durchgezogener Mittellinie können Pkw dann auch nicht überholen.
Was in Innenstädten oft sinnvoll und ein Beitrag zur Sicherheit ist, erscheint mir hier etwas unpassend. Bei hohem Verkehrsaufkommen im Sommer könnte ein Fahrrad, das mit vielleicht 10 km/h den leichten Hügel hinauf fährt, eine endlose Fahrzeug-Kolonne hervorrufen. Oder, was wahrscheinlicher ist, es wird trotz Verbot überholt.
An der Hauptstraße, die durch den Ort La Marina verläuft, finden wir ein Straßencafé mit einem freien Tisch in der Sonne. Da können wir nicht widerstehen und machen noch eine kleine Pause, bevor wir nach etwa 5 km Rundweg wieder beim Stellplatz sind und den Blick ins Grüne aus unserem Wohnmobil genießen können.