19. Dezember 2019
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Mazarrón - Bolnuevo
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Playa Percheles
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Águilas
Gestern haben Christa und ich ein paar schöne Stunden im Nachbarort Isla Plana verbracht, wo wir uns mit Bekannten getroffen haben.
Isla Plana und das gleich daneben liegende La Azohia waren in der Vergangenheit Hochburgen der Wohnmobil-Freisteher. Im letzten Jahr lief schließlich das Fass über, und dem exzessivem Langzeit-Camping wurde ein Ende gesetzt. Dass es viele Wohnmobilisten hier hin zog ist verständlich, denn die Landschaft ist wirklich hübsch.
Ich wollte gestern eigentlich auf den Parkplätzen hinter dem Lidl-Supermarkt in Puerto de Mazarrón übernachten, aber dort stand kein einziges anderes Wohnmobil. Also bin ich doch wieder zurück nach Bolnuevo gefahren.
Dadurch hatte ich heute morgen die Gelegenheit, mit dem Herrn, der wieder unermüdlich Informationsblätter hinter die Scheibenwischer klemmte, ein paar Worte zu wechseln. Es stellte sich heraus, dass er in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der örtlichen Polizei die Zettel verteilt. Und er bestätigte, dass im Januar 2020 der Bereich des Naturdenkmals Erosiones de Bolnuevo eingezäunt und der gesamte Parkplatz (der übrigens Privatbesitz ist) mit aussagekräftigen Wohnmobil-Verbotsschildern versehen werden soll.
Es ist wirklich schade, dass man offenbar keine andere Möglichkeit sieht, das unzivilisierte Verhalten einiger Wohnmobilisten zu unterbinden. Leider konnte ich gerade heute morgen selbst beobachten, wie jemand den offensichtlich in einer Flasche gesammelten Urin hinter seinem Wohnmobil in die Büsche entleerte. Da muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr Anwohner und Stadtverwaltungen die Wohnmobile loswerden wollen.
Ich erfuhr auch, dass der Parkplatz in der Percheles-Bucht (Playa de Percheles, GPS: 37.5311, -1.3811) nach Beilegen des Streits zwischen der Stadt Mazarrón und dem privaten Besitzer des Grundstücks als (kostenpflichtiger) Park- und Übernachtungsplatz für Wohnmobile erlaubt sei.
So eine Information ist für mich natürlich ein Grund, persönlich nachzuschauen. Also fahre ich heute auf dem Weg in Richtung Águilas erst einmal in die Percheles-Bucht.
Es mag ja sein, dass die Stadtverwaltung inzwischen nichts mehr dagegen hat, dass hier Wohnmobile auch nachts parken, aber zumindest heute ist weder ein anderes Wohnmobil vor Ort, noch ist der Parkplatz-Betreiber anwesend, so dass ich keine näheren Informationen bekommen kann.
Derartige unsichere Zustände sind nichts für mich - auch wenn der Platz an sich an einer schönen Stelle liegt (nicht weit entfernt von der "legendären" Ziegenwiese), fahre ich wieder zurück auf die RM-332.
Über Ramonete und durch die Berge der Sierra de la Almenara geht es auf kurvenreicher Strecke nach Águilas, wo ich nach einem Stopp beim Mercadona-Supermarkt zum Wohnmobil-Stellplatz an der Tankstelle "Aníbal" fahre.
Zu meiner Überraschung ist der Stellplatz, den ich auch schon einmal ganz voll erlebt habe, nur zu etwa einem Drittel belegt. Ob das etwas mit dem nahen Weihnachtsfest oder mit dem insgesamt nicht so tollen Wetter zu tun hat, oder ob viele Wohnmobilisten zum Überwintern nicht mehr so weit in den Süden fahren und sich lieber auf den großen Stellplätzen am Mar Menor oder schon vorher zwischen Valencia und La Marina niederlassen, bleibt Spekulation.
Ich habe jedenfalls eine große Auswahl an freien Parzellen und nehme das 7-Tage-Angebot in Anspruch. In einer Woche wird neu entschieden, wie es weiter geht.
Leider hat sich inzwischen die Sonne versteckt, aber Christa und ich machen trotzdem noch einen Spaziergang an den Ortsrand von Águilas.
Zum Kaffee-Trinken ist es noch etwas zu früh, deshalb schaue ich noch am Sportboothafen vorbei. Der dortige kostenpflichtige 24h-Parkplatz (GPS: 37.3964, -1.5995) wird schon seit längerer Zeit in verschiedenen Internet-Portalen als Übernachtungsplatz für Wohnmobile geführt. Tatsächlich stehen heute mehrere Wohnmobile auf dem Platz.
Bei WOMO-IBERICO trage ich derartige Parkplätze erst ein, wenn ich sicher bin, dass es mit dem Übernachten keine Probleme gibt. Ich werde mich wohl mal bei der Hafenverwaltung erkundigen, wie die Situation offiziell gesehen wird.
Schließlich landen wir in der Strandbar "Estrella del Mar" und genießen unseren Café-con-leche tatsächlich wieder mit ein paar Sonnenstrahlen.
Der Besuch in dieser Strandbar ist nicht der erste und es wird auch sicher nicht der letzte gewesen sein. 20 Minuten Fußweg vom "Aníbal"-Stellplatz ist eine gute Entfernung für ein bisschen Bewegung am Nachmittag.