15. Januar 2020
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Carboneras
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Sorbas
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Tabernas
Der gestrige Tag hatte noch eine Überraschung parat - während Christa und ich in einer Bar an der Strandpromenade in Carboneras unseren Café-con-leche tranken, kam der Besitzer an unseren Tisch und erklärte uns, dass er auch der Besitzer des Wohnmobil-Stellplatzes "Camper Park Carboneras" sei, auf dem unser Wohnmobil gerade steht. Er hatte uns bei der Ankunft gesehen und die Information erhalten, dass auf der WOMO-IBERICO-Webseite auch sein Stellplatz dokumentiert wird.
Er ließ es sich nicht nehmen, eine kleine Süßigkeit zum Kaffee zu spendieren und ein Foto von uns vor seinem Hotel/Restaurant "Donde Caparrós" zu machen.
Im übrigen gehört dem Hotel- und Stellplatz-Besitzer auch das gegenüber vom Stellplatz liegende Restaurant bzw. der Veranstaltungsort "Jardines Caparrós", wo ab und zu größere Familienfeiern und andere Veranstaltungen stattfinden (mit dem entsprechenden Lärm bis spät in die Nacht). Dort befindet sich auch das Schwimmbad, das man als Stellplatz-Kunde nutzen kann - allerdings wohl nur im Sommer.
Heute fahre ich nach längerer Zeit wieder ein Stück ins Landesinnere. Der Wetterbericht meldet ab dem kommenden Wochenende Regen in der gesamten Region - dann will ich wieder irgendwo an der Küste sein. Aber zwei, drei Tage mit Sonnenschein sind noch möglich.
Das Tagesziel ist Tabernas. In der Umgebung von Tabernas wurden vor kurzem zwei private Wohnmobil-Stellplätze eingerichtet, die ich mir anschauen will.
Der Weg dorthin führt mich auf der A-1102 durch eine wenig besiedelte Landschaft mit vielen Schluchten. Schöne Ausblicke gibt es an einigen Stellen, aber meist ohne Parkmöglichkeit. Beim Dorf Los Molinos de Río Aguas komme ich endlich zu einem ordentlichen Foto.
In dieser Gegend befindet sich das Landschaftsschutz-Gebiet "Karst en Yesos" (dt.: Karst in Gips), was weltweit eine Seltenheit ist, weil Gips als natürliches Mineral in geologischen Zeiträumen betrachtet äußerst kurzlebig ist.
Bei der Ortschaft Sorbas findet man einen Barranco (enge Schlucht), der teilweise unterirdisch verläuft, weil sich das Wasser einen Weg durch den weichen Gips gesucht hat.
Ich kannte bisher Gips nur als weißes Pulver aus dem Baumarkt. Die beim Parkplatz (GPS: 37.0934, -2.1068) liegenden Brocken aus kristallinem Gips, der in der Sonne funkelt, machen auf jeden Fall neugierig.
Die Cuevas de Sorbas können normalerweise nach Anmeldung/Reservierung in einer geführten Gruppe besucht werden. Ich will mal schauen, ob da auch ganz spontan etwas geht.
Wir haben Glück - gerade als wir ankommen, will eine kleine Gruppe (nur vier Personen) mit dem Höhlen-Trip beginnen und wir entscheiden binnen Sekunden, dass wir mitgehen wollen. Wir erhalten noch schnell Helme und dann geht es auch schon los.
Leider ist in der Höhle Fotografieren verboten, deshalb kann ich hier keine Bilder von Innen zeigen, aber im Internet findet man genug Bilder und Videos (z.B. offizielle Homepage).
Ich habe schon sehr viele Höhlen besichtigt, aber diese ist tatsächlich etwas Besonderes. Sie ist in absolut natürlichem Zustand, ohne für Touristen aufbereitet zu sein. Es gibt keine Beleuchtung (nur die Helm-Lampe), man muss sich durch enge Spalten zwängen, über Felsen klettern und auf Händen und Füßen durch kleine Löcher kriechen. Wer Rückenprobleme hat oder gehbehindert ist, sollte das nicht versuchen, auch Platzangst in engen, dunklen Räumen sollte man nicht haben. Aber wer es schafft, der wird belohnt durch eine außergewöhnliche Erfahrung in einer sehenswerten, glitzernden Unterwelt.
Unsere Besucher-Gruppe wurde von einer aus Deutschland stammenden Frau geleitet, die extra für Christa und mich alles noch einmal auf Deutsch erzählte. Die 15 € pro Person waren auf jeden Fall gut angelegt.
Jetzt ist es schon nach 15 Uhr und ich fahre noch die letzten Kilometer in Richtung Tabernas. Kurz hinter der Motorrad-Rennstrecke Circuito de Almería, aber noch etwa 10 km vor dem Ort Tabernas biege ich von der N-340 ab auf die A-1100 und bin kurz darauf bei dem neuen privaten Wohnmobil-Stellplatz "Little Texas".
Hier können Christa und ich noch die letzten Sonnenstrahlen genießen.
In Erwartung einer sehr kalten Nacht kommen erstmals bei dieser Reise die Isoliermatten für die vorderen Fenster zum Einsatz. Und ich nehme es vorweg: in dieser Nacht mit einem wolkenlosen Himmel fällt die Temperatur unter 0°C.