17. Januar 2020
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Tabernas
Zwei Tage war ich auf dem Stellplatz "Little Texas" - man kann hier wunderbar relaxen, aber in beiden Nächten fiel das Thermometer knapp unter 0°C. Mit einer kleinen elektrischen Heizung blieb es im Wohnmobil aber ausreichend warm.
Heute will ich nicht weit fahren, sondern nur bis zu dem zweiten privaten Stellplatz, den es seit kurzem in der Nähe von Tabernas gibt. Aber vorher wollen Christa und ich noch etwas die nähere Umgebung erkunden.
Auf dem Weg nach Tabernas kommen wir an einer Kneipe vorbei, deren Name "Route 66" gut zu dieser Gegend am Rand der Wüste passt. Hier wird die Erinnerung an die 50er/60er Jahre in Nordamerika wach gehalten.
Die ziemlich wahllos zusammengestellten Utensilien bilden kein richtiges Museum, aber eine echte (?) alte Wurlitzer-Jukebox fällt mir gleich ins Auge.
Noch interessanter ist vielleicht, dass auch dieses Etablissement erkannt hat, dass der Wohnmobil-Tourismus immer wichtiger wird. Direkt neben bzw. hinter der Bar wird zur Zeit ein großer Wohnmobil-Stellplatz angelegt. Bis auf das imposante Einfahrtstor ist alles noch eine Baustelle, aber man ahnt schon, was da kommen soll.
Etwas voreilig ist diese "Stellplatz-Baustelle" schon bei Campercontact eingetragen, bei WOMO-IBERICO erscheint der Stellplatz erst, wenn er wirklich nutzbar ist.
Etwa drei Kilometer weiter liegt der Ort Tabernas. Den wollen wir uns anschauen und zumindest auch auf den Burgberg klettern.
Direkt unterhalb des Castillo finde ich einen Parkplatz vor den Sportanlagen (Polideportivo Municipal). Die ebenen Flächen waren schon durch andere Wohnmobile besetzt, für mich bleibt nur eine sehr schräge Notlösung am Rand. Aber ich will ja nur parken (GPS: 37.0532, -2.3925).
Vom Parkplatz aus führt ein breit angelegter Spazierweg hinauf zur Burg-Ruine. Viel ist nicht mehr übrig vom ehemaligen Castillo, das noch die Araber gebaut hatten. Aber der Weg lohnt sich trotzdem, denn von hier oben hat man in alle Richtungen einen guten Blick auf den Ort und die Umgebung, vor allem in die "Wüste von Tabernas".
Nach dem kleinen Ausflug hinauf zur Burg spazieren wir noch durch den Ort Tabernas, der allerdings keine touristischen Highlights zu bieten hat. Die Kirche mit dem langen Namen Iglesia Parroquial de Nuestra Señora de la Encarnación ist noch das auffälligste Bauwerk. Von außen eher schlicht, findet man innen einen durchaus prunkvollen Altar und andere Kunstgegenstände. Aber alles im üblichen Rahmen.
Die eigentliche Touristen-Attraktion ist die Tatsache, dass in der wüstenartigen Landschaft bei Tabernas viele Wild-West-Filme gedreht wurden - auch ganz berühmte wie z.B. "Spiel mir das Lied vom Tod". An vielen Stellen entlang der Hauptstraße wird an diese Zeit erinnert. Clint Eastwood, Charles Bronson oder Lee van Cleef sind allgegenwärtig, auch beim Mittagessen in der kleinen Bar "El Rinconcillo".
Nach dem Mittagessen geht es wieder raus aus dem Ort an den Rand der "Wüste von Tabernas". Etwa vier Kilometer entfernt liegt die Finca des deutschen Besitzers Arne, der dort einen kleinen privaten Wohnmobil-Stellplatz betreibt. Den will ich mir anschauen.
Die letzten 400 Meter verlaufen auf einer Piste aus Schotter und Sand. Mit meinem 7-Meter-Standard-Wohnmobil habe ich damit keine Probleme. Das Fahrzeug wird allerdings mit einer kräftigen Staubschicht überzogen.
Wir werden freundlich in Empfang genommen und finden ein schönes Plätzchen in dem nicht so streng parzellierten Bereich. Alles macht zwar einen rustikalen Eindruck, aber das ist auch so gewollt, und zwischen den überraschend vielen Grünpflanzen fühle ich mich schnell wohl.
Die Sonne nähert sich dem Horizont, aber Christa und ich erkunden noch ein wenig die nähere Umgebung.
Nur wenige Schritte entfernt finden wir den Namensgeber für den Stellplatz, das "Tor zur Wüste"
Durchschreitet man das Tor befindet man sich quasi sofort in der Landschaft, die am Rand der Wüste vorherrscht: Geröll und Gewächse, die mit der Trockenheit leben können. Ein kleiner Hügel erlaubt uns einen Blick von oben auf den Stellplatz, der in einer vergleichsweise grünen Oase liegt.