18. Januar 2020
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Tabernas
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El Ejido
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Almerimar
Ich hätte nicht gedacht, dass es mitten im Campo nachts so ruhig sein kann - keine kläffenden Hunde, und natürlich auch keine Autos weit und breit. Es war eine der ruhigsten Nächte dieser Reise. Das allein ist schon ein Grund irgendwann nach Tabernas zum Stellplatz "Tor zur Wüste" zurückzukehren.
Für die nächsten Tage ist ein Wetter-Umschwung angekündigt, und schon bei der Abfahrt fallen die ersten Regentropfen. Es bleibt aber bei einzelnen Tropfen - bei richtigem Regen würde ich ungern auf der Staub- und Dreck-Piste, die vom Stellplatz weg führt, fahren.
Nur wenige Kilometer hinter Tabernas, erreichbar von der N-340a, liegt die als Film-Kulisse gebaute Westernstadt "Fort Bravo". Schon vor über 30 Jahren hatte ich diesen Ort einmal besucht - jetzt will ich wissen, wie es heute dort aussieht.
Auf den ersten Blick hat sich eigentlich nichts geändert. Insbesondere ist die Zufahrtsstraße (GPS: 37.0424, -2.4109) noch immer unbefestigt. Man kann auch noch den alten Weg (GPS: 37.0417, -2.4062) durch die Rambla benutzen. Neu ist der Name "Texas Hollywood", der in großen Buchstaben von der Hauptstraße aus zu sehen ist. Damit ist der inzwischen erweiterte Freizeit-Komplex gemeint, "Fort Bravo" ist aber weiterhin der Name der Westernstadt.
Ich fahre bis an der Rand von Fort Bravo, wo mich ein Cowboy (?) mit gezogenem Revolver anhält. Er will mir allerdings nur Eintrittskarten verkaufen.
Ein Besuch der Westernstadt ist aber nicht geplant. Ich will vor allem sehen, was es mit der Möglichkeit zum Übernachten im Wohnmobil auf sich hat. Denn das ist auf jeden Fall seit meinem letzten Besuch vor 30 Jahren neu hinzu gekommen - es gibt jetzt einen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung.
Bei WOMO-IBERICO werde ich diesen Stellplatz allerdings nicht eintragen, denn er ist nur nutzbar in Verbindung mit dem Besuch von "Fort Bravo", und damit sind mindestens 45 € fällig. Wer trotzdem an diesem Angebot interessiert ist findet auf der Homepage von "Fort Bravo" Bilder und weitere Infos.
Nach diesem Abstecher in die "Wüste von Tabernas" geht es auf die nahe Autobahn A-92 in Richtung Küste. Bei Almería fahre ich auf die A-7 und bin kurz darauf in El Ejido. Hier werden die Vorräte aufgefüllt, und dann geht es direkt weiter nach Almerimar zum Wohnmobil-Stellplatz in der Marina.
Wie erwartet, ist der Stellplatz-Teil beim Kontrollturm an der Hafeneinfahrt total überfüllt. Auch die ursprünglich nicht für Wohnmobile vorgesehenen Flächen sind weitgehend belegt.
Ich bin vor allem deswegen nach Almerimar gefahren, weil für die nächsten Tage schlechtes Wetter mit viel Regen gemeldet ist. Hier im Hafenbereich gibt es festen Untergrund auf Asphalt und die Möglichkeit zur Stromversorgung. Und natürlich kurze Wege zu Restaurants und Supermarkt. Wenn es schon schlechtes Wetter gibt, dann kann man es hier gut aushalten.
Statt einen der letzten Plätze ohne Stromanschluss direkt neben dem Kontrollturm zu nehmen, entscheide ich mich für den auf der Außenmole liegenden zweiten Stellplatz-Teil. Hier hat man zwar keine schöne Aussicht, sondern nur Beton-Mauern vor und hinter sich, aber ansonsten steht man hier etwas ruhiger, und es gibt noch einige freie Plätze und ausreichend viele Stromanschlüsse.
19. - 21. Januar 2020
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Almerimar
Inzwischen stehe ich schon drei Tage in der Marina von Almerimar, und das Wetter ist im wesentlichen der Vorhersage gefolgt: viel Regen, aber keine großen Mengen. Der Wind ist deutlich schwächer als befürchtet, so dass man nicht zu sehr vom Klappern der Wanten, dem Schlagen der schlecht befestigten Fallen und dem Heulen in den Masten der direkt hinter dem Stellplatz liegenden Boote gestört wird.
Die Temperatur sinkt nachts auf knapp unter 10°C, einmal auf 6°C. Das ist erträglich. Aber nicht nur in Nordspanien bringt das Tiefdruckgebiet "Gloria" Schnee - auch im Hinterland von El Ejido und Almería sieht man (wenn die Wolken etwas aufreißen) Schnee auf den Bergen ab etwa 700m. Das ist für mich neu - bisher habe ich in Almerimar immer nur Schnee auf den entfernten Gipfeln der Sierra Nevada gesehen.
Ich werde wohl doch noch etwas hier bleiben...